Agnes verlieren (gelöscht)

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K

Kara

Gast
Agnes verlieren

Ich hatte eigentlich keine Zeit, Geschichten zu lesen,
aber: "Agnes" hat mich gefesselt.
Eine kl. Überlegung - vielleicht einige Absätze einbauen - der besseren Lesbarkeit wegen.
MfG Uschi
 
U

USch

Gast
Hallo Vera,
ein sehr tiefgehender und berührender Text.
Ich weiß, du liebst lange verschachtelte Sätze, doch für meinen Geschmack wären kürzere prägnanter. Auch etwas mehr Struktur durch Absätze täten dem Text gut.
LG USch
 

Vera S

Mitglied
Liebe Kara, lieber USch, danke für den Hinweis. Von den atemlosen Sätzen mag ich mich ungern trennen, aber ich habe die Absätze jetzt deutlich voneinander abgesetzt.
Liebe Grüße
Vera
 

Vagant

Mitglied
Liebe Vera, ich hab's gelesen, fand's gut, aber eine konstruktive Kritik kann ich nun eigentlich nicht anbringen. Vielleicht muss ich es einfach nochmal lesen. Die langen Sätze wurden ja schon angesprochen. Ich weiß nicht, ob dies dein Stil ist, oder ob du dir vielleicht dachtest, es wäre gut einfach mal ein wenig damit zu experimentieren. Für mich hat das so gepasst. Einzig beim langen Eröffnungssatz würde ich versuchen etwas zu entschachteln. Du machst uns da den Einstig nicht gerade leicht.
Zwei Sachen sind mir im Gedächtnis geblieben; a) an einer Stelle (ich zitiere aus dem Kopf) sagst du "sie hörte seltsame Geräusche". Dort würde ich das "seltsam" entweder streichen, oder versuchen es zu konkretisieren. Und b) "auf den Fliesen des Küchenbodens sitzend", hier stört mich das Partizip. Mag sein, dass es nur mir so geht. Ich finde halt, dass die Partizipkonstruktionen nicht sehr literarisch klingen.
Ansonsten; klasse Thema, gut geschrieben.
LG Vagant
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Spannende Geschichte. Die verschachtelten Sätze unterstreichen m.E. die inneren Abläufe.
Du beweist eine große Empathie!
LG Doc
 

Vera S

Mitglied
Lieber Vagant, liebe Doc, danke für die positive Kritik! Die Sache mit den "seltsamen" Geräuschen: Ich habe das Wort herausgenommen, obwohl ich die Natur der Geräusche danach erläutere. Aber das Wort ist tatsächlich redundant. Über den schwierigen Einstieg denke ich nochmal nach, aber mir lag daran, das Gehetztsein und die Panik des Protagonisten sprachlich wiederzugeben, gleich in den Gefühlszustand einzusteigen. Mal sehen...
Viele Grüße
Vera
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Vera S,

ein anrührender Text, um den ich schon seit einigen Tagen herumstreiche, weil mir das Thema sehr nahegeht. Jetzt will ich trotzdem versuchen, einen Kommentar abzugeben.

Es ist immer schwierig, in der Vorvergangenheit zu schreiben, weil sich dann unzählige „hatte“ auftürmen, und die machen einen Text nach meinem Geschmack sehr holperig. Deshalb sollte man versuchen, diese Stellen ein wenig zu minimieren. In diesem Fall würde ich ganz auf das Plusquamperfekt verzichten und die Geschichte einfach in der Vergangenheit erzählen. Die Passagen der Gegenwart könnte man, eventuell in einer anderen Schriftart, dazwischen setzen. Aber das ist nur so eine Vorstellung von mir, wie ich mit der Geschichte verfahren würde.

Noch einige kleine Formulierungen, sie mir nicht so zusagen:
würgt seinen Ruf die Ahnung
Wie wäre es mit „Würgt die Ahnung seinen Ruf schon im Ansatz ab“?
Ein Paketband aus Panik
Warum ausgerechnet ein Paketband? Vorschlag: „ein festes (oder starkes) Band aus Panik“.
Er spürte, [strike][red]das[/red][/strike] [blue]dass[/blue] sie misstrauisch geworden war
Soweit meine Eindrücke. Vielleicht kannst Du den einen anderen Hinweis gebrauchen.
Ansonsten: Hat mir gefallen.

Gruß Ciconia
 

Vera S

Mitglied
Liebe Ciconia,
danke für deine Hinweise. Die Verwendung des Plusquamperfekts habe ich nicht als Effekt eingesetzt oder absichtlich eingearbeitet, weil es mir so selbstverständlich erscheint, mit den drei Zeitformen parallel zu arbeiten. Das muss an meinem Beruf liegen...
Die beiden Metaphern kann ich nicht ändern, ich habe deine Vorschläge geprüft, sie klingen natürlich klarer, eindeutiger, aber der "gewürgte" Ruf ist kein abgewürgter, denn der würde versiegen. Ich wollte damit den Klang der angstbesetzten Stimme wiedergeben.
Das Paketband hat nicht nur die richtige Breite, Farbe und Stofflichkeit für jene Schnürung, die mir vorschwebte, sie klingt auch als Alliteration mit "Panik" - Plosive am Wortanfang! - für meinen Geschmack genau richtig.
Vielleicht entsteht aber durch die Häufung etwas sperriger Bilder am Anfang ein tatsächlich schwieriger Einstieg?
Ich werde noch einmal darüber nachdenken, weil der erste Absatz offensichtlich mehreren überladen oder verschachtelt erscheint.

Danke noch einmal!
Vera
 
Schwieriger, lohnender Stoff für eine Erzählung, recht gut gelungen. Dem Text scheinen detaillierte Kenntnisse über eine solche Art der Erkrankung zugrunde zu liegen. Ist Schizophrenie gemeint? Spricht etwas dagegen, den Arzt die Diagnose nennen zu lassen?

Das Problem mit dem Plusquamperfekt ... Grundsätzlich finde ich seine Verwendung empfehlenswert, um die Zeitebenen differenziert herauszuarbeiten. Auf der anderen Seite wirkt eine Ballung leicht etwas schwerfällig, besonders beim lauten Lesen. Persönlich wähle ich dann den ja nicht unüblichen Ausweg, beim Vorvergangenen einleitend und abschließend das Plusquamperfekt zu benutzen, dazwischen (also innerhalb eines Absatzes oder Zusammenhanges) ins Imperfekt zu wechseln. Ähnliche Beispiele finde ich jetzt auch im Text hier. Vielleicht hätte davon noch etwas mehr Gebrauch gemacht werden können. Also, nicht eliminieren, nur etwas reduzieren.

Freundlichen Gruß
Arno Abendschön
 

Vera S

Mitglied
Vielen Dank noch einmal für die konstruktive Kritik. Endlich habe ich Zeit gefunden, den Text zu modifizieren. Die Metaphern und Vergleiche musste ich behalten, die Verwendung des Plusquamperfekts war jedoch tatsächlich inflationär und teilweise völlig unnötig.
An Arno: In der ersten Fassung verwendete ich den Begriff "Schizophrenie", war nur unsicher, weil ich alles andere als eine Expertin bin, was diese Krankheit betrifft. Auch jetzt bin ich unschlüssig, ob die Benennung ihres Zustands notwendig für die Geschichte ist.
Viele Grüße
Vera
 
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