Ach ja, das Zeitungsaustragen. Ich dachte, es gibt nichts bessers als mit so einer lockeren Arbeit ganz schnell reich zu werden. Ich habe diesen Job ein halbes Jahr lang gemacht und vom zweiten Tag an bereut. An dem bin ich nämlich mit einem gemeinen Muskelkater aufgewacht. Wenn ich an den Tag davor dachte, wurde ich gleich schlecht gelaunt. Ich wusste gar nicht, wie unbequem so mein Fahrrad ist, wenn ich mal länger als \'ne Stunde drauf sitze. Und wie dreckig Hosen an der Kette werden, wenn man kein Schutzteil davor hat. Nächste Woche war ich dann schon schlauer, diesmal keine neue weiße teure Jeans, sondern die altem vom Bruder. Ha, jetzt bin ich doch super gerüstet, dachte ich- falsch gedacht. auf diesem Weg lauerten tausende Gefahren auf mich, Hunde die doppelt so hoch wie der Zaun waren, unfreundliche Leute, die auf ihtre Zeitung gewartet hatten, Regen, der aus dunklen Wolken von was weiß ich woher auf mich nieder prasselte und unstabile Körbe, die sich mitten auf der Straße der größten Pfütze entgegenwerfen. Jede Woche neue Katastrophen, ich hasste den Mittwoch. Er bedeutete nichts anderes als 3 Stunden Knochenarbeit für sagenhafte 7!!! mark, DM!!, nicht mal Euro. Während dieser 180 Minuten habe ich die tollsten Pläne geschmiedet, wollte alle Menschen mit zu kleinen Briefkästen aus der Stadt verbannen, mir jede Schnittwunde von den Schei.. scharfen Kanten extra bezahlen lassen und Werbeprospekte verbieten lassen. Als sich die Auftragsstelle dann mehrmals beschwerte, weil ich Wochenend-Häuser nicht von normalen unterscheiden konnte und mir immer 2 Zeitungen fehlten, war Schluss. Und ich war Glücklich. Seitdem ist mir der Mittwoch heilig. und ich habe einen riesigen Briefkasten gekauft, der vorne am Zaun hängt, wo er hingehört.