alltagspoesie

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Perry

Mitglied
alltagspoesie

auf die uhr schauen sich nochmal im bett umdrehen dann
doch aufstehen den wasserkocher einschalten mit dem hund
rausgehen und die zeitung aus dem vollen briefkasten zupfen

dem badspiegel grimassen schneiden tee aufgießen sich beim
tabletteneinnehmen nicht verschlucken nachrichten überfliegen
an einer todesanzeige hängenbleiben und kurz verweilen

einkaufen haushalt machen kaffepause einlegen aus dem
fenster schauen den garten aufräumen zuletzt den computer
runterfahren und bettreif von einer alten liebe träumen
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Perry,

Du erzählst viel von Alltag, nichts Bedrückendes, nichts ansonsten Herausragendes, aber wo ist die Poesie?

Liebe Grüße
Petra
 

Perry

Mitglied
Hallo Petra,
Poesie will hier nicht gelesen sondern erspürt werden!
Spaß beiseite, für mich sind es Worte wie "zupfen, verweilen und natürlich am deutlichsten träumen, die einen Hauch Positives ins Alltagsgrau bringen..
Danke fürs Interesse und LG
Manfred
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Manfred,

dann habe ich ein anderes Verständnis von Alltagspoesie. Natürlich weisen die Wörter, die Du zitierst, in einen möglichen solchen Kontext, aber ich habe mir unter Alltagspoesie immer etwas konkret Poetisches vorgestellt. Das kann ja von einem perfekten Horzont reichen , den man betrachtet, während man sich durch Windboen kämpft, oder das Bewundern ein glänzend blauen Auges, das halb verdeckt ist von einem Regenmantel, während man sich durch die Wassermassen schleppt, oder die perfekte Linie eines Körpers, die gerade etwas Alltägliches vollbringt, irgendwie als besondere Zutat zu einer konkreten Situation, die an sich nichts Herausragendes an sich hat.
Und ich stelle fest, wie selbst soetwas sehr individuell sein kann.

Liebe Grüße
Petra
 

Perry

Mitglied
Hallo Petra,
das ist doch das Fazinierende an der Lyrik, dass es so viel Nuancen haben kann sowohl bei den Schreibenden wie auch bei den Lesenden. ;)
LG
Manfred
 



 
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