Am Ende

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AM ENDE

Nun ist die Tür ins Schloss gefallen,
die Koffer waren längst gepackt.
Die letzten Schritte hallen
noch von den Wänden karg und nackt.

Dem Aufruhr folgt die Stille,
die Lebensgeister weichen aus,
das Leben hat nicht mehr die Fülle,
den Blick gerade aus.

So stehst du an der Schwelle,
noch einmal wendest du den Blick,
des Luftzugs letzte Welle
bestimmt nun dein Geschick.

Und wenn die Wolken nun den Himmel teilen,
wünsch ich dir, egal wohin es geht,
zwischen all den offenen Zeilen
dass es dir dort gut ergeht.
 

MIO

Mitglied
Ich finde die Bilder die du schreibst sehr schön.
Allerdings finde ich einige Zeilen etwas gewollt.
So z.B: des Luftzugs letzte Welle, damit kann ich gar nichts anfangen.
Die erste Strophe könnte ich mir gut als letzte vorstellen etwa in der Form:
Die Koffer waren längst gepackt.
Nun ist die Tür ins Schloss gefallen.
Und deine letzten Schritte hallen,
noch von den Wänden karg und nackt.
Liebe Grüße MIO
 

Walther

Mitglied
hi Oliver,

herzl. willkommen in der lupe. wie MIO schon sagte, hat dieses gedicht echtes potential. allerdings hast du - auch in den anderen beiträgen, die du bereits eingestellt hast - ein echtes metrenproblem. um dem zu begegnen, erscheint die beschäftigung mit der verslehre dringend erforderlich. du findest in diesem forum das eine oder andere wissenswerte hier: http://www.leselupe.de/lw/forumdisplay.php?forumid=30 eine gute zusammenfassung zur verslehre gibt wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Verslehre

im folgenden eine "optimierte" version deines gedichts, damit du sehen kannst, wo es klemmt:
Nun ist die Tür ins Schloss gefallen,
die Koffer waren längst gepackt.
Die letzten [blue]leisen[/blue] Schritte hallen
noch von den Wänden karg und nackt.

Dem [blue]lauten[/blue] Aufruhr folgt die Stille,
die Lebensgeister weichen aus,
das Leben hat nicht mehr die Fülle,
den Blick [blue]ganz stur[/blue] geradeaus.

So stehst du [blue]einsam[/blue] an der Schwelle,
noch einmal wendest du den Blick,
des Luftzugs [blue]kalte[/blue] letzte Welle
bestimmt [blue]den Weg und[/blue] dein Geschick.

Wenn Wolken [blue]deinen[/blue] Himmel teilen,
dann wünsch ich dir, egal [blue]wie's steht[/blue],
[blue]verborgen[/blue] zwischen all den Zeilen
dass es dir [blue]immer[/blue] gut ergeht.
ich denke, es wird auf diese weise ziemlich klar, was das problem deiner fassung ist. diese hier ist sicherlich immer noch verbesserungsbedürftig, aber sie fließt von der sprache her in einem klaren, melodiösen und durchgängig eingehaltenen vierhebigen jambus, der versform, die der deutschen sprache am nächsten liegt.

stay tuned!

lg w.
 



 
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