An den Toren zur Hölle verlangen sie Eintrittsgeld

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klaatu

Mitglied

I.

Ich bin

hoffnungsloses Humankapital,
konsumierender Kompost,
die finale Fast-Food-Fantasie.

Gefühle und Verstand
laufen Hand in Hand

Amok

und kämpfen sich
durch die Schädeldecke
nach draußen.

In choreographierten Affentänzchen
wedele ich mit dem Schwänzchen,

während Atomkerne keimen
und Realitäten zerbrechen,

bis sie sich reimen.


II.

-ismen zerbrechen uns
wie Prismen das Licht

&

plötzlich fallen Schüsse
wie Dominosteine.

Hypothesen verwesen
und eiserne Besen fegen
demokratisch gewählte Bruchstücke
vom Boden der Tatsachen.

LA brennt!
Der Nahe Osten brennt!

Und mir brennt
bald auch noch
die letzte Sicherung durch.


III.

Die Früchte
am Baum des Lebens
verrotten.

Virtuelle Realitäten
proben bereits
für den Ernstfall

ohne uns

&

auf dem Weg

nach

unten,

sitzen sie auf den
Eskalationsstufen
und reden sich ein,

dass es einen Unterschied macht,
in welcher Uniform
sie vom Schlachtfeld getragen werden.


IV.

Kausalität kann kein Zufall sein,
denkt sich der kleine Mann

- immerhin hat man doch
eine Statue von ihm
auf dem Platz der leeren Versprechen
aufgestellt.

Wie ein Stück totes Fleisch,
dass an einen Baum getackert
und zur Gottheit erklärt wurde.

Draußen toben derweil
weiter erbitterte Schlachten
zwischen uns

und der Realität.


 

Ubertas

Mitglied
Lieber klaatu,
dein Gedicht ist einfach großartig!
Ob wir es jemals begreifen werden? Die erbitterte Schlacht zwischen uns da draußen und die Realität darin? Daneben ist sie wohl.
Ich würde sagen: je toter man ist, um so egaler die Uniform. Und nichts an diesem miesen Komparativ ist witzig.
Die Steigerungen sind traurig und gleichzeitig sind sie die Fernbedienung zum Höllentor.
Trübe, aber liebe Grüße ubertas
 



 
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