Aufschwung

5,00 Stern(e) 5 Bewertungen

klausKuckuck

Mitglied
Aufschwung
Fliederstein beschließt an einem kalten
Samstagabend, sich in seinen alten
Brockhaus, zwanzigbändig, einzublättern,
Aus Alltäglichkeiten fortzuklettern,
Zu vergessen, dass er an Migräne leidet,
Dass der Nachbar ihm den Goldfisch neidet –
Um sich am Geschriebnen hochzuhangeln,
Dorthin, wo die Genien tingeltangeln.
Und er blättert heftig sich hinein in Einsteins
Blau umwölktes Traumgespinst des Einsseins
Mit den Dingen, welche hinter allen Dingen
Sich zum Kosmischen zusammenzwingen.
Auch von Cäsar, der am Limes schlendert,
Welten durchzählt und die Augen rändert,
Lässt der Blätternde sich gern umgaukeln
Und in fernere Gefilde schaukeln.
Als aus Samstagabend – Nacht geworden,
Trifft sich Fliederstein mit Hunnenhorden,
Baut gedanklich eine Zeitentreppe,
Rückwärts führend via Hunnensteppe,
Und dort lässt er sich, umringt von allen
Hunnen, auf den Steppenboden fallen,
Ganz und gar erschöpft vom Weltenwenden
Und beschließt, als Hunnengott zu enden.
 

sufnus

Mitglied
Hey KK!
Das ist eindeutig ein Hauptreihen-Morgenstern, der mit seinem Dichtwasserstoffbrennen für einen wahrlich beglückenden Hertzsprung sorgt! :)
LG!
S.
 

Aniella

Mitglied
Ist es nicht schön, wenn man so einfach in fremde Welten eintauchen kann? Ich genieße das immer gern wieder.
Schön eingefangen, auch das Ausblenden jeglicher Realität dabei.

LG Aniella
 

Winterling

Mitglied
Hey klausKuckcuck,

Fliederstein wollte in Bücher abtauchen, jedoch der Steppenboden ist anziehender. :)

Ideenreich und humorvoll!

LIebe Grüße Heike
 



 
Oben Unten