Aus der Sicht der endgültigen Behausung

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Textanja

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Aus der Sicht der endgültigen Behausung

Karlsruhe, evangelische Christuskirche. Ein regnerischer, lauwarmer Samstagmittag im September. Vor genau einer Woche war Prinzessin Diana auf dem Rücksitz eines schwarzen Mercedes in einem Pariser Tunnel ums Leben gekommen.
Was machte ich hier eigentlich - auf der Schwelle zu einer Kirche, in diesen halterlosen Strümpfen von Wolford, von denen einer schon rutschte?

Wenn ich ehrlich bin, sehe ich mich immer noch dort stehen. 27. Allein. Im weißen, mit Röschen geschmückten Kleid. Perlenkette. Reifrock. Weiße, mit Stoff bezogene Schuhe mit kleinen Absätzen. Perfekt frisiert, geschminkt. Ein Sträußchen Rosen in der Hand.
Die teuren, hautfarbenen Strümpfe rutschten. Vor allem der rechte. Noch mal hochziehen? Lieber nicht. Zusammenreißen, es musste auch so gehen.

Sieben Jahre später verkaufte ich das Brautkleid auf ebay. Zu einem viel zu niedrigen Preis zwar, es war mein allererster ebay-Verkauf, und ich wusste noch nicht, wie ich den Preis in die Höhe treiben konnte, aber wenigstens war endlich mehr Platz in der Abstellkammer und ich musste nicht mehr ständig das riesige Kleid in seiner Schutzfolie hin- und herschieben.
Einen Karton zum Verschicken fand ich auf dem Dachboden und räumte ihn aus. Fotoalben, die lilafarbene Abizeitung, Bündel mit Briefen, und eine mit Stoff bezogene Schachtel. Der Inhalt der Schachtel lag in einem kleinen Haufen vor mir. Eintrittskarten, Kassenbons, Bus-Tickets, ein Fahrplan, ein paar Fotos, Cent-Münzen – meine gesammelten Erinnerungen an den Sommer 1989 in den USA. Da war noch ein winzig zusammengefalteter Zettel, der Text, mit Bleistift geschrieben, kaum noch zu entziffern:
Sandor Király, Camp Becket YMCA, 748 Hamilton Rd, Becket, MA 01223
Come and see me, soon!

Dieser Zettel ist das Einzige aus dem Karton und aus der Schachtel, was ich heute immer noch besitze. Er liegt in einem kleinen, blauen Kästchen mit vier Schubladen. Ab und zu schaue ich in die Schubladen. Aber nur, wenn ich alleine bin.

Juni 1989, New York City. Noch heute sehe ich mich allein an der Ampel auf dem überfüllten Times Square stehen. So viele Menschen, gelbe Taxis, Theater, Billboards, blinkende Werbetafeln, Quietschen, Hupen, Stimmen, Dreck. Alles roch, vibrierte, lebte. Die Erinnerung an die zuerst kopfschüttelnde, dann weinende Mutter zu Hause war bereits verblasst. Vor mir der ganze lange Sommer, zum ersten Mal allein, und dann gleich in den USA.
Zwei Tage zuvor war ich in New York angekommen, zuerst fand in einem Hotel ein Orientierungstag für die Gruppe junger Europäer statt, die in die Summer Camps der östlichen Bundesstaaten reiste, um dort zu arbeiten. Ich selbst sollte amerikanischen Kindern das Schwimmen beibringen, in einem See, drei Monate lang, danach wollte ich mit dem Greyhound Richtung Süden fahren. Konkrete Pläne hatte ich nicht, einfach los, Amerika kennenlernen, das Land, das für mich für so vieles stand: die Sprache, die ich so liebte, die Musik, die Weite, die Fremde.
Nach dem Orientierungstag sollten uns Greyhound-Busse in die verschiedenen Camps bringen. Meiner fuhr erst gegen Mittag, deshalb verbrachte ich den Vormittag mit einer kleinen Gruppe anderer Europäer in Manhattan. Ich weiß nicht mehr, wie und warum wir uns gefunden hatten: Zwei Italiener, eine Britin, eine andere Deutsche, ein Ungar und ich. Keiner von uns war jemals zuvor in dieser riesigen Stadt gewesen, aber wir alle, zwischen 19 und 23, freuten uns auf dieses Abenteuer, diese Freiheit, die vor uns lag. Wir liefen durch die Straßen, viel Zeit war nicht, für den Broadway und die 5th Avenue reichte sie, die Türme des World Trade Centers sahen wir von unten. Sandor, der Student aus Budapest mit seinem ansteckenden, hellen Lachen war der Anführer und zog uns weiter, Richtung Times Square. Attraktiv fand ich ihn, so selbstbewusst, gleichzeitig irritierend, weil er so viel lachte, wenig sprach, und wenn, dann war da der fremde Akzent, im Deutschen und im Englischen.
Noch heute, nach über 30 Jahren, erinnere ich mich an die Momente auf dem Times Square. Wie die Ampel von Don’t Walk auf Walk schaltete. Wie ich alleine auf die andere Straßenseite zur Gruppe ging. Gruppe? Da stand nur noch Sandor. Die Hände in den Hosentaschen, lachend, lässig, sich die Haare aus dem Gesicht streichend.
Als sei es das Natürlichste der Welt, kam er mir entgegen, umarmte mich. Küsste mich. Ohne Vorwarnung. Die Taxis, der Lärm, das Hupen, die Hitze, die Menschen waren in diesem Moment eine Kulisse für ihn und mich und diese Umarmung, die nach Schweiß, nach Pfefferminz, nach Rauch, nach Leben schmeckte. Sekunden, Minuten? Irgendwann liefen wir Hand in Hand weiter, alleine, zur Port Authority Bus-Station, stiegen in denselben Greyhound, weil wir beide in die gleiche Richtung fahren wollten, nach Massachusetts, vier Stunden lang.

Am Tag der Hochzeit waren Sandor und der Sommer 1989 weit weg.

„Halterlose Strümpfe: weiblich und sinnlich“ – diesen Slogan habe ich erst vorgestern beim Googeln entdeckt. Im Sommer 1997, kurz vor meiner Hochzeit, hatte ich mich in einem renommierten Karlsruher Strumpfmodenladen für das dann an beiden Beinen rutschende, hängende Modell entschieden. Noch heute spüre ich den Gummibund der Strümpfe an den Oberschenkeln.

Und noch heute sehe ich diese junge Frau an der Schwelle zur Kirche.
Vor ihr das tiefe, dunkle Kircheninnere. Der endlos lange Gang zwischen den von Familie und Freunden besetzten Holzbänken. Ganz vorne die Eltern, Geschwister, die Oma. Stolz und gerührt hatten sie sich auf den Weg zur Kirche gemacht. Dahinter Tante Luise und Onkel Günther, Brigitte, Reiner, Anne und Jochen.

Damals, im Greyhound Richtung Massachusetts, zeigten wir dem Fahrer unsere Tickets. Sandor zog mich an der Hand durch den Gang ans Ende des Busses. Wir setzten uns auf zwei nebeneinanderliegende Plätze ganz hinten, wo der Motor besonders laut vibrierte und dröhnte, eigentlich saßen wir irgendwann auf einem Platz, umschlungen, uns umarmend, lachend, uns küssend, die Gesichter berührend, uns anblickend, nicht die Mitreisenden, nicht die amerikanischen Städte draußen, nicht die vielspurigen Highways.
Seedy, ein unübersetzbares Wort, eine Mischung aus schäbig und schmierig, so würde ich heute diesen Bus, diese Busse, beschreiben, die billigste Möglichkeit in Amerika zu reisen: Rissige, von Undefinierbarem verklebte Kunstledersitze, die Scheiben verschmiert von Haar und Händen, die Sitzreihen nicht gefüllt, und wenn, dann von denen, die so billig reisen mussten oder wollten und auf dem Kunstleder auch versuchten, zu schlafen.
Für ihn und mich eine helle Höhle, fast ein Bett.
Uns zwischen den ausprobierenden, tastenden Umarmungen unsere 19- und 21-jährigen Leben erzählend, in West und Ost, in Stuttgart und Budapest, erst seit ganz kurzem mit einem kleinen Spalt im Eisernen Vorhang, der sich später im Jahr noch viel weiter öffnen sollte, wovon wir im Juni aber noch nichts wussten. Welche Musik wir hörten, was er studierte, was ich studieren wollte, warum in die USA, wie lange ich bleiben wollte, ob ich einen Freund habe, er eine Freundin? Immer wieder oder fast die ganze Zeit sein Lachen: Hell, ein bisschen verwegen, den Kopf leicht schief, der Blick offen, fast herausfordernd, mich direkt ansehend und mitlachen lassend.

In meinem blauen Kästchen mit den Schubladen sind noch ganz verblichene Fotos von damals, und noch heute versinke ich beinahe im Bild von ihm und spüre alles wieder: die Freude, das Gefühl der Herausforderung, das Gesehenwerden, und auch die Sehnsucht, die ein bisschen weh tut.

Von Manhattan vorbei an Harlem, hinaus aus New York City fuhr der Bus, Richtung Nordosten, durch Elmsford, Pleasantville, Chappaqua, Katonah, Wingdale, bis nach Great Barrington. Dort stieg ich aus, an der Bushaltestelle fast schon im Wald, von der ich abgeholt und zu meinem Camp auf dem Berg gebracht werden sollte. Für Sandor ging die Reise noch eine Stunde weiter ins nächste Camp, wo er als Koch arbeiten wollte. Bevor ich aus dem Bus stieg, schob er mir einen kleinen Zettel in die Hand.

Den Zettel, den ich noch immer besitze. Come and see me, soon!

Das Mädchen, das ich war, die Braut, tat einen kleinen Schritt nach vorne, rutschte im Schuh, der sinnliche Strumpf hatte vorne eine Laufmasche, ein Zehennagel schien festzuhängen. Am liebsten würde sie die Strümpfe einfach ausziehen. Wegschmeißen. Weglaufen?

Die weite Lichtung bei der kleinen Stadt in der Nähe ihres Camps. Am Waldrand, hochstehendes Gras, Büsche, dorthin hatte er mich geführt. Der Himmel, die schon ein Gewitter ankündigenden Wolken, sengende Hitze, lautes Zirpen, wir beide barfuß, es roch nach Sommer. Zwei Tage in der Woche waren frei, oft verbrachte ich sie mit den neuen Freunden aus dem Camp, auf Wanderungen in die umliegende Wildnis, zu Wasserfällen, Seen, nach Boston, ans Meer. Hin und wieder mit Sandor. Sandor, der gerne ungeplant in meinem Camp auftauchte, per Anhalter, mit dem Bus, zu Fuß. Der im Camp anrief und mich vom See, vor Wasser triefend, im Badeanzug ans Telefon holen ließ. Der diese abgelegene Wiese entdeckt hatte, auf der wir lagen und den Wolken beim Treiben, den immer größer werdenden Wolkenbergen, zusahen. Vielmehr, ich sah den Wolken zu, spürte die Sonne, das Licht und das Gras auf den nackten, braungebrannten Beinen. Er sah nur mich an. Umarmte mich, küsste mich, drängte nach mehr.
Ich werde nie vergessen, wie das erste Donnergrollen uns aufschrecken ließ. Wir standen auf, liefen immer noch barfuß zum Ort, bereits durchnässt vom Gewitterregen fanden wir eine überdachte Ecke hinter einem Supermarkt, Treppenstufen, die auf eine Rampe führten, auf der Container mit leeren Obstkisten standen. Szeretlek sagte er, und musste es nicht übersetzen.

Und dann, 1997, auf der Kirchenschwelle diese Frage. Was machte ich hier eigentlich?

Ganz vorne der mächtige Altar, wo Michael auf mich wartete. Michael, den ich seit vielen Jahren kannte. Mit dem ich zur Schule gegangen war, Partys gefeiert, im VW Polo halb Europa bereist, im Studentenwohnheim Fertigpizza, Spaghetti und Tütensuppe gekocht hatte. In den letzten Jahren dann immer mehr Abende mit seinen Studienfreunden und strategischen Gesellschaftsspielen. Siedler von Catan. Risiko. Pärchenabende. Ich gelangweilt und unkonzentriert mit dabei und immer öfters nicht. Michael. Mit dem ich zusammen lebte, in der Zwei-Zimmer-Wohnung über dem türkischen Bauchtanzlokal in dieser mittelgroßen Stadt. Zusammenlebte wie mit einem Bruder.

Das letzte Mal hatte ich Sandor in Karlsruhe getroffen, er hatte sein BWL-Studium in Budapest beendet und war kurz für seine Firma in Deutschland. Ich war zurück vom Auslandssemester in China und schrieb an meiner Diplomarbeit. Er hatte sich ein paar Tage vorher telefonisch gemeldet. Wollte mich sehen, obwohl ich damals, im Herbst 1990, nach ein paar weiteren Treffen in Deutschland mit ihm Schluss gemacht, ihn eigentlich abserviert hatte, weil ich keinen Freund weit weg in Ungarn wollte. Meine Freunde mich gefragt hatten, warum denn den?
Noch heute, 25 Jahre später, spüre ich die Aufregung, das Verschweigen, das Geheimnis: Michael hatte ich nichts von dem Treffen gesagt.
Acht Jahre nach dem Sommer in den USA stand ich wieder allein an einer Ampel, in einer langen, lila Bluse, Jeans. Die Hände mal im Haar, mal in den Hosentaschen. Ging bei Grün hinüber, dort stand er, am vereinbarten Treffpunkt, Leopoldstraße, Ecke Amalienstraße, Richtung Innenstadt. Und sah mich an. Kam mir entgegen, lachte mich an, die in die Stirn fallenden Haare wegstreichend. Wie sollten wir uns begrüßen? Ich begann auf englisch, er auf deutsch, sein Deutsch nun fast fehlerfrei, wir wechselten ins Deutsche. Was machst du jetzt, wie geht es dir? Wir gingen, liefen durch die Straßen, in einen kleinen Park, wie absichtslos berührte er meine Hand. Ich erzählte vom Studium, von Wales, von China, vom Reisen, von der geplanten Hochzeit mit Michael, er von einer Freundin in Budapest, von seiner Arbeit bei der Firma, die ihn nicht glücklich machte. Kochen mache ihn glücklich, sagte er, für andere zu kochen. Was mich glücklich machte? Ich konnte es damals nicht sagen. Wir setzten uns auf den Rasen im Park, zogen die Schuhe aus, die Socken. Er fragte, ob er mich noch einmal küssen dürfe. Ja, und er nahm mein Gesicht in beide Hände.

Sieben Jahre nach der Hochzeit, ein leiser Nachmittag im Licht des Spätsommers. Ich barfuß, allein, ganz oben, auf dem Balkon in der zweiten Etage des neuen, hellgrünen Reihenhauses, den Blick über den kleinen Ort, über die umliegenden Gärten und Häuser, auch über unseren kleinen Garten mit den frisch eingepflanzten Sträuchern ganz unten.
Seit einem Jahr wohnten wir hier, Michael und ich. Ein Dorf in der Nähe der riesigen Firma, in der wir beide arbeiten. Vor dem Haus zwei Parkplätze und Mülltonnen. Im Erdgeschoss die immer gleiche Anordnung von Küche, WC, Wohn- und Esszimmer. Fliesen, Parkett, Teppichboden. Die Treppe nach oben in zwei weitere Etagen, nach unten in den Keller. Das Haus in einer Sackgasse, zwischen den Kirchen, so hieß auch die Straße.
In einem so großen Haus hatte ich noch nie gewohnt. So viele Zimmer. Weiße Fenster mit Sprossen. In einem Raum ein Erker. Gauben im Dachgeschoss. Weißgestrichene Wände. Ich streifte langsam von Raum zu Raum, berührte mit den Fingerspitzen die Möbel, die Vorhänge, die Raufasertapeten. Ging die Treppe langsam bis ins oberste Geschoss, blickte aus jedem der Fenster hinaus auf die Straße, setzte mich in einem der leeren Räume hin, die nackten Füße auf dem grauen Teppichboden. Neben mir lagen die Erinnerungen an den Sommer in den USA, die ich ein paar Stunden zuvor wiederentdeckt hatte. Sandors Zettel. Come and see me, soon. Ich legte mich auf den Rücken und sah hoch zur weißen Zimmerdecke. Stille. Bilder wie Träume. Sieben Jahre Ehe, eigentlich schon viel mehr.
Nach Minuten oder Stunden stand ich auf, öffnete die Tür zum Balkon und trat über die Türschwelle nach draußen, barfuß auf den grauen Steinplatten. Die Sonne war noch da, auch ein leichter Wind. Ich drehte mich so, dass ich spürte, wie die rotgoldene Wärme, beinahe die einzelnen Strahlen, über mein Gesicht flossen, über und durch meinen ganzen Körper, ich schloss die Augen, hinter den Pupillen spürte ich die Sonne, fast geblendet das sich ausbreitende Licht. Berührte mit beiden Händen das kalte, metallene Balkongeländer. Da war diese Unruhe wieder, eine Aufgeregtheit und gleichzeitig Freude und Angst, wie ein Zittern von tief innen. Ich wusste: Etwas würde passieren.

Heute, Jahre später, alleine. Come and see me, soon. Der Zettel im blauen Kästchen, die Schrift nur noch erahnbar. Nein, niemals würde ich ihn wegwerfen. Ich stecke ihn wieder zurück in die kleine Schublade. Gebe in Google „Budapest“ ein und traue mich nicht, weiterzulesen. Traue mich nicht, nach Budapest zu fahren.
 

Hans Dotterich

Mitglied
Hallo Textanja,

Man braucht eigentlich mehr als nur ein Leben, um alle Chancen, die sich bieten, wahrnehmen zu können.
Mir gefällt, dass die Geschichte, wie soll ich sagen, ein wenig "funkelt", also zwischen Melancholie, lakonischem Humor, und romanisierender (Natur-)Beschreibung ständig wechselt und das alles miteinander spannend verwebt. Zur Sprache kann ich nur sagen: Gelungen!

Hans
 

voltariusm40

Mitglied
Hallo Textanja,

die Geschichte gefällt mir sehr. Die Handlung ist kurzweilig, natürlich, anschaulich beschrieben. In der Geschichte liegt Spannung. Das Tempo der Schreibweise macht die Erzählung lebendig. Die Schilderung ist ausdrucksstark. Es ist eine gelungene Geschichte, die ich mit 5 Sternen bewerte.
Voltarius
 

John Wein

Mitglied
Werte Textanja,
Eine anrührende Lebensgeschichte, nachdenklich in Rückblicken verwoben und feinfühlig erzählt. Man spürt die Melancholie des Erinnerns an eine unbeschwerte Jugendzeit. Die Straße des Lebens bietet nicht die Umkehr. Das Schicksal macht viele Kurven aber bietet keinen Halt. Doch die Träume, diese Nebel der Erinnerung bleiben und sie bekommen mit der Zeit ihren alles überstrahlenden Heiligenschein.
Die deinen habe ich gut nachempfinden können und sie gern gelesen. Ich erspare mir, hier etwas verbessern zu wollen.
LG; John
 

Michele.S

Mitglied
Rührende, sehr schön erzählte Geschichte! Nur eines kann ich nicht verstehen: Wie kann man die amerikanische Sprache lieben? Für mich klingt Amerikanisch nur vulgär und ordinär, aber ist ja Geschmacksache.

Gruß
Michele
 

Sandra Z.

Mitglied
Schöne Erinnerungen sind ein großer Schatz. Auch wenn diese oft mit Wehmut und Schmerz verbunden sind, können sie in "schlechten Zeiten" ungemein tröstlich sein. Super schön erzählt!
 

Patrick M.

Mitglied
Ein Brautkleidverkauf als Aufhänger für eine Liebesbilanz, eine Seeleninventur, tolle Idee. Der Text ist sehr harmonisch komponiert, die Zeitsprünge stimmig. Vor allem gefällt mir die melancholische Grundstimmung und die unaufdringliche Schilderung der Innenwelt der Erzählerin, in die uns die Erzählerin durch die Auswahl der Erinnerungen und die Verknüpfungen mit der Gegenwart dezent hineinlockt und damit vielleicht nebenbei die Reste unserer eigenen Jugend wieder zum Klingen bringt.
Doch die Frage bleibt ungelöst: Was macht sie auf der Schwelle neben Michael, dem Bruder-Bräutigam? Sehe ich am Horizont etwa die Botschaft: Risiko gehört nicht auf den Spieletisch, sondern ins wirkliche Leben - das gilt besonders bei der Liebe...?
 



 
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