Aussicht

Ihr gesicht reibungslos wie die see.
Im kopf dieses eine wort, konträr zu allem was ihre augen ausmachen.
Vor ihr im sand ein magazin, das durch eine plötzliche brise wie von geisterhand
methodisch durchgeblättert die welt bewegt.
Raum und zeit entkoppeln sich, der horizont löst sich auf.
Früher hätte sie einer muschel gelauscht, in jedem sandkorn ein universum entdeckt.
Heute hört sie allein das atonale kreischen der möwen.
Am rand der düne ein alter autoreifen in dessen schwarzen rund ein unbestimmter kadaver ruht.
Der schädel auf dem gummi gebettet, blicken leere augen über die see.
Willkommen in meiner welt denkt sie bei deren anblick und macht sich auf keinen weg.