Ghostrider
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Ich habe auf YouTube die Mondscheinsonate gehört.
…und Erinnerungen wurden wach.
Bilder von Menschen aus Übersee und Gedanken an Menschen von hier.
Es sind Geschichten aus meiner Familie.
Und jedes Mal Gänsehaut… vor diesen Schicksalen,
im großen Völker Ringen.
_______________
Bei uns hier in Deutschland, dass nach dem ersten großen Krieg noch im Trauma verfangen war,
gab es im Anschluss an diesen eine Zeit des Aufbäumens.
Das wuchs sich aus…
zu Überheblichkeit und zur Verblendung unserer Heimat.
In diesen Tagen wuchs ein junger Mann heran, groß und kräftig, mit dichtem blondem Haar.
Er war die Freude seiner Eltern, und er liebte Tiere.
Mein Onkel Joachim.
Er folgte dieser Berufung, und studierte an der Universität in Hannover die Tiermedizin.
1939 wurde er eingezogen und pflegte als Veterinär die Pferdegespanne,
die man brauchte für den Vorstoß nach Polen.
Er schrieb viele Briefe nach Hause… an meine Großeltern.
Sie berichten, zwischen den Zeilen, welche Schuld unser Volk auf sich lud, in diesen Tagen.
1941 ritt seine Kompanie dann noch tiefer gegen Osten, mit den motorisierten Truppen.
Die Wehrmacht überfiel die Sowjetunion spät im Jahr.
Durch fremdes Land und trockene Steppe, noch in der Wärme des Spätsommers.
Dann der Herbst, und mit ihm Regen und das Brüderchen Schlamm.
Pferdehuf und Knobelbecher, Mann und Maus versanken im Morast.
Trotz Stoßgebet und Knüppeldamm. Kaum ging noch was.
Und über Nacht war es da,… das Väterchen Frost.
Was gestern noch klebte, war heute gefroren.
Da ging dann gar nichts mehr, alles steckte fest.
Und die Jungs, die mit und ohne Pferd,
mein Gott, was haben sie gefroren.
Über Nacht -40°C, und sie hatten nur ihre dünnen Sommer Jacken.
Nur noch ein paar Kilometer bis Moskau… na gut… dann ruhen wir uns eben ein wenig aus.
Unterstände mit kleinen Holzfeuern, eingefrorene Panzer und erfrorene Pferde.
Alles stand still.
Weihnachten dann, mit all den Gedanken an Zuhause.
...
Sie kamen mit frischen Truppen.
Aus Sibirien, gut gerüstet und auf Skiern, gut bewaffnet und voller Wut.
Wie ein Wintersturm brach es über die Invasoren herein.
Die rannten um ihr Leben, und ließen alles zurück.
Maschinen, Geschütze und Panzer, alles blieb wo es war,
und das Rennen zurück war ein Rennen ums Überleben.
Mein Onkel Joachim… ihn traf ein Bauchschuss.
Ein Todesurteil in dieser kalten Welt.
Er wurde in Russlands Weite begraben…
Mein Vater war jünger als mein Onkel.
Ihm blieb ein solches Schicksal erspart, er war noch zu jung für diesen Wahnsinn.
Gegen Ende des Krieges, holten sie ihn noch, als Flack Helfer.
Dieser große Krieg hatte einen so großen Preis.
Diese Aggressionen, diese Sinnlosigkeit.
Müssen wir denn immer wieder in solche Muster zurück?
Unsere Demokratie…
wo Ratio den Wahn kontrolliert.
Sie ist der einzige Weg in die Freiheit.
Auch wenn uns nicht immer alles gefällt.
_______________
Und dann…
gab es da noch diesen jungen Mann aus New York.
Er spielte Klavier und liebte Beethoven über alles.
1944 wurde er eingezogen und kam als junger GI nach Europa.
Hier erlebte er den D-Day,
Den ganzen entbehrungsreichen Weg durch die Hecken der Normandie,
über Paris und durch die Qualen der Ardennen.
Er kämpfte sich mit seinen Kameraden vor bis an den Rhein…
Dort befreiten sie eine kleine Stadt, noch auf der linken Seite des Rheins…
Am nächsten Tag würden sie den Rhein überqueren,
und in Erwartung dieser nächsten Anstrengung,
suchte er müde in den Abendstunden dieses Tages
ein Nachtlager in dieser Stadt.
Da gab es ein kleines Haus in der Innenstadt und er betrat es im Dunkeln.
Er fand einen Raum in dem er sich zur Nachtruhe legte.
In all dem Chaos dieser Tage und der halb zerstörten Stadt
gab dieser Raum ein wenig Wärme und Schutz im Dunkeln.
Als er am nächsten Morgen erwachte, schaute er auf den Bauch eines Flügels.
Unter dessen drei Füßen hatte er in der Nacht geruht.
Er stand langsam auf… und erblickte auf einem Sims eine Büste.
Er schaute in das Antlitz des geliebten Meisters.
Der Raum offenbarte Notenblätter, Klaviaturen, Bilder und Bücher.
Da wurde Ihm bewusst, wo er die Nacht verbrachte.
Denn die Stadt hieß „Bonn am Rhein“
und dies war das „Beethoven Haus“.
„Ludvig van“ hatte hier gelebt.
An diesem Flügel, unter dem der junge Mann in der Nacht Zuflucht fand,
hatte „Ludwig van“ die „Ode an die Freude“, die neunte Symphonie geschrieben.
Die Hymne des heutigen Europas.
Ein junger Mann aus New York, findet über all dem Leid dieser Tage,
das Zuhause seines Idols im Dunkel der Nacht, tief im fremden Europa.
Dieser junge Mann war mein „Schwieger“ Onkel Richard.
Der Onkel meiner Frau aus „Glens Falls“ im US Bundes Staat „New York“.
Geschichten wie diese schlagen Brücken durch die Zeit.
Geschichten... manche voller Leid,
und andere, die mir immer wieder Hoffnung machen... Und das ist gut so.
__________________________
Das Rheinland ist heute meine Heimat.
Ich lebe zwischen den Städten.
Köln im Norden. Bonn im Süden.
Und das alles tief im Westen.
Ich wünsche euch das Beste und Gesundheit…
In diesen „Corona“ - Tagen.
…und Erinnerungen wurden wach.
Bilder von Menschen aus Übersee und Gedanken an Menschen von hier.
Es sind Geschichten aus meiner Familie.
Und jedes Mal Gänsehaut… vor diesen Schicksalen,
im großen Völker Ringen.
_______________
Bei uns hier in Deutschland, dass nach dem ersten großen Krieg noch im Trauma verfangen war,
gab es im Anschluss an diesen eine Zeit des Aufbäumens.
Das wuchs sich aus…
zu Überheblichkeit und zur Verblendung unserer Heimat.
In diesen Tagen wuchs ein junger Mann heran, groß und kräftig, mit dichtem blondem Haar.
Er war die Freude seiner Eltern, und er liebte Tiere.
Mein Onkel Joachim.
Er folgte dieser Berufung, und studierte an der Universität in Hannover die Tiermedizin.
1939 wurde er eingezogen und pflegte als Veterinär die Pferdegespanne,
die man brauchte für den Vorstoß nach Polen.
Er schrieb viele Briefe nach Hause… an meine Großeltern.
Sie berichten, zwischen den Zeilen, welche Schuld unser Volk auf sich lud, in diesen Tagen.
1941 ritt seine Kompanie dann noch tiefer gegen Osten, mit den motorisierten Truppen.
Die Wehrmacht überfiel die Sowjetunion spät im Jahr.
Durch fremdes Land und trockene Steppe, noch in der Wärme des Spätsommers.
Dann der Herbst, und mit ihm Regen und das Brüderchen Schlamm.
Pferdehuf und Knobelbecher, Mann und Maus versanken im Morast.
Trotz Stoßgebet und Knüppeldamm. Kaum ging noch was.
Und über Nacht war es da,… das Väterchen Frost.
Was gestern noch klebte, war heute gefroren.
Da ging dann gar nichts mehr, alles steckte fest.
Und die Jungs, die mit und ohne Pferd,
mein Gott, was haben sie gefroren.
Über Nacht -40°C, und sie hatten nur ihre dünnen Sommer Jacken.
Nur noch ein paar Kilometer bis Moskau… na gut… dann ruhen wir uns eben ein wenig aus.
Unterstände mit kleinen Holzfeuern, eingefrorene Panzer und erfrorene Pferde.
Alles stand still.
Weihnachten dann, mit all den Gedanken an Zuhause.
...
Sie kamen mit frischen Truppen.
Aus Sibirien, gut gerüstet und auf Skiern, gut bewaffnet und voller Wut.
Wie ein Wintersturm brach es über die Invasoren herein.
Die rannten um ihr Leben, und ließen alles zurück.
Maschinen, Geschütze und Panzer, alles blieb wo es war,
und das Rennen zurück war ein Rennen ums Überleben.
Mein Onkel Joachim… ihn traf ein Bauchschuss.
Ein Todesurteil in dieser kalten Welt.
Er wurde in Russlands Weite begraben…
Mein Vater war jünger als mein Onkel.
Ihm blieb ein solches Schicksal erspart, er war noch zu jung für diesen Wahnsinn.
Gegen Ende des Krieges, holten sie ihn noch, als Flack Helfer.
Dieser große Krieg hatte einen so großen Preis.
Diese Aggressionen, diese Sinnlosigkeit.
Müssen wir denn immer wieder in solche Muster zurück?
Unsere Demokratie…
wo Ratio den Wahn kontrolliert.
Sie ist der einzige Weg in die Freiheit.
Auch wenn uns nicht immer alles gefällt.
_______________
Und dann…
gab es da noch diesen jungen Mann aus New York.
Er spielte Klavier und liebte Beethoven über alles.
1944 wurde er eingezogen und kam als junger GI nach Europa.
Hier erlebte er den D-Day,
Den ganzen entbehrungsreichen Weg durch die Hecken der Normandie,
über Paris und durch die Qualen der Ardennen.
Er kämpfte sich mit seinen Kameraden vor bis an den Rhein…
Dort befreiten sie eine kleine Stadt, noch auf der linken Seite des Rheins…
Am nächsten Tag würden sie den Rhein überqueren,
und in Erwartung dieser nächsten Anstrengung,
suchte er müde in den Abendstunden dieses Tages
ein Nachtlager in dieser Stadt.
Da gab es ein kleines Haus in der Innenstadt und er betrat es im Dunkeln.
Er fand einen Raum in dem er sich zur Nachtruhe legte.
In all dem Chaos dieser Tage und der halb zerstörten Stadt
gab dieser Raum ein wenig Wärme und Schutz im Dunkeln.
Als er am nächsten Morgen erwachte, schaute er auf den Bauch eines Flügels.
Unter dessen drei Füßen hatte er in der Nacht geruht.
Er stand langsam auf… und erblickte auf einem Sims eine Büste.
Er schaute in das Antlitz des geliebten Meisters.
Der Raum offenbarte Notenblätter, Klaviaturen, Bilder und Bücher.
Da wurde Ihm bewusst, wo er die Nacht verbrachte.
Denn die Stadt hieß „Bonn am Rhein“
und dies war das „Beethoven Haus“.
„Ludvig van“ hatte hier gelebt.
An diesem Flügel, unter dem der junge Mann in der Nacht Zuflucht fand,
hatte „Ludwig van“ die „Ode an die Freude“, die neunte Symphonie geschrieben.
Die Hymne des heutigen Europas.
Ein junger Mann aus New York, findet über all dem Leid dieser Tage,
das Zuhause seines Idols im Dunkel der Nacht, tief im fremden Europa.
Dieser junge Mann war mein „Schwieger“ Onkel Richard.
Der Onkel meiner Frau aus „Glens Falls“ im US Bundes Staat „New York“.
Geschichten wie diese schlagen Brücken durch die Zeit.
Geschichten... manche voller Leid,
und andere, die mir immer wieder Hoffnung machen... Und das ist gut so.
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Das Rheinland ist heute meine Heimat.
Ich lebe zwischen den Städten.
Köln im Norden. Bonn im Süden.
Und das alles tief im Westen.
Ich wünsche euch das Beste und Gesundheit…
In diesen „Corona“ - Tagen.