Beobachtungen am Strand IV

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petrasmiles

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Was sind Helikoptereltern?
Die verhindern, dass sich diese Spielagonie einstellen kann
Weil das Kind zu nass geworden ist,
noch unbedingt etwas essen oder trinken oder eingecremt werden muss

Und was sind Rasenmähereltern?
Die die Strandburg konzipieren und ausführen
Nicht sehend, dass das Kind danebensteht und zaghaft versucht
ein paar Schaufelbewegungen beizutragen
Die bestimmen, wann das Projekt beendet ist oder abgebrochen wird.
Schönen Dank auch!
 

Tula

Mitglied
Hallo Petra
Ja, die gibt es beide. Zu den ersten, d.h. typischerweise zur Mutter, sagen wir hier 'mãe de galinha', was man auch kurz mit ',Glucke' übersetzen kann.
Aber wirklich leid tun mir die Kinder im zweiten Bild. Das sind als Papa nicht selten die typischen Ingenieure ...

Schmunzelnde Grüße
Tula
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo Tula,

danke für Deine Rückmeldung.

Bei mir war da nichts mit Schmunzeln ... wahrscheinlich identifiziere ich mich immer mit den Opfern.
Zu sehen, wie das Kind versucht, 'sein'Projekt' mitzugestalten, das hat mir schon sehr weh getan.

Liebe Grüße
Petra
 
Liebe Petra,
als Vater von drei (inzwischen erwachsenen) Kindern und Opa von sechs Enkeln, kann ich inhaltlich deinen Text nur voll und ganz gutheißen.
Karl
 

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Den Ausdruck "Rasenmäher-Eltern" kannte ich noch nicht, liebe Petra,

aber er trifft den Nagel auf den Kopf.

Die die Strandburg konzipieren und ausführen
Nicht sehend, dass das Kind danebensteht und zaghaft versucht
ein paar Schaufelbewegungen beizutragen
Da dient dann oft auch das Kind selbst in erster Linie zur Selbstverwirklichung und -darstellung.
Nicht schön.
Den Impuls Richtung Helikopter jedoch kenne ich von mir selbst auch. Es kostet(e) mich sehr oft eine bewusste Anstrengung, um ihm nicht nachzugeben.
Besonders schräg: bei den Schülerinnen hatte ich damit kein Problem. "Hilf mir, es selbst zu tun" oder einfach mal machen lassen, weil da gerade ein kreativer Prozess im Gange war...alles fein und genau, wie es sein sollte. Aber beim eigenen Kind ist man irgendwie anders gewickelt.

Ich vermute, weil einer Mutter bzw. Eltern eben auch immer und überall durch Werbungen in allen Medien nahegelegt wird, was es nicht alles gibt und was nicht alles zum Schutze und Gedeihen des eigenen Kindes getan werden kann/sollte....sich dem zu entziehen ist gar nicht so einfach.

Manchmal habe ich den Eindruck es gibt in den Augen der jeweils anderen nur noch Helikopter- oder Rabeneltern. Und nichts dazwischen.
Dabei macht man als Eltern zwar vielleicht nicht die Fehler der eigenen Eltern, aber dafür eben seine eigenen. Anstatt das bewusster zu machen, wird einem vorgegaukelt, es gäbe etwas wie die perfekte Elternschaft. Und genau das bringt nichts außer Stress und zwar für alle - Eltern und Kinder.

Schöne Gegenüberstellung, die zum Nachdenken anregt!

LG,
fee
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Fee,

danke für Deinen Besuch; den Begriff habe ich aus der Zeitung incl.Erläuterung, und war dann baff erstaunt, dieses 'Anschauungsmaterial' zu entdecken.

Ich habe (leider) weder Kinder noch Enkel und möchte nicht den Eindruck erwecken, mich über die Nöte von Eltern hinwegzusetzen und die Oberschlaumeierin geben. Aber als Mutter nicht mitzubekommen, dass das Kind mitmachen möchte, im Gegenteil abzublocken, weil dessen Bemühungen ja gar nichts zum Gelingen des Projektes beitragen können, das ist schon nicht nur Standard-Versagen.
Aber ich bin davon überzeugt, dass die meisten Eltern alles so richtig machen, wie sie es vermögen - und dass es kein 'Standardwerk' gibt. Kann es ja schon deshalb nicht geben, weil jedes Kind anders ist - das eine braucht Ermutigung, das andere Kanalisation seiner überschäumenden Energien ...

Was mich besonders getriggert hat: Man nimmt seine Familiengeschichte mit an den Strand; man erkennt sofort, wie es da lang geht; ich finde das schon frappierend, dass man sich vor anderen gar nicht tarnen kann - und das Väter immer noch so anwesend/abwesend sind.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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