Bin nicht mehr jung

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Bin nicht mehr jung und noch nicht alt.
Das Herz, es ist noch lang nicht kalt.
Und fröstelt es mich dann und wann,
so brauch‘ ich immer noch nen Mann.
Der mich erwärmt, zum Glühen bringt,
sodass die Welt um uns versinkt.

Bin nicht mehr jung und doch nicht alt,
ich flirte mild, nicht mit Gewalt.
Denn Frau lernt Spreu vom Weizen trennen,
kann ihre Vorlieben benennen.
Weiß was sie will und lieber lässt,
verzichtet auf so manchen Test.

Bin nicht mehr jung und doch nicht alt,
fühl‘ mich noch immer wohlgestalt.
Bei schummerig gedämmtem Licht,
sieht man die meisten Fältchen nicht.
Und die sind sowieso vom Lachen
und von so vielem Unsinn machen.

Beweg mich irgendwie dazwischen
die Grenzen scheinen zu verwischen.
Bin gerade auf der halben Strecke
von Teddybär und Rheumadecke.
Der erste Kuss ist grad‘ vorbei,
schon brauch ich Blutdruckarzenei.

Doch möcht ich gar nicht jünger sein
und plagt mich mal das Zipperlein,
so denk ich dran, wie ich gelitten,
als mir der erste Freund entglitten.
Gelassenheit und Sicherheit,
die lernt man halt erst mit der Zeit...

© by Angie
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Angie,

der unaufgeregte Ton deines Gedichtes sowie auch dein Gedicht insgesamt gefallen mir. Ich bringe hier ein paar Vorschläge ein, wo du eventuell noch was ändern könntest, schau mal, ob du was davon gebrauchen kannst.

lg wüstenrose


Bin nicht mehr jung und noch nicht alt.
Das Herz, es ist noch lang nicht kalt.
Und fröstelt es mich dann und wann,
so brauch ich immer noch nen Mann[blue],
d[/blue]er mich erwärmt, zum Glühen bringt,
sodass die Welt um uns versinkt.

Bin nicht mehr jung und doch nicht alt,
ich flirte [blue]sacht[/blue], nicht mit Gewalt.
Denn [blue]f[/blue]rau lernt Spreu vom Weizen trennen,
kann [blue]ihre Wünsche klar[/blue] benennen.
Weiß[blue],[/blue] was sie will und lieber lässt,
verzichtet auf so manchen Test.

Bin nicht mehr jung und doch nicht alt,
fühl mich noch immer wohlgestalt.
Bei schummerig gedäm[red]pf[/red]tem Licht,
sieht man die meisten Fältchen nicht.
Und die sind sowieso vom Lachen,
[blue]vom Sonnenlicht und[/blue] Unsinn machen.

Beweg mich irgendwie dazwischen[red],[/red]
die Grenzen scheinen zu verwischen.
Bin [blue]unterwegs auf halber[/blue] Strecke
von Teddybär und Rheumadecke.
Der erste Kuss ist grad vorbei,
schon brauch ich Blutdruckarzenei.

Doch möcht ich gar nicht jünger sein
und plagt mich mal das Zipperlein,
so denk ich dran, wie ich gelitten,
als mir der erste Freund entglitten.
[blue]Gewißheit und Gelassenheit,[/blue]
[blue]die brauchen halt ein bisschen[/blue] Zeit...
 

molly

Mitglied
Hallo Angie,

mir gefällt Dein Gedicht, es liest sich leicht und flüssig. wüstenroses Vorschläge finde ich sehr gut ,nur ein Beispiel:

""Bin [blue]gerade[/blue] auf der halben Strecke
von Teddybär und Rheumadecke.
Der erste Kuss ist [blue]grad‘[/blue] vorbei,""

Mit dem Vorschlag von wüstenrose würdest Du diese beiden Wörter in einer Strophe vermeiden.

Gern gelesen

molly
 
Bin nicht mehr jung und noch nicht alt.
Das Herz, es ist noch lang nicht kalt.
Und fröstelt es mich dann und wann,
so brauch‘ ich immer noch nen Mann.
Der mich erwärmt, zum Glühen bringt,
sodass die Welt um uns versinkt.

Bin nicht mehr jung und doch nicht alt,
ich flirte mild, nicht mit Gewalt.
Denn Frau lernt Spreu vom Weizen trennen,
kann ihre Vorlieben benennen.
Weiß was sie will und lieber lässt,
verzichtet auf so manchen Test.

Bin nicht mehr jung und doch nicht alt,
fühl‘ mich noch immer wohlgestalt.
Bei schummerig gedämpften Licht,
sieht man die meisten Fältchen nicht.
Und die sind sowieso vom Lachen
und von so vielem Unsinn machen.

Beweg mich irgendwie dazwischen
die Grenzen scheinen zu verwischen.
Befinde mich auf halber Strecke
von Teddybär und Rheumadecke.
Der erste Kuss ist grad‘ vorbei,
schon brauch ich Blutdruckarzenei.

Doch möcht ich gar nicht jünger sein
und plagt mich mal das Zipperlein,
so denk ich dran, wie ich gelitten,
als mir der erste Freund entglitten.
Gelassenheit und Sicherheit,
die lernt Frau halt erst mit der Zeit...

© by Angie
 

Herr H.

Mitglied
Hallo Angie,

dein Gedicht zu lesen war mir ein Genuss. Melancholisch und doch humorvoll, dazu gewandt gereimt und rhythmisch sauber. Die Verse haben in Stil und Thema Mascha-Kaleko-Niveau. Glückwunsch!

LG von
Herrn H.
 
L

Lupine

Gast
Habe dich gerade erst hier entdeckt, Schwester: Sehr gerne gelesen!
Ein klitzekleiner Vorschlag, von wegen: auf halber Strecke von ... hin zu:
"Befinde mich auf halber Strecke
vom Teddybär zur Rheumadecke ..."


Lieben Gruß,
man liest sich! ;)
 



 
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