Lukas Westphal
Mitglied
Blick in die Zukunft
Nachdenklich und erschöpft stand Michael neben seiner Apparatur am Rande von Kasei Vallis, des größten ehemaligen Stroms auf dem Mars. Hier flossen vor Millionen Jahren Wassermassen in die Ebene hinein, und nahezu sicher hatte es hier Leben gegeben. Heute war der Planet leer.
Auch jetzt noch, nach einem halben Jahr Forschung, hielt er die beklemmende Leere kaum aus. Er hatte immer davon geträumt, Leben auf dem Mars zu finden; vergeblich – auf der lebensfeindlichen Oberfläche war alles spurlos vernichtet. Er war überzeugt, dass in der Tiefe noch etwas lebte. Dort gab es Wasser; dort spielten die Sandstürme an der Oberfläche und der nahezu völlige Verlust der Atmosphäre keine Rolle.
Für heute war seine Schicht zu Ende. Er musste zurück. Über Funk schimpfte Manuela mit ihm. Sie war die Ärztin im Team und überwachte seine Körperfunktionen, die bedrohliche Überarbeitung anzeigten. Voller Wut hatte er das Loch für die Stoffwechselsonden so tief in den Marsboden getrieben, dass der Schweiß seinen Schutzanzug beinahe zu fluten schien. Die drei Meter, die er mit Sondenrohr und Hammer schaffen konnte, reichten allerdings bei Weitem nicht aus.
Bevor er sich in die Basisstation zurückschleppte, fiel sein Blick auf die gerade aufgehende Erde. Ob sie dasselbe Schicksal erleiden würde wie der Mars? Schließlich war der Heimatplanet fast 50 Millionen Jahre jünger als der Mars. Er hoffte inständig, dass die Erde das Leben erhalten könnte. Dennoch erschien ihm der Besuch auf dem Mars wie ein Albtraum, schlimmer noch: wie der Blick in die unausweichliche Zukunft.
Nachdenklich und erschöpft stand Michael neben seiner Apparatur am Rande von Kasei Vallis, des größten ehemaligen Stroms auf dem Mars. Hier flossen vor Millionen Jahren Wassermassen in die Ebene hinein, und nahezu sicher hatte es hier Leben gegeben. Heute war der Planet leer.
Auch jetzt noch, nach einem halben Jahr Forschung, hielt er die beklemmende Leere kaum aus. Er hatte immer davon geträumt, Leben auf dem Mars zu finden; vergeblich – auf der lebensfeindlichen Oberfläche war alles spurlos vernichtet. Er war überzeugt, dass in der Tiefe noch etwas lebte. Dort gab es Wasser; dort spielten die Sandstürme an der Oberfläche und der nahezu völlige Verlust der Atmosphäre keine Rolle.
Für heute war seine Schicht zu Ende. Er musste zurück. Über Funk schimpfte Manuela mit ihm. Sie war die Ärztin im Team und überwachte seine Körperfunktionen, die bedrohliche Überarbeitung anzeigten. Voller Wut hatte er das Loch für die Stoffwechselsonden so tief in den Marsboden getrieben, dass der Schweiß seinen Schutzanzug beinahe zu fluten schien. Die drei Meter, die er mit Sondenrohr und Hammer schaffen konnte, reichten allerdings bei Weitem nicht aus.
Bevor er sich in die Basisstation zurückschleppte, fiel sein Blick auf die gerade aufgehende Erde. Ob sie dasselbe Schicksal erleiden würde wie der Mars? Schließlich war der Heimatplanet fast 50 Millionen Jahre jünger als der Mars. Er hoffte inständig, dass die Erde das Leben erhalten könnte. Dennoch erschien ihm der Besuch auf dem Mars wie ein Albtraum, schlimmer noch: wie der Blick in die unausweichliche Zukunft.