Blick übern Tellerrand

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sufnus

Mitglied
Blick übern Tellerrand

Ein Mitmensch stand am Rand
der Welt und er befand,
dass die besagte Stelle
so nahe am Gefälle
ihm nicht so recht gefalle
er fürchte sehr, er knalle
im Fall-Fall voll ins Leere,
was ihm ganz sicher schwere
Verletzungen beschere,
weil nichts beim Absturz stütze
und so den Stürzer schütze.
Drum sprach er: "So. Ich denke,
ich lenke von der Senke
ins Vakuum die Schritte
zurück zur Tellermitte.".
Dann trat er sacht zur Seite
und wählte statt der Weite
die Gunst der Lebensenge
und lebte im Gedränge,
zwar aussichtsarm, doch heiter,
nun bis auf Weitres weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anders Tell

Mitglied
Lieber Sufnus,

wenn man so verführt wird, mag ein kurzes Fastenbrechen erlaubt sein.:confused:

"Ein Kerl, der spekuliert,
ist wie ein Tier auf dürrer Heide.
Von einem bösen Geist herumgeführt
und ringsumher ist grüne fette Weide."

Das ist nicht Eugen Roth, aber an den habe mich auch erinnert gefühlt. Wer eben auch immer in vergnüglicher Weise Impulse liefert.

Ich habe einen Appell empfangen, die Komfortzone zu verlassen und den Blick zu weiten.

Vielleicht versuchen ich es jetzt mit Intervallfasten.

Anders
 

sufnus

Mitglied
Hey!!! :) Lieben Dank @schwarzer lavendel , @wiesner und @Anders Tell ,

für Eure freundlichen Kommentare! :)

Mit dem (Mit)Mensch am Anfang hab ich wohl tatsächlich Eugen Roth anmoderiert und auch sonst mag er so ein bisschen durch die Zeilen geistern - das käme in gewisser Weise nicht ganz von ungefähr, weil ich etwa zu der Zeit als ich sterblich in Mireille Mathieu verliebt war auch für die Gedichte von Eugen Roth entflammte (einen Zusammenhang zwischen beiden Befunden kann ich allerdings nicht erkennen).
Und obwohl mittlerweile mein Begeisterung für Eugen Roth nachgelassen hat, trage ich ihn vermutlich doch irgendwie in irgendeinem Winkel in meinem alt gewordenen Kinderherz. :)

Mit einem gewissen restkindlichen Vergnügen denke ich jetzt auch über endständige, menschliche Öffnungen nach. Inwieweit solche einen spezifisch deutsch-polnischen Kontext implizieren, will sich mir noch nicht ganz er-öffnen, aber eine gemeinsame Entleerungsmündung wäre sicherlich ein guter Ansatz für wechselseitig bessere Gedeihlichkeiten. :)

Und dann: Der gute alte Meph! :)
Also... manchmal kann ich mich mit dem Geist, der stets verneint, vielleicht mehr identifizieren als wünschenswert wäre :) , aber bei diesen Zeilen stand tatsächlich am Anfang eine reine Wortspielerei Pate, als mir - woher auch immer?! - die Wendung "ich stehe am Gefälle, was mir nicht gut gefällt" in den Sinn kam. Wie man sieht, hat sich diese Formulierung dann noch ziemlich verändert und aus dem "Ich" wurde ein "Er" uswusf. :)

LG!

S.
 



 
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