Bruchstücke

4,60 Stern(e) 70 Bewertungen

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
wie es krawummte
fürchterschön
und wie aus zisch
krawumm
ein licht entstand
und dieses licht
mit noch mehr zisch
krawumm
in tausend lichter
lichtete
so bunt so
glitzeritz
so tausendschön
und dann das dunkel
zwischen
all dem licht
wie es so dunkelte
so tief so dunkel
dunkel tief
und dann
wie aus dem nichts
krawumm und zisch
lachen
staunen
in gesichtern
die kein alter kennen
und augen
augen
voller sterne
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Habt ihr schon einmal dem nächtlichen Netzstricken einer Spinne gelauscht?
Es ist, als spiele sie mit ihren Beinen Harfe auf den Seiten des Netzes.
Vielleicht Irren und Wirren die glühenden Würmchen ja nicht,
sondern tanzen zur Musik der Netzharfe. Und vielleicht, natürlich nur vielleicht,
gibt die Kirchturmuhr den Bariton dazu, und der Mond, der Halbe, sucht nicht nach Gründen,
nein, er will nur sein, wie er ist, weil alles ist, wie es ist.
So denkt er sich, vielleicht, beim Klang der stillen Musik, die kaum ertönt, außer, man ist tief in den Worten, im Sein.
So mag es sein.
Und du! Der Efeu rankt nicht unwillkürlich, nein, er will, denn er möchte vielleicht, natürlich nur vielleicht,
selbst mit seinen grünen Fingern ein Lied auf der Harfe spielen.
Eines, das sich um die Liebe rankt, um das Leben, alles Sein, und Licht und Schatten stimmen wirbelnd dazu ein...

...so mag es sein.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt hab ich grad gelesen, dass der Beethoven gar kein Beethoven war.
Ja wo leben wir denn?
Jetzt rückt das mit der Unvollendeten in ein ganz anderes Licht.
Und wenn selbst der Beethoven kein Beethoven war, wer bin denn ich?
Am Ende kein Lenk sondern ein Beethoven.
Und der Beethoven am Ende ein Lenk.
Da kam das Klingen und Klongen am Ende gar nicht vom roten Libanesen.
Der Beethoven in mir war´s!
Vielleicht auch Schubert oder Mahler…wer weiß das schon?
Ich denke doch eher Beethoven.
Schwerhörig bin ich auch…sagt meine Frau.
Die Indizienkette wächst.
Ob ich mir jetzt auch das van nehmen darf?
Otto van Lenk.
Das hätte was!
Gerne auch van Lenk.
Ja…das ist es!

Gez. van Lenk
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Letzte Nacht
erschien mir das Paradoxe
ganz selbstverständlich
in seiner widersprüchlichen Wirklichkeit.
Ich folgte ihm aufs Dach,
auf dem ein Elefant mit Stelzenbeinen saß,
der sich mit einer zerflossenen Uhr darüber stritt,
ob die Zeit eine lineare Erscheinung sei.
Ich setzte mich zu ihnen,
verwandelte mich in eine Allegorie und sagte:
Was mich betrifft, betrifft mich nicht...

...und so schwebt eine Montgolfiere
begleitet von bunten Papierblütenwolken
durch mein Zimmer
Euler hat es sich derweil
in einer Ecke [wo sonst]
bequem gemacht
und analysiert von dort
die Stabilität des Luftschiffs
anhand unsichtbarer Wurzeln
die er durch den Raum gleiten lässt
Plötzlich geht ihm ein Licht auf und er denkt:
Variationen,
alles nur Variationen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es war einmal ein Gefühl.
Das Gefühl war so ein sanftes Kribbeln, kaum spürbar, aber da.
Das Gefühl selbst war sich seines kleinen Seins nicht bewusst.
Für das Gefühl selbst war sein Gefühl ein ganz mächtiges Kribbeln, das sein ganzes Sein durchflutete.
Es wusste es halt nicht besser.
Eines Tages nun spürte das Gefühl, dass sich etwas änderte.
Zuerst dachte es an Unwohlsein. Dieses Unwohlsein machte sich durch ein verstärktes Kribbeln bemerkbar.
‚Fieber‘ dachte das Gefühl.
Der nächste Gedanke war ‚sehr hohes Fieber‘, da sich das Kribbeln immer weiter verstärkte.
‚Ich halte dieses Gefühl nicht aus‘ dachte das Gefühl.
Es überschwemmte immer mehr sein Sein.
‚Na ja, schlimmer kann´s jetzt aber nicht mehr werden‘ war sein nächster Gedanke.
Es kam schlimmer.
Aber gleichzeitig verschlimmbesserte sich das Gefühl für das Gefühl.
Er gewöhnte sich an die Stärke, nein, es verwöhnte sein Sein.
‚Wow, wow, wow‘ elektrifizierte das Gefühl.
Und dann: ‚He, das ist ja geil, kann´s nicht noch ein wenig mehr sein‘!?
Und es wurde mehr. Und mehr. Und mehr.
Und schließlich, als das Gefühl vollkommen war, bekam es einen Namen.
Von nun an hieß es Liebe.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dieser endlose Strom gleichförmiger Tage
Die wie in Zeitlupe an mir vorüber gleiten
Kaum ein Wort das mich zu trösten mag

Ich bin so müde
Vom Lesen der Seiten
Die so unwandelbar in mir wogen

Ich möchte zurück
In die Zwischenzeit
Wo das Grün einer Ahnung entsprach

Doch der Tod ist unser Leben
Wir tanzen still
Um ihn herum
 



 
Oben Unten