Canto Francescano (gelöscht)

PeDSch

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hin- und hergerissen

hallo julius,

das ist mal wieder ein text, der mir zwar "irgendwie" gefällt, den ich aber nicht ganz nachvollziehen kann.

den tod mag ich auch nicht, auch wenn er mich mit offenen armen empfängt, denn er lässt mich nicht mehr los. und wer lässt sich schon gerne auf ewig gefangen nehmen?!

aber was ist denn mit der schwester einsamkeit? du setzt sie sozusagen als gegenpart des bruders tod ein, aber so richtig lieb hast du sie offensichtlich auch nicht oder?
zumindest kann ich das nicht erkennen.

ich seh schon, ohne beipackzettel komme ich hier nicht aus.

lg
petra
 

julius

Mitglied
Hallo Petra,
die eigenen Gedichte zu interpretieren, ist immer schwierig. Oft sind es Assoziationen, die erst in einem zweiten Schritt gedanklich nachvollzogen werden. Bruder und Schwester sind nicht unbedingt positiv besetzte Begriffe. Sie meinen zunächst Verwandtschaft, also ein Verhältnis, in das man hineingeboren ist und das man sich nicht aussuchen kann. Einsamkeit und Tod sind Grundkonstanten des Lebens, ob ich will oder nicht. Geschwister muß man ja nicht immer mögen. Es stehen sich eigentlich nicht Tod und Einsamkeit gegenüber, sondern das "Du" und der Tod. Das "Du" lieben wir, sind aber durch die Einsamkeit letztlich immer von ihm getrennt. Die Tragik jeder Liebe. Den Tod, den lieben wir nicht, er gibt aber genau die unzertrennliche Nähe, die wir im "Du" und in der Liebe so sehr wünschen, aber nie erreichen. Soweit ein wenig "beipackgezettelt".
Schönes Wochenende
Julius
 



 
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