Das Artefakt
Ich war neu in der Stadt. Vor drei Tagen erhielt ich ein Angebot, welches ich nicht ablehnen konnte. Unter der Kirche von Wellington, so hieß es, wurde ein seltsames Artefakt unbekannten Ursprungs gefunden. Mit gerade ein mal zweiunddreißig Jahren war ich einer der besten meines Faches und so erbat die Universität von Wellington meine Hilfe, das seltsame Artefakt zu untersuchen. Ich sagte zu und dann ging alles ganz schnell. Ich kündigte meine Wohnung, erhielt im selben Augenblick eine neue Unterkunft und packte meinen Koffer mit dem Nötigsten. Im nächsten Moment befand ich mich am Bahnhof meiner Heimatstadt, die nicht mehr länger meine Heimat sein würde, wenn ich den vor mir stehenden Zug beträte - doch mein Entschluss stand fest. Und so war ich fort, von alle dem, was ich früher ein mal war.
Als ich aus dem Zug stieg, verspürte ich ein gewisses Unbehagen und Unwohlsein. Wohl möglich lag es an der Aufregung, die mich durchfuhr, als ich die zwei großen Kirchtürme von Wellington durch das süffige Zugfenster zum ersten Mal erblickte. Vielleicht lag es auch an den fieberhaften Träumen, an denen ich seit meiner Zusage für den Auftrag litt. Oder es war die Tatsache, dass dieser Hauptbahnhof nahezu menschenleer war. Und die wenigen Menschen, die gegenwärtig waren, schienen mich auf seltsame Art und Weise zu beobachten. Ja, sie beobachteten mich mit starren Augen, nicht blinzelnd und von mir abweichend. Als würde etwas durch ihre milchigen und trüben Augen schauen. Ich wollte weg und dieser skurrilen Situation entfliehen. Ich blickte mit einer gewissen Anspannung auf meine Armband Uhr. Das letzte Geschenk für einen Sohn von einer toten Mutter. Fünfzehn Uhr sechsundvierzig. In vierzehn Minuten kommt der nächste Bus, der mich vom Hauptbahnhof geradewegs zu dem Stadtteil bringen würde, in dem meine Unterkunft lag. Also ertrug ich für die letzten Minuten das unheilvolle Gefühl stetiger Beobachtung.
Ich hatte von dieser Stadt, in der ich nun wohne, noch nie gehört. Ist es nicht seltsam, wie schnell sich das leben doch ändern kann und welch impulsive Entscheidung wir Menschen treffen können, fernab jeglicher Rationalität? Einen kurzen Moment fesselte mich dieser Gedanke, während ich aus dem Busfenster die Stadt im Vorbeifahren betrachtete.
Wellington war keine schöne Stadt. Alles war grau und trist. Kein Baum, kein Busch und keine Blume zierte die mit Teer bedeckten Fahrbahnen und steinernen Gehwege. Hier und da ragte ein schwarzer Laternenpfahl aus dem Boden und die Häuser wirkten mit ihren kleinen Fenstern und großen, grauen Mauern nicht gerade einladend. Einen kurzen Moment bereute ich, mein altes Leben aufgegeben zu haben, doch der Fund unter der Kirche war zu verlockend, als das ich das Angebot hätte ausschlagen können. Ich bemerkte abermals, dass sich kaum ein Mensch auf der Straße befand. Und diejenigen, die ich sah, gingen mit gebückter Körperhaltung, ohne jegliche Anzeichen einen Willen oder ein Bewusstsein zu besitzen, geradewegs nach vorn. Hin und wieder schauten sie hoch und blinzelten zu mir durch das Busfenster. Ich spürte es, klar und deutlich, wie sie mich stetig mit ihren milchigen Augen beobachteten.
Dann schauderte es mich. Langsam drehte ich meinen Kopf und ließ meinen Blick vorsichtig vom Ende des Busses bis nach vorne zur Fahrerkabine streifen. Nur der Busfahrer und ich waren hier. Es schauderte mich noch ein weiteres Mal, als ich sah, wie die Haut des Busfahrers aus einer Art Wachs zu bestehen schien. Sie wirkte feucht, schleimig und glänzend. Ein Gefühl der Angst durchfuhr mich, als ich sah, wie ein Teil seiner bizarren Haut nach einer kurzen Kopfbewegung verrutschte oder sich auf seltsame Art vom Körper zu lösen schien. Geschockt wendete ich meinen Blick von dem ab, was ich glaubte gesehen zu haben, und schaute wieder völlig geistesabwesend aus dem Fenster. Eine wirre und verdrehte Atmosphäre erzeugte die Stadt, umhüllt von einer grauen Aura voller Depressionen und Einsamkeit. Oh ja, die Menschen hier wirkten einsam, verlassen, verloren. Wie leere Hüllen und...
...mit starren Augen.
Hainweg, so hieß die Haltestelle, an dem der Bus soeben seine Tür für den einzigen Fahrgast öffnete. Nichts sagend stieg ich aus.
Mit der rechten Hand in der Tasche meines Mantels, suchte ich die Wegbeschreibung zu meiner Unterkunft, die ich mit aller Eile auf ein kleines Stück Papier kritzelte, als ich mich schon auf halben Wege nach Wellington befand. Vom Hainweg geradewegs in die Buchenallee. Von dort aus an der zweiten Kreuzung links in die Gotharstraße und dann die nächste rechts ab. Es ist das dritte Haus mit der Nummer 6 in der Lissinkstraße. Von dort aus könne ich die zwei großen Kirchtürme von Wellington sehen, wurde mir gesagt. Also machte ich weiter auf den Weg, um der langen und bizarren Reise endlich ein Ende zu setzen. In diesem Moment wünschte ich mir nichts weiter, als eine warme Mahlzeit, ein ebenso warmes Bett und einen ruhigen, traumlosen Schlaf. Doch letzteres sollte ich nie wieder bekommen.
Das Zimmer war spärlich eingerichtet und bot nur das Mindeste, was für den Anfang aber reichen sollte. Neben einem Bett und einem Kleiderschrank stand dort noch ein Schreibtisch zusammen mit einem Stuhl. Gegenüber der Tür war ein Fenster in die Wand eingelassen, welches von einem grauen Vorhang halb verdeckt wurde. Elektrizität gab es in diesem Zimmer offenbar nicht, andernfalls konnte ich mir die schiere Masse an Kerzen nicht erklären, die man mir hier hinterließ. Ich stellte mein einziges Gepäckstück, ein kleiner Koffer, auf den Boden und zog den grauen Vorhang des Fensters zur Seite. Ich blickte auf die beiden Türme der Kirche. Erst jetzt sah ich, wie groß und wie spitz die schwarzen Dächer zuliefen. Es war eine phantastische viktorianische Architektur, die offenbar mit den Abbildern grotesker Monstrositäten, als Gargyolen im gemeinen Volksmund bekannt, spielte. Die Kirche fesselte meinen Blick und erhielt meine ganze Aufmerksamkeit. Ich hätte sie nur zu gern aus der Nähe betrachtet. Gedankenverloren, ja schon fast hypnotisiert von der monumentalen Macht, die dieses alte Gebäude ausstrahlte, verging gut eine Stunde, so kam es mir zumindest vor, bis die Sonne dem sichelförmigen Mond wich und die beiden Türme in Dunkelheit gehüllt wurden. Ich schaute auf meine Armbanduhr. Zweiundzwanzig Uhr dreizehn. So spät war es schon? Ich legte mich in mein Bett, welches zu meinem Leidwesen ungewöhnlich hart war, und löschte mit einer raschen Handbewegung die letzte Flamme, die noch soeben mein Zimmer erhellte.
Schweißgebadet riss ich meine Augen auf. Perlen des Salzwassers liefen an meinen Wangen herunter. Es war wieder einer dieser seltsamen Träume. Als würde ich in eine andere Realität abtauchen, in der andere Gesetze galten und andere Geschöpfe herrschten. Auch wenn es allen physikalischen Erkenntnissen und Wahrheiten widersprach, fühlte es sich dennoch echt und lebendig an. Als würden Raum und Zeit nicht existieren. Noch vollkommen verwirrt schaute ich auf meine Armbanduhr. Es war nachts. Drei Uhr vierunddreißig, um genau zu sein. Und dann überkam mich plötzlich eine derartige Hitze, dass ich die Decke von mir riss und zum Fenster eilte, um die kalte nächtliche Luft in mein Zimmer zu lassen. Ich zog den grauen Vorhang zur Seite und öffnete das spärliche Fenster. Er beobachtete mich, ich konnte es spüren. Klar und deutlich. Und dann sah ich ihn, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, auf der anderen Seite der Straße, im Schutze der Dunkelheit lauern. Schleimige, wächserne Haut, die im schwachen Mondschein glänzte und tote, blasse Augen, die mich anstarrten und niemals von mir wichen. Im nächsten Moment war er weg. Verschwunden im tiefschwarzen Schlund der kalten Nacht. Ich zog das Fenster wieder zu, schloss mit einer raschen Armbewegung den Vorhang und viel ohnmächtig zu Boden.
Als ich ziemlich genau um neun Uhr aufwachte, lag ich in meinem Bett. Die Decke umschloss meinen gesamten Körper, von den Zehen bis zum Kinn, und seltsamerweise fröstelte es mir ein wenig. Ich erinnerte mich nur noch vage an die vergangene Nacht und an das, was geschehen war und was ich sah. Ich grübelte noch einen Moment lang darüber nach und kam Schlussendlich zu der Überzeugung, dass es sich um einen fieberhaften Traum voller dunkler Phantasie gehandelt haben muss und ich fokussierte meine Gedanken auf den heutigen Tag und das Artefakt, welches ich endlich zu Gesicht bekommen werde. Eine Freude durchfuhr mich, als ich es mir vor meinem inneren Auge vorführte. Wie möge es wohl aussehen? Welche Größe besitze es? Welche Beschaffenheit wies es auf und welche Rückschlüsse, ließen sich daraus ableiten? Alles Fragen, auf die ich mir schon bald eine Antwort erhoffte.
Ich war neu in der Stadt. Vor drei Tagen erhielt ich ein Angebot, welches ich nicht ablehnen konnte. Unter der Kirche von Wellington, so hieß es, wurde ein seltsames Artefakt unbekannten Ursprungs gefunden. Mit gerade ein mal zweiunddreißig Jahren war ich einer der besten meines Faches und so erbat die Universität von Wellington meine Hilfe, das seltsame Artefakt zu untersuchen. Ich sagte zu und dann ging alles ganz schnell. Ich kündigte meine Wohnung, erhielt im selben Augenblick eine neue Unterkunft und packte meinen Koffer mit dem Nötigsten. Im nächsten Moment befand ich mich am Bahnhof meiner Heimatstadt, die nicht mehr länger meine Heimat sein würde, wenn ich den vor mir stehenden Zug beträte - doch mein Entschluss stand fest. Und so war ich fort, von alle dem, was ich früher ein mal war.
Als ich aus dem Zug stieg, verspürte ich ein gewisses Unbehagen und Unwohlsein. Wohl möglich lag es an der Aufregung, die mich durchfuhr, als ich die zwei großen Kirchtürme von Wellington durch das süffige Zugfenster zum ersten Mal erblickte. Vielleicht lag es auch an den fieberhaften Träumen, an denen ich seit meiner Zusage für den Auftrag litt. Oder es war die Tatsache, dass dieser Hauptbahnhof nahezu menschenleer war. Und die wenigen Menschen, die gegenwärtig waren, schienen mich auf seltsame Art und Weise zu beobachten. Ja, sie beobachteten mich mit starren Augen, nicht blinzelnd und von mir abweichend. Als würde etwas durch ihre milchigen und trüben Augen schauen. Ich wollte weg und dieser skurrilen Situation entfliehen. Ich blickte mit einer gewissen Anspannung auf meine Armband Uhr. Das letzte Geschenk für einen Sohn von einer toten Mutter. Fünfzehn Uhr sechsundvierzig. In vierzehn Minuten kommt der nächste Bus, der mich vom Hauptbahnhof geradewegs zu dem Stadtteil bringen würde, in dem meine Unterkunft lag. Also ertrug ich für die letzten Minuten das unheilvolle Gefühl stetiger Beobachtung.
Ich hatte von dieser Stadt, in der ich nun wohne, noch nie gehört. Ist es nicht seltsam, wie schnell sich das leben doch ändern kann und welch impulsive Entscheidung wir Menschen treffen können, fernab jeglicher Rationalität? Einen kurzen Moment fesselte mich dieser Gedanke, während ich aus dem Busfenster die Stadt im Vorbeifahren betrachtete.
Wellington war keine schöne Stadt. Alles war grau und trist. Kein Baum, kein Busch und keine Blume zierte die mit Teer bedeckten Fahrbahnen und steinernen Gehwege. Hier und da ragte ein schwarzer Laternenpfahl aus dem Boden und die Häuser wirkten mit ihren kleinen Fenstern und großen, grauen Mauern nicht gerade einladend. Einen kurzen Moment bereute ich, mein altes Leben aufgegeben zu haben, doch der Fund unter der Kirche war zu verlockend, als das ich das Angebot hätte ausschlagen können. Ich bemerkte abermals, dass sich kaum ein Mensch auf der Straße befand. Und diejenigen, die ich sah, gingen mit gebückter Körperhaltung, ohne jegliche Anzeichen einen Willen oder ein Bewusstsein zu besitzen, geradewegs nach vorn. Hin und wieder schauten sie hoch und blinzelten zu mir durch das Busfenster. Ich spürte es, klar und deutlich, wie sie mich stetig mit ihren milchigen Augen beobachteten.
Dann schauderte es mich. Langsam drehte ich meinen Kopf und ließ meinen Blick vorsichtig vom Ende des Busses bis nach vorne zur Fahrerkabine streifen. Nur der Busfahrer und ich waren hier. Es schauderte mich noch ein weiteres Mal, als ich sah, wie die Haut des Busfahrers aus einer Art Wachs zu bestehen schien. Sie wirkte feucht, schleimig und glänzend. Ein Gefühl der Angst durchfuhr mich, als ich sah, wie ein Teil seiner bizarren Haut nach einer kurzen Kopfbewegung verrutschte oder sich auf seltsame Art vom Körper zu lösen schien. Geschockt wendete ich meinen Blick von dem ab, was ich glaubte gesehen zu haben, und schaute wieder völlig geistesabwesend aus dem Fenster. Eine wirre und verdrehte Atmosphäre erzeugte die Stadt, umhüllt von einer grauen Aura voller Depressionen und Einsamkeit. Oh ja, die Menschen hier wirkten einsam, verlassen, verloren. Wie leere Hüllen und...
...mit starren Augen.
Hainweg, so hieß die Haltestelle, an dem der Bus soeben seine Tür für den einzigen Fahrgast öffnete. Nichts sagend stieg ich aus.
Mit der rechten Hand in der Tasche meines Mantels, suchte ich die Wegbeschreibung zu meiner Unterkunft, die ich mit aller Eile auf ein kleines Stück Papier kritzelte, als ich mich schon auf halben Wege nach Wellington befand. Vom Hainweg geradewegs in die Buchenallee. Von dort aus an der zweiten Kreuzung links in die Gotharstraße und dann die nächste rechts ab. Es ist das dritte Haus mit der Nummer 6 in der Lissinkstraße. Von dort aus könne ich die zwei großen Kirchtürme von Wellington sehen, wurde mir gesagt. Also machte ich weiter auf den Weg, um der langen und bizarren Reise endlich ein Ende zu setzen. In diesem Moment wünschte ich mir nichts weiter, als eine warme Mahlzeit, ein ebenso warmes Bett und einen ruhigen, traumlosen Schlaf. Doch letzteres sollte ich nie wieder bekommen.
Das Zimmer war spärlich eingerichtet und bot nur das Mindeste, was für den Anfang aber reichen sollte. Neben einem Bett und einem Kleiderschrank stand dort noch ein Schreibtisch zusammen mit einem Stuhl. Gegenüber der Tür war ein Fenster in die Wand eingelassen, welches von einem grauen Vorhang halb verdeckt wurde. Elektrizität gab es in diesem Zimmer offenbar nicht, andernfalls konnte ich mir die schiere Masse an Kerzen nicht erklären, die man mir hier hinterließ. Ich stellte mein einziges Gepäckstück, ein kleiner Koffer, auf den Boden und zog den grauen Vorhang des Fensters zur Seite. Ich blickte auf die beiden Türme der Kirche. Erst jetzt sah ich, wie groß und wie spitz die schwarzen Dächer zuliefen. Es war eine phantastische viktorianische Architektur, die offenbar mit den Abbildern grotesker Monstrositäten, als Gargyolen im gemeinen Volksmund bekannt, spielte. Die Kirche fesselte meinen Blick und erhielt meine ganze Aufmerksamkeit. Ich hätte sie nur zu gern aus der Nähe betrachtet. Gedankenverloren, ja schon fast hypnotisiert von der monumentalen Macht, die dieses alte Gebäude ausstrahlte, verging gut eine Stunde, so kam es mir zumindest vor, bis die Sonne dem sichelförmigen Mond wich und die beiden Türme in Dunkelheit gehüllt wurden. Ich schaute auf meine Armbanduhr. Zweiundzwanzig Uhr dreizehn. So spät war es schon? Ich legte mich in mein Bett, welches zu meinem Leidwesen ungewöhnlich hart war, und löschte mit einer raschen Handbewegung die letzte Flamme, die noch soeben mein Zimmer erhellte.
Schweißgebadet riss ich meine Augen auf. Perlen des Salzwassers liefen an meinen Wangen herunter. Es war wieder einer dieser seltsamen Träume. Als würde ich in eine andere Realität abtauchen, in der andere Gesetze galten und andere Geschöpfe herrschten. Auch wenn es allen physikalischen Erkenntnissen und Wahrheiten widersprach, fühlte es sich dennoch echt und lebendig an. Als würden Raum und Zeit nicht existieren. Noch vollkommen verwirrt schaute ich auf meine Armbanduhr. Es war nachts. Drei Uhr vierunddreißig, um genau zu sein. Und dann überkam mich plötzlich eine derartige Hitze, dass ich die Decke von mir riss und zum Fenster eilte, um die kalte nächtliche Luft in mein Zimmer zu lassen. Ich zog den grauen Vorhang zur Seite und öffnete das spärliche Fenster. Er beobachtete mich, ich konnte es spüren. Klar und deutlich. Und dann sah ich ihn, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, auf der anderen Seite der Straße, im Schutze der Dunkelheit lauern. Schleimige, wächserne Haut, die im schwachen Mondschein glänzte und tote, blasse Augen, die mich anstarrten und niemals von mir wichen. Im nächsten Moment war er weg. Verschwunden im tiefschwarzen Schlund der kalten Nacht. Ich zog das Fenster wieder zu, schloss mit einer raschen Armbewegung den Vorhang und viel ohnmächtig zu Boden.
Als ich ziemlich genau um neun Uhr aufwachte, lag ich in meinem Bett. Die Decke umschloss meinen gesamten Körper, von den Zehen bis zum Kinn, und seltsamerweise fröstelte es mir ein wenig. Ich erinnerte mich nur noch vage an die vergangene Nacht und an das, was geschehen war und was ich sah. Ich grübelte noch einen Moment lang darüber nach und kam Schlussendlich zu der Überzeugung, dass es sich um einen fieberhaften Traum voller dunkler Phantasie gehandelt haben muss und ich fokussierte meine Gedanken auf den heutigen Tag und das Artefakt, welches ich endlich zu Gesicht bekommen werde. Eine Freude durchfuhr mich, als ich es mir vor meinem inneren Auge vorführte. Wie möge es wohl aussehen? Welche Größe besitze es? Welche Beschaffenheit wies es auf und welche Rückschlüsse, ließen sich daraus ableiten? Alles Fragen, auf die ich mir schon bald eine Antwort erhoffte.
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