Das Biest in mir

Langt Skegg

Mitglied
Es ist in mir drin. Ich weiß nicht, was es ist. Begleitet mich schon eine Ewigkeit. Es ist ein Gefühl, für das es keinen Namen gibt. Ich weiß nur, dass es lauert, dass es wartet. Es hat Zeit, viel Zeit. Es bahnt sich langsam den Weg. Den Sitz im Bauch habend, kriecht es langsam nach oben. Mit jeder Wut, mit jeder Angst, mit all den negativen Akzenten des Lebens kriecht es ein Stückchen näher. Näher zum Ausgang. Es möchte hinaus. Nicht mehr eingesperrt sein. Seine volle Kraft möchte es zeigen und entfalten. Es macht mir Angst. Lass es nicht die Oberhand gewinnen. Es darf nicht ausbrechen, muss in seinem Gefängnis bleiben. Jedoch, was hindert mich daran, es zu versuchen. Wenn es doch raus möchte, was spricht dagegen. Etwa die Zerstörung, die ihm folgen würde? Die Kraft, die unkontrollierbar wäre? Ich wäre frei von ihm, müsste nicht mehr dagegen ankämpfen. Bin des kämpfen müde. Einfach in mich greifen, mit der Hand in den Mund, und es herausziehen. Ich wäre frei. Frei und leer. Würde aufhören zu existieren, nur ES wäre noch von mir über.

 

Mimi

Mitglied
Lieber Langt,
für Lyrik ist mir Dein Text (viel) zu wenig verdichtet, auch als Prosa-Lyrik, würde ich ihn jetzt nicht unbedingt einordnen wollen. Ich sehe den Text eher in der Rubrik "Kurzprosa".

Aber vielleicht hast Du ja Lust, Dein Werk noch etwas zu verdichten ...

Gruß
Mimi
 

petrasmiles

Mitglied
Der Protagonsit wäre sicher nicht leer, da ist ja noch der 'Aufpasser', und der Empfinder der Kränkungen, und der Wissende, was Kränkungen sind, und das etwas anderes schöner wäre ... Ich habe wenig Ahnung von Wut - aber ich habe mal gelesen, dass man sie tatsächlich kanalisieren sollte, obwohl ich mir vorstellen kann, dass innendrin erst einmal Friede ist - nur drumherum u.U. nicht mehr. Es ist nicht jedem alles gegeben, man muss damit leben, was man hat ...

Liebe Grüße
Petra
 



 
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