Das Ende der Unendlichkeit

Kathi_003

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Noch nie zuvor habe ich ihn zu Gesicht bekommen oder berührt und jetzt sollte es so weit sein. Ich kam näher und hörte das Blut in meinen Adern fließen. Meine Lippen schmeckten salzig und mein Mund fühlte sich trocken an. Langsam streckte ich Fleisch und Blut meine Hände entgegen, dabei sah er mir direkt in die Augen. Seine blauen kühlen Blicke waren ein wenig beruhigend, obwohl ich immer noch angespannt war. Es war so ein gutes Gefühl, ihn endlich in meinen Händen halten zu können. Seine zarte Haut an meiner zu wissen war unbeschreiblich. Noch nie zuvor habe ich so etwas erlebt. Es war das erste Mal und das wird es auch immer sein, nicht in Tausend Jahren kann mir jemand diesen Augenblick nehmen.


Als ich ihn näher an mich heran holte, durchdrang mich sein funkelndes Licht. Mit meiner rechten Hand strich ich über ihn. Genüsslich schloss er seine Augen und wirkte so stark, aber doch so klein. Wir waren nun endlich miteinander. Sekunden fühlten sich so wertvoll und unvergesslich an wie Stunden. Ich war mir sicher, dass ich dabei sein wollte, in jeder Sekunde seines Lebens.


Er glühte in der Kälte, schüttelte sich. Unsere Gesichter kamen sich näher, bevor ich ihm einen Kuss aufdrückte. Sein Atem wurde schneller. Nichtsahnend konnte ich die Energie, die ihn durchströmte spüren und es verlieh mir Gänsehaut. Dieses Gefühl von Verbundenheit und Familie war einfach unbeschreiblich. Sein Körper wurde immer heißer und in seinen Augen stand das Feuer. Eine nasse Perle kullerte über seine Stirn. Er wimmerte leise, bis sein Licht schließlich erlosch. Ich erstarrte. Mein neu geborener Stern ließ nun eine Leere in meinem Universum.
 



 
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