Ferec Boga
Mitglied
Bedrückt, das Wesen, es ist bedrückt. Im Schatten der Stadt lebt es, der hohen, gigantischen Stadt. Sie drückt das Geschöpf nieder, lähmt es, und seine dunklen, gar schwarzen Flügel liegen an, hüllen seinem mageren Körper ein. Unfähig, sie zu entfalten, sein Wesen zu entfalten, schlurft es die Straßen entlang, im Schatten der Stadt. Es wehrt sich, kämpft dagegen an, doch die Stadt drückt ihn nieder. Von seiner Wut, von seinen Emotionen und Wünschen geleitet, verflucht es die hohen Türme, die gebaut wurden, um ihn im Schach zu halten. Diese Wut, sie staut sich im Wesen an, wird stärker, weicht einem Zorn, einem Blutdurst, unersättlich, ungebändigt. Und mit aller Kraft drückt es gegen das Joch der Stadt, eine Instanz, die geschaffen war, gebaut war, um es zu erdrücken. Es drückt, es stemmt sich gegen die Masse, die ihn von oben in die Knie zu zwingen vermag. Der Zorn, der Wille, sich aus dieser Erniedrigung zu befreien, stärkt das Wesen in seiner Handlung, und es lehnt sich stärker gegen seinen Peiniger, gegen seinen Despoten auf. Und sein Wille steigt. Seine Wut steigt. Sein Durst steigt. Das Wesen spürt, wie es stärker wird, wie das Gleichgewicht zwischen der Stadt und dem Geschöpf sich verlagert, wie der Tyrann des Tieres an Kontrolle verliert. Das Wesen gewinnt Raum, richtet sich auf, kämpft stärker gegen seinen Antagonisten an. Und so befreit es sich, breitet seine Flügel aus, und schießt empor in den Himmel. Seine Gestalt, auf die Stadt herabblickend, hüllt sie in eine Dunkelheit, eine laute Dunkelheit, und so brechen sie zusammen, die massiven Häuser, die gewaltigen Türme, stürzen ein, in die Tiefen des Dunkel. Und es schaut zu, das Wesen, voller Befriedigung, und lauscht ihr, einer animalischen, dreistimmigen Katharsis.