das mädchen mit den langen schritten

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Perry

Mitglied
das mädchen mit den langen schritten

hin und wieder sehe ich es die straße entlang eilen
das handy auf dem ausgetreckten arm vor sich als folge
es dem unbekannten kurs zu einem erstrebten ziel

schaut dabei weder nach links noch rechts scheint
auch nicht vor etwas davon zu laufen sondern eher
auf etwas zu das es mit all seinen sinnen erfassen will

eventuell folgt es dem signal seines entlaufenen hundes
oder dem lockruf eines geheimnisvollen verehrers
vielleicht nimmt es auch nur an einer schnitzeljagd teil
 

petrasmiles

Mitglied
Wie großzügig von Dir, das alles als Möglichkeit in Betracht zu ziehen :)
Hübsches Nachsinnen an Alltagssituationen!

Liebe Grüße
Petra
 

Perry

Mitglied
Hallo Petra,
ja die aufgezählten Gründe wären vorstellbar, aber es ist zu befürchten, dass es irgendwelchen Medienverführungen folgt.
Danke fürs Reflektieren und LG
Manfred
 

petrasmiles

Mitglied
... ja, und damit nicht im eigenen Leben ist.
Das ist ja das Fatale an dieser Sucht, dass man permanent außer sich ist - und wenn man bei sich ist, ohne diese Impulse eine Leere spürt; wie soll man so wachsen als Mensch? Immer auf der eigenen Umlaufbahn, aber nicht drin im Leben. Eigentlich tragisch.
Aber statt junge Menschen zu ermutigen, ihr eigenes - notgedrungen unvollkommenes - Leben voranzutreiben, wird 'digitale Kompetenz' auch noch als Heilsbringer propagiert, und so wird das Handy immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Wie soll man es schaffen, das Handy beiseite zu legen, wenn es im Alltag - zum Vorteil von Banken und Unternehmen - ständig gebraucht wird?
Steckt alles da drin, in Deinem Gedicht.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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