Das Orakel der Drachen - Kapitel 1

Phylthia

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Hallo!
Nachdem ich in einem Anfall von Geistesgegenwaertigkeit den Muell, den ich zuerst als erstes Kapitel fabriziert hatte, geloescht habe, hat es etwas gedauert, bis meine Muse mir mal wieder einen Kuss verpasst hat. Das gefaellt mir jetzt auf alle Faelle besser, ist aber immer noch nicht ganz perfekt, wie ich finde. Naja, ich warte mal auf Antworten und konstruktive Kritik und nutze das Kapitel als Ausgangspunkt fuer weitere Entwicklungen. Das schliesst sich uebrigens nach wie vor an den Prolog an!
Viel Spass, Phyl

ERSTER TEIL

Aber meistens ist er nicht mehr als ein Dieb in der Nacht

I​

“Lass dir Zeit. Ruhige Hand”, wisperte Dognar in Talons Ohr. “Ruhige Hand”, wiederholte er, als sei es Teil eines Gebetes. Wahrscheinlich war es das auch fuer ihn, denn er verehrte seinen Bogen wie einen Gott oder wenigstens wie einen der niederen Elementargeister.
Talon nickte unmerklich, waehrend seine Gedanken sich wieder auf das Ziel hundertzwanzig Schritt vor ihm einstellten. Er kniff vorsichtig ein Auge zusammen, um die Entfernung noch einmal genau abzuschaetzen. Hundertzwanzig Schritt war verflucht viel. Und das Ziel war so winzig. Nur ein schwarzer, kleiner Kreis.
Er wusste, dass er nicht verfehlen durfte. Er durfte einfach nicht! Dann, in einer einzigen fliessenden Bewegung, streckte er seine Hand aus, fand sofort und ohne hinzusehen den einzigen Pfeil mit dem schwarzen Schaft und legte ihn auf die Sehne. Ohne abzusetzen, ohne weiter darueber nachzudenken, zog er die Sehne nach hinten, spuerte die vertraute Spannung, zog sie bis an sein Ohr, fixierte das Ziel zum letzten Mal, und liess den Pfeil davon schwirren. Er hoerte das vertraute Knallen der zurueckschnellenden Sehne, das Singen des Pfeils, als er durch die eisige Morgenluft schnitt, dann nichts mehr. Der erleichternde Klang, mit dem der weiss gefiederte Pfeil haette in das Ziel einschlagen sollen, kam nicht.
Talon stiess die angehaltene Luft mit leisem Zischen aus. Versagt. Er hatte versagt. Wieder einmal.
Er sah die Bewegung aus dem Augenwinkel kommen, wollte sich herumdrehen und sich verteidigen. Der Schlag traf ihn mit voller Wucht in den Magen. Saemtliche noch verbliebene Luft wich aus seinen Lungen, und mit einem qualvollen Stoehnen klappte der Junge zusammen. Er ging zu Boden wie ein gefaellter Baum und rollte sich zur Seite, die Arme vor dem schmerzenden Leib zusammen gefaltet.
“Steh auf, du machst deine Sachen voellig nass!”, knurrte Dognar. Talon erkannte, dass er Recht hatte – wie immer – und dass er besser aufstehen sollte, wenn er nicht fuer den Rest der Woche krank sein wollte. Das Gras knirschte vom ersten Rauhreif des Jahres, als er aufstand. “Geh und hol deine Pfeile”, sagte Dognar, und dieses Mal klang weder Wut noch Anklage aus seinen Worten, sondern schlichte Resignation.
Als Talon alles gefunden hatte, war sein Meister laengst gegangen, zurueck zum Hof, wo genug Arbeit auf ihn wartete. Der Junge wusste, dass er ihn enttaeuscht hatte, das war nichts Neues. Aber dieses Mal war seine Reaktion anders. Normalerweise haette Dognar nicht nach einem Schlag aufgehoert, gewoehnlich haette er ihm wenigstens noch ein paar Tritte verpasst. Dieser ploetzliche Gesinnungswandel irritierte ihn. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Bis jetzt war jeder Wandel im Verhalten anderer Menschen stets zu Talons Schlechtestem gewesen, und so hatte er gelernt, sich davor zu fuerchten. Mit haengendem Kopf trottete er den schmalen Fusspfad zurueck zum Hof.
Das Uebungsfeld zum Bogenschiessen war von einer hohen Hecke umgeben, die ueber eine alte, verfallene Steinmauer wucherte, und dahinter senkten sich die Felder, auf denen Dognars Rinder weideten, bis zu dem grossen Hof, auf dem Talon die letzten neun Jahre verbracht hatte. Die Gebaeude waren nicht besonders schoen, sie kauerten wie graue Steinriesen am Grund der Senke, haesslich, aber zweckmaessig. Dognar war reich, seine Rinder waren im ganzen Herzogtum die besten. Sein Grossvater Dirg hatte vor sich vor vielen Jahren mit drei Kuehen und einem Stier hier nieder gelassen, in einer kleinen Kate, die noch immer stand, denn Dognar brachte es nicht uebers Herz, sie zu abzureissen. Jedenfalls hatte Dujar, Dognars Vater, jetzt alt, taub und kaum noch bei Verstand, die Rinderzucht seines Vaters ausgebaut und angefangen, die riesigen weissen Biester der Suedlichen Graslaender einzuzuechten. Erstaunlicherweise war ihm Erfolg beschieden, und nun waren diese Dujarner – man hatte sie zu seinen Ehren nach ihm benannt – die besten Fleisch-, Fell- und Hornlieferanten im ganzen Herzogtum. Sogar die Herzoglichen Hornschnitzereien erhielten einen Grossteil ihres Vorrates von Dognar. Was aber die wenigsten wussten, war, dass Dujarner einen aeusserst unangenehmen Nachteil anderen Rindern gegenueber hatten: Sie waren unkontrollierbar und griffen durchaus Menschen an, wenn ihnen der Sinn danach stand.
Es waere zwar durchaus von Vorteil fuer Talon gewesen, wenn er behauptet haette, dass er keine Angst vor den riesigen, weissen Stieren gehabt haette, aber es war schlicht und ergreifend nicht wahr. Vom ersten Tag an, an dem er als voellig verwirrter Sechsjaehriger auf Dognars Hof gestolpert war und um Unterkunft fuer eine Nacht gebettelt hatte, hatte er panische Angst vor den Tieren. Als auch er endlich auf den Hof trat, seufzte er. Aus einer Nacht waren neun Jahre geworden.
Der veraengstigte, scheue Sechsjaehrige hatte sich zu einem feigen Versager von fuenfzehn Jahren ausgewachsen. Er konnte sich an nichts erinnern, was geschehen war, bevor er auf Dognars Hof ankam, nur seinen Namen, Talon, und sein Alter wusste er. Nur manchmal, in den schwarzen Naechten, die er zwischen den Hunden des Hofes verbrachte, erwachte er schreiend aus Alptraeumen, deren Bilder ebenso schnell wieder verschwanden wie Wasser durch seine Finger rann. Es waren nur Eindruecke, hastige Bilder, die sich gegenseitig ueberlagerten, doch sie brachten ihm ungeahnten Horror. Er wusste, dass es irgendetwas mit dem zu tun hatte, was ihm wiederfahren war, doch er konnte sich an nichts erinnern. Zu seiner Erleichterung waren diese Traeume in letzter Zeit seltener geworden.
“Talon!” Die harsche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und er wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war. Schlecht war es mindestens teilweise, denn Igyun, einer der Knechte, stand in einer Stalltuer, die kraeftigen Arme vor der maechtigen Brust verschraenkt, von Fliegen umschwirrt. Igyun war vielleicht zwei Jahre aelter als er, doch gut drei Koepfe groesser und mindestens doppelt so breit wie Talon. Und er liebte es, auf dem Kleineren herum zu hacken und ihn fuer die niedersten Arbeiten abzukommandieren.
Talon wollte sich schon in sein Schicksal ergeben, da erinnerte er sich daran, dass er seinen Bogen in der Hand hielt. Dognar war ein harter Meister, was Faulheit anging, doch er wurde zur Bestie, wenn einer der Knechte sich nicht um seine Waffen kuemmerte. So hob der Junge nur den Bogen, beinahe entschuldigend, und drehte ab. Er brauchte sich nicht herumzudrehen, um zu wissen, dass Igyun ihn hasserfuellt anstarrte, dass er genau wusste, dass der Bogen nur eine Ausrede war. Doch gegen Dognars Willen kam er nicht an.
Talon atmete erleichtert auf, als er in die Waffenkammer trat, und niemand war dort. Es war nicht nur Igyun, der ihn als sein Lieblingsopfer erwaehlt hatte, sondern nahezu jeder auf diesem ganzen, verdammten Hof. Der Junge war wuetend, doch er hatte seinen Aerger immer herunter geschluckt, immer still gewartet, bis alles vorueber war.
Feigling. Versager. Hundekind. So nannten sie ihn, und er wusste, dass sie Recht hatten. Er geriet in Panik, wenn einer der Stiere ihm auch nur den Kopf zuwandte. Das war schon so gewesen, noch bevor er das erste Mal gesehen hatte, wie zwei der Biester sich einen Knecht vorgenommen und ihn zu Brei verarbeitet hatten. Was war das anderes als Feigheit?
Und er war ganz eindeutig ein Versager. Bogenschiessen, Fechten, Reiten, Schwimmen? Fehlanzeige. Er konnte alles ein wenig, doch in nichts war er gut genug, um mit den anderen Jungen zu konkurrieren. Selbst einige der Maegde waren besser als er.
Hundekind. Das war die einzige Beleidigung, durch die er sich im Gegenteil geehrt fuehlte. Sie nannten ihn so, weil die Hunde ihn liebten, und er liebte die Hunde. Er schlief bei ihnen in dem schmalen Raum vor der Kueche, er war nahezu immer von mindestens zwei oder drei umgeben. Es war nicht so, dass er irgendetwas besonderes getan haette, sie kamen einfach und zeigten ihm auf ihre besondere Art, dass sie ihn akzeptierten. Insgeheim war Talon sich sicher, dass er innerlich ein Hund war.
Nur leider war niemand anderes besonders erfreut, dass er selbst fremde Hunde anzog wie ein Stueck blutiges Fleisch. Dognar hatte ihn einmal mit in die Stadt genommen, und innerhalb von einer halben Stunde, nachdem er das Stadttor durchschritten hatte, war er von dreissig und mehr Hunden umringt. Dognar hatte ihn umgehend auf den Hof zurueck geschickt, wo die Anzahl der Hunde wenigstens begrenzt war.
Dieser kurze Besuch in der Stadt war fuer Talon das einzige Mal in neun Jahren gewesen, dass er den Hof und den naeheren Umkreis von etwa fuenf Meilen darum verlassen hatte.
Waehrend er darueber nachdachte, hatte er die Sehne seines Bogens geloest und eingefettet, die Pfeile ueberprueft und in einen der leeren Koecher an der Wand gesteckt. Talon war nicht besonders gerne in der Waffenkammer, sie erinnerte ihn zu sehr an sein Versagen im Bogenschiessen und Fechten. Die gepolsterten Uebungsruestungen und die Holzschwerter riefen Erinnerungen an blau-gruene Bluterguesse an seinem ganzen Koerper wach. Mit dem Schwert war er noch schlechter als mit dem Bogen, und Dognar hatte ihn gar nicht erst mit scharfen Waffen ueben lassen.
“Zu deiner und unserer aller Sicherheit!”, hatte er gesagt, und alle Knechte hatten gelacht.
Talon drehte sich herum und wollte gehen, er musste nicht laenger hierbleiben und auf all die Waffen starren, die er nie benutzen wuerde. Zu Anfang hatten gerade die Schwerter eine unglaubliche Anziehungskraft auf ihn ausgewirkt, aber inzwischen ging er saemtlichen Waffen lieber aus dem Weg.
Als er zur Tuer trat, hoerte er Stimmen, und er stoppte aus reinem Instinkt. Dann fiel ihm ein, dass sie ihn bestrafen wuerden, wenn sie ihn beim Lauschen erwischten. Doch dann aenderte sich die Situation - sein Name fiel. Nun war seine Neugier geweckt, und er beugte sich vor, um besser verstehen zu koennen. Er fragte sich, warum er das Risiko einging, nur um zu hoeren, was jemand ueber ihn sagte. Er wusste ohnehin, dass sie ihn alle hassten. Aber als er die Stimme von Dognar und seiner zweiten Frau Gilna hoerte, wartete er erst Recht.
“…getroffen.” Das war Dognars tiefe, brummige Stimme.
“Er ist zu nichts zu gebrauchen”, erwiderte Gilna mit einem Seufzen in der Stimme.
“Wie wahr, wie wahr. Er kann nicht mit den Rindern arbeiten, weil er vor Angst beinahe umkommt. Im Bogenschiessen ist er kaum besser als im Fechten, er kann sich nur mit Muehe auf einem Pferd halten. Wofuer fuettern wir ihn eigentlich durch?”
Talon hielt die Luft an. Das… das hiess doch hoffentlich nicht fuer ihn, dass sie ihn verjagen wuerden?
“Gute Frage”, murmelte Gilna so leise, dass der Junge Probleme hatte, sie durch den Tuerspalt zu verstehen. “Aber ich will ihn wirklich nicht einfach vom Hof jagen und ihn seinem Schicksal ueberlassen…”
“Weichherziges Weib”, knurrte Dognar. “Aber ich habe einen Neffen in der Stadt, der sucht einen Schneiderlehrling. Wenn er schon nicht auf einem Hof zu gebrauchen ist, vielleicht kann er sich dort nuetzlich machen.”
“Und wie willst du das Talon beibringen?”
Der Mann lachte laut auf. “Glaub mir, Weib, der ist eher heute als morgen hier weg!”
Gilna wollte irgendetwas sagen, doch ploetzlich hoerte Talon das Winseln eines Hundes, dann das eines zweiten.
“Was machen die verdammten Koeter hier?”, fragte Dognar misstrauisch. “Macht, dass ihr verschwindet, ihr Biester! Ich habe gesagt, ihr sollt verschwinden! Wird’s bald, ihr schwarzen Missgeburten!”
Dann war nur ein lautes, schmerzerfuelltes Jaulen zu hoeren – offenbar hatte Dognar einen der beiden Hunde getreten – dass sich in ein wuetendes Grollen verwandelte. Das naechste, was Talon von seinem Lauschposten aus hoerte, war das gepeinigte Aufbruellen von Dognar, das aufgeregte Bellen des zweiten Hundes, das entsetzte Kreischen von Gilna und das Knurren des Beissers.
Ohne weiter nachzudenken, riss der Junge die Tuer der Waffenkammer auf, gab Gilna einen Schubs, der sie dort hinein stolpern liess, dann war er bei Dognar. Der kraeftige Mann war zu Boden gegangen und kaempfte, kaempfte um sein Leben. Der schwarze Hund, der sich in seinem Arm verbissen hatte, war riesig. Alle Hofhunde waren gross, schliesslich mussten sie die Rinder zusammentreiben, doch dieser war ein regelrechtes Monstrum, wenngleich sanft wie ein Lamm. Jedenfalls fuer Talon.
“Zurueck!”, sagte er, nicht einmal besonders laut, aber der Hund hielt sofort inne und wandte seine Ohren in Richtung der vertrauten Stimme. Dognars Schreien war in ein Wimmern uebergegangen. “Zurueck!”, wiederholte Talon, und dann endlich liess der Hund den Arm seines Besitzers los und trottete mit eingezogenem Schwanz davon. Sein Kamerad folgte ihm. Talon hockte sich neben Dognar und betrachtete vorsichtig den Arm, oder was davon uebrig war. Die maechtigen Kiefer des schwarzen Huetehundes hatten ihr bestes gegeben – der Knochen war gebrochen und zersplittert, das Fleisch bis auf denselben weggerissen. Blut breitete sich in Windeseile auf dem Boden aus.
Jemand stiess Talon bei Seite – Igyun war gekommen, und innerhalb von ein paar Sekunden war jede Menschenseele auf dem Hof um Dognar versammelt, der vor Schmerzen das Bewusstsein verloren hatte.
Und Talon wusste, dass er nicht laenger hier bleiben konnte. Sie wuerden ihn beschuldigen, den Hund angelockt und auf Dognar gehetzt zu haben. Und er hatte keinen Beweis, das zu wiederlegen. Es gab nur die neunjaehrige Erfahrung, dass er Hunde perfekt beeinflussen konnte. Alles stand gegen ihn. Ganz davon abgesehen, dass sie auch schon gegen ihn gestanden hatten, als Dognars Arm noch brauchbar gewesen war. Der Junge war sich ziemlich sicher, dass sein Meister weder Arm noch Hand jemals wieder wuerde benutzen wuerde.
Waehrend sich alle aufgeregt um den Herr des Hofes kuemmerten, huschte Talon in die Kueche, sammelte sich etwas zu Essen fuer ein paar Tage, packte es in einen Rucksack, schnappte sich ein Messer von der Anrichte (nur zum Essen – alles andere war zu gefaehrlich fuer ihn) und eine Decke. Die Naechte waren kalt, und so griff er sich auch noch einen von Igyuns warmen Wollmaenteln. Er wuerde nie wieder hierhin zurueck kehren, was sollte er sich Sorgen um die Rache des Knechtes machen?
So verliess er den Hof unbemerkt von allen. Von fast allen. Zwei braune, mandelfoermige Augen folgten ihm, und dann folgte ihm auch ihr Besitzer. Es war der schwarze, riesige Hund, die Schnauze noch immer blutig. Als Talon sich noch einmal umwandte und nur ein paar Schritte hinter ihm der Hund stand, erschreckte er sich, doch er erkannte am Schwanzwedeln und den anderen Gebaerden, dass er keine Bedrohung war.
“Na gut, komm mit. Dir habe ich diese ganze Sache ja zu verdanken. Und was erwartet dich auf dem Hof ausser der sichere Tod?” Er fuehlte sich nicht einmal komisch, als er mit dem Hund sprach wie mit einem Mensch. Er hatte keine Ahnung, wohin er gehen wollte, er wusste nicht einmal, in welcher Richtung die naechsten Menschen wohnten.
Und so folgte er einfach einem der vielen Fusswege, die zwischen den Koppeln vom Hof fortfuehrten. Die Sonne hatte fast ihren hoechsten Stand erreicht.
 

Arathas

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der typische Held

Nun, der typische Held ist Talon ja nicht gerade - er kann nicht kämpfen und ist nicht stark, er ist nicht mutig und wird wohl kaum ausziehen, um eine Prinzessin zu retten. Was macht ihn also so sympathisch? Vielleicht, daß er einfach nur ein Junge ist, der nicht wie alle anderen ist...

Ein schöner Anfang für eine Geschichte!! :)

Vielleicht bist da ja deswegen nicht ganz zufrieden mit ihr, eben WEIL dein Held nicht unbedingt ein 'Held' ist, was ich aber eigentlich eher begrüße.

Wenn man überlegt, wie gut die Story ist im Gegensatz zu der mit dem Zigeunermädchen... wirklich eine große Steigerung, vom Schreibstil her und von der Geschichte selbst, und auch die Charaktere sind nicht so blaß. :)

Ich freue mich schon auf mehr!

Arathas
 

Phylthia

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typisch untypisch

hi arathas!

der grund, warum ich nicht ganz zufrieden mit talon bin, ist, dass er typisch untypisch ist.
er ist sozusagen der typische antiheld.

und ausserdem fehlt mir noch irgendwo ein merkmal, dass es sich um eine fantasystory handelt. noch koennte es auch genauso gut im mittelalter oder so spielen. ich habe ueberlegt, die hunde durch drachen oder wenigstens durch irgendein fabeltier zu ersetzen, aber auch da bin ich mir noch nicht sicher.
was mir persoenlich gut gefaellt, ist talons "dunkle" vergangenheit. ich lerne meine charaktere immer erst waehrend des schreibens kennen, und so weiss ich eigentlich noch gar nicht, was da vor neun jahren passiert ist... so ist das ganze wenigstens auch fuer mich ein bisschen aufregend. ;-)

es freut mich jedenfalls, dass dir das erste kapitel gefaellt. damit habe ich neben dem therapeutischen zweck auch noch einen praktischen grund, weiter zu schreiben... mein erster leser, den ich zufrieden stellen will!
ich gebe mir also muehe! sobald ich weiter gekommen bin, veroeffentliche ich es hier, und ich hoffe, du liest weiter!
gruss,
phyl
 

Arathas

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Antihelden

Na ja, stimmt. Er ist ein sehr typischer Antiheld. Vielleicht verpaßt du ihm noch ein paar "echte" Macken, die ihn aber durchaus sympathischer machen könnten. Wenn er gut klauen kann, dann ist das doch auch was Schönes - und er ist nicht der Superjunge.

Fiel mir auch auf, daß du noch keinen 'echten' Fantasyaspekt drinnen hast, aber das muß auch während des ersten Kapitels gar nicht sein, dafür stimmt der Prolog einen ja schon ein wenig ein. Du kannst die Fantasy ruhig hinterher einfließen lassen. Im Moment solltest du jedenfalls nicht versuchen, die Story mit Drachen oder so aufzupeppen, außer die Idee ist originell (so wie Terry Pratchett's Sumpfdrachen (TM) :)

Ich erschaffe meine Charaktere übrigens auch meist aus dem Schreiben heraus *g*

ich freu mich auf den nächsten Teil,
Arathas
 

Phylthia

Mitglied
kurze nachfrage

aehae... *hust* *rotwerd* das ist mir jetzt ein bisschen peinlich, aber...
ich weiss, das terry pratchett so etwas wie ein muss fuer fantasy-fans ist, aber ich muss gestehen, dass ich noch nie etwas von ihm gelesen habe... (glaube ich jedenfalls. mir faellt gerade nur ein buch ein, dass vielleicht von ihm sein koennte, und das fand ich nicht grade soooo spitze.) jedenfalls, ich bin ja immer interessiert an ideen von anderen autoren, die mich inspirieren koennten, darum: was hat es mit diesen sumpfdrachen auf sich?
ich hoffe, du kannst mir bei meiner wissensluecke aushelfen!

gruss, phyl

ps: ich weiss, dass die frage noch bloeder klingt, aber ist terry pratchett der kerl mit den scheibenweltromanen?
 

Arathas

Mitglied
Pratchett

>>ich muss gestehen, dass ich noch nie etwas von ihm gelesen habe... (glaube ich jedenfalls. mir faellt gerade nur ein buch ein, dass vielleicht von ihm sein koennte, und das fand ich nicht grade soooo spitze.)

Nun, das kommt wirklich auf die Bücher an, die man liest. Es gibt welche, die sind recht langweilig und nur für echte Fans (wie mich :)) ein muß, aber es gibt auch welche, die ich einfach für perfekt halte.

Lies zum Beispiel unbedingt: "Einfach göttlich" (Small gods), oder "Total verhext" (Witches abroad) oder "Alles Sense" (Reaperman).

Und ja, Terry Pratchett ist der mit den Scheibenwelt-Romanen *g*

Zu den Sumpfdrachen:
Die Sumpfdrachen der Scheibenwelt sind eine ganz spezielle Spezies von Tieren. Sie werden gerne als Haustiere gehalten, allerdings oft nicht sehr lange, da sie dazu neigen, zu explodieren (Beispielsweise wenn sie etwas falsches essen).
Es gibt in Ankh-Morpork (der Hauptstadt der Scheibenwelt) auch ein Sonnenscheinheim für Kranke Drachen, das von der liebenswürdigen Frau Käsedick (bei den Namen kann ich mich täuschen, da ich nur die englischen Bücher lese) geleitet wird, die ein Herz für Sumpfdrachen hat.
Sumpfdrachen werden in der Regel nicht größer als einen Meter (mit Schwanz) und sind nicht unbedingt die hellsten Lebewesen...

Arathas
 



 
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