Das platzende Echo

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Das platzende Echo

Systemabsturz, Systemausfall
Durchleben wir im Überschall
Am Puls der Zeit, Zyklopen schauen
Bis an den Rand des Raums, Nationen bauen

Aus Glas und Licht, Komplexität
Gesichter, in Zahlen zerlegt
Unter uns die neue Welt
Gesichtslos, doch stets erhellt

Ins Dunkel wir bewegen uns
Nackte Seelen, zu jeder Stund
Ein Echo fliegt auf uns zurück
Zerschlägt uns, und erzählt vom Glück
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
welcome, screamy!

Ein Großstadt-Bild, mit einigen plakativen und zugleich disparaten Übertreibungen, wie sie ja auch in ein modernes CBD gehören: "Überschall" als Erlebnisweise von so etwas Lautlosem wie z.B. dem Verstummen des Rechners oder dem Infarkt der Stromversorgung; "Nationen bauen" - nicht Versicherungen und Banken? - "Ein Echo ... zerschlägt uns".
Die Metrik schwankt: S 1 Z 4 hat einen Versfuß zuviel, S 2 Z 2 und 4 sowie S 3 Z 1 einen zuwenig, aber das war gewiß so gewollt.
"Ins Dunkel bewegen wir uns / Nackte Seelen, zu jeder Stund" - der "Reim" uns/und ist nur eine Vokalharmonie bzw. Assonanz, aber in der ersten Strophenhälfte hat das weniger Gewicht, als es in den jeweils vierten Versen hätte. Der Satzbau in dem Verspaar ist etwas gezwungen, das Komma vor dem Adverbiale nicht ganz klar.
"Am Puls der Zeit", "erzählt von Glück" - sind diese Phrasen bewußt eingesetzt, als Plakat- und Pseudomodernismus-Phrasen? Alles ist erlaubt in der Literatur, solange es Absicht ist. Die endlosen Anaphern, Alliterationen und Parallelismen im Telephonbuch z.B. - wären phantastische Dichtung, hätte man sie aus ästhetischen Gründen so gesetzt. Popart-Künstler spielten gerne mit teilausgemalten Bildern von "Malen nach Zahlen". Döblins "Berlin Alexanderplatz" zitiert Werbesprüche und Schlagzeilen. Why not.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Abtritt?

Sag mal, interessiert Dich nicht, wer was wozu schreibt, nicht mal, wenn's um Deinen Text geht? Ausscheiden, Spülung, raus?
Na!
 



 
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