das Schiff, wieder nüchtern

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Tula

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das Schiff, wieder nüchtern

............J’ai rêvé la nuit verte aux neiges éblouies.
....................Arthur Rimbaud (Le bateau ivre)

Die Flaute. Der Nebel. Dein Bug
überlastet, die Segel zerschlissen.
Du träumst von der Gischt, die dich trug,
und von Stränden mit Palmenkulissen.
..........Hula Hoop! das Aloha geht um.

Dein Ziel, Horizont, aus dem Blick,
schaukelst du in gemäßigten Breiten.
Erinnerst dich dennoch ans Glück.
Oh beim Lieben, das waren noch Zeiten
.......... auf des toten Kerls Kiste bei Rum!

Längst nutzlos die Karten, vergilbt;
heute kann man sich Schatzinseln kaufen.
Dein Totem, der Kakadu tschilpt
soigniert wie das Burghuhn der Staufen:
.......... Yo ho ho! Gaga Dadidel dumm.

Am Mast drängt ein mürrischer Faust,
deine heimliche Flagge zu hissen.
Auf Säcken voll Weisheiten haust
irgendwo unter Deck das Gewissen
.......... und predigt … Deliri-lirium.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23673

Gast
Wenn man sich mit Rimbaud vergleicht, kann man nur abkacken
 
G

Gelöschtes Mitglied 23450

Gast
Dem Kollegen prakaduum sei gesagt, dass der Autor Tula sich nicht mit Rimbaud vergleicht, sondern sich mal locker mit Tschingderassabum über dessen phasenweise ermüdende Ballade hinwegsetzt. Allein Oh beim Lieben, das waren noch Zeiten/auf des toten Kerls Kiste bei Rum beweist das aufs Kräftigste!

Wunderbar gemacht, Tula!


Rudi
 

Tula

Mitglied
Moin prakaduum
Nee, ich vergleiche mich nicht mit dem großen Rimbaud. Das trunkene Schiff ist der Aufhänger, gewiss, aber inhaltlich geht es doch ums Gegenteil. Lyrich hat die Jugend lange hinter sich und stellt fest, wie festgefahren bzw. 'aufgelaufen' alles ist. Die Realität ist ernüchternd. Die Parallelen zum Leben jetzt und hier hoffentlich erkennbar bzw. relativ leicht zu erarbeiten.

LG
Tula
 
Zuletzt bearbeitet:

Tula

Mitglied
Moin Rudi
Den zweimal im Text zitierten Song kennen vielleicht nicht alle, aber doch jeder, der als Kind die Schatzinsel gelesen hat. In der Verfilmung im Auftakt und Abspann zu hören "siebzehn Mann auf des toten Kerls Kiste, Yo ho ho, und die Buddel voll Rum".
Etwas Sinn für Humor ist hier beim Lesen natürlich notwendig. Es geht, wie weiter oben angedeutet, durchaus um ein 'ernstes Kapitel des Lebens' ;)

Dankend lieben Gruß
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 23673

Gast
Moin prakaduum
Nee, ich vergleiche mich nicht mit dem großen Rimbaud. Das trunkene Schiff ist der Aufhänger, gewiss, aber inhaltlich geht es doch ums Gegenteil. Lyrich hat die Jugend lange hinter sich und stellt fest, wie festgefahren bzw. 'aufgelaufen' alles ist. Die Realität ist ernüchternd. Die Parallelen zum Leben jetzt und hier hoffentlich erkennbar bzw. relativ leicht zu erarbeiten.

LG
Tula

Dann laß Rimbaud doch einfach ganz weg.
Du brauchst keinen Aufhänger.

Regel Nummer 1: erwähne in deinen Gedichten niemals Rimbaud oder Benn oder Bukowski oder einen anderen von diesen Spacken.
Du tust dir keinen Gefallen damit und kannst nur verlieren
 

Tula

Mitglied
sicher, niemals als Versuch eines dichterischen Vergleichs, aber hier ist die Idee humoristischer Natur

Rimbaud wird rein stilistisch fast nie angegangen, Benn hin und wieder, Bukowski täglich und unverdrossen ;)

LG
Tula
 



 
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