Das Versprechen

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Anonym

Gast
wieder in der nacht
wach ich auf
denk, ich wäre ganz allein
meine toten sind zuhauf

versammelt still und halten ruh
schrecken mich nicht, ja warum
schauen nur und wecken mich,
und ich hör dem wispern zu

was habt ihr zu sagen
mitten in der dunklen nacht,
schweigt ihr, ohne zu fragen,
was ich einst falsch gemacht

laßt mich schlafen, mehr verlang
ich nicht, dass am morgen frisch
und vom nachtbesuch nicht bang
ich sitz am frühstückstisch

voller kraft, die ich doch brauche,
um von euch zu berichten,
wenn ich tief, tief tauche
und hervorhol die geschichten

ihr lächelt, das wäre nicht wichtig.
na ja, ich geb mir aber mut
ich berichte, versuche es richtig,
schreib von euch, das ist doch gut

sie schmunzeln, die toten, liebevoll,
in meinem ganzen leben seid ihr doch,
sie weichen endlich, sind nicht toll,
geben mir ruhe, ein paar stunden noch

gut, so geht, nun kann ich schlafen,
ich vergeß euch nie, ihr seid mein gold
jeder kommt vor, als wir uns trafen.
ihr lebtet noch, ich versprech's.
ich schreib, bis ihr mich holt.
 



 
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