Das Weiß - es blendet - Sonett

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Walther

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Das Weiß - es blendet


Das Weiß - es blendet seine alten Augen,
Die fest an einem kalten Gestern saugen,
Als gäb es da noch etwas zu gewinnen:
Auf eine Neuauflage sich besinnen,

Das wär nur, wie auf Hohlem aufzubauen
Und endlich Totes nochmals aufzukauen.
Die Angst lässt ihm das Blut zu Eis gerinnen,
Denn Geier kreisen über Dach und Zinnen.

Sie werfen scharfe Schatten, und ihr Kreischen
Ist mehr als nur Beachtung zu erheischen.
Es ist die Warnung, dass die Toten stinken,
Wenn nach dem Kampf die Fahnen niedersinken:

Vergangen ist die frühe Kraft und Jugend;
Der Schnitter wartet schon im Winkel, lugend.
 



 
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