Das Wort

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dada lebt, er klebt, erbebt,
Ein Schatten springt, ein Licht verlebt.
Er aufersteht, er untergeht,
Ein Wispern zieht durch Nacht zerwebt.

Die Zahlen tropfen in das Nichts,
Der Mond verschluckt sein Federkleid,
Ein Koffer lacht, ein Hufhorn schreit,
Die Himmel zittern ob der Gicht.

Er liegt, er fliegt, er wiegt sich sacht,
Ein Zahn aus Glas, ein lautvoll Licht,
Ein Echo tanzt im Wasserkracht.

Dada weint, doch erweint nicht,
Er schweigt, erbricht, erlebt, erspricht,
Die Zeit erschwebt, das Wort erwacht.
 

mondnein

Mitglied
surrealistischer Dada, Metapherngewürfel, ein Genuß, Bernd!

Dada weint, doch erweint nicht,
hier habe ich metrische Probleme.
da die anderen Verse - außer dem ersten - mit einer unbetonten Silbe anfangen, könnte es so betont sein:
Da weint, dóch erwéint nicht
aber das klingt (zu) kurz, und die einsilbigen Wörter geben keine Sicherheit, wo denn die Betonung liegt. Bei
da wéint, doch érweint nícht
landet man auf "érweint", geht zweifelnd an den Anfang zurück, versuchts mit "Dadá ..." und verstolpert das Schlußterzett, was doch schade ist.

grusz, hansz
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Mondnein,
danke für die Besprechung.
Es ist hier anders. Es beginnt mit einer unbetonten Nullsilbe, also einer unbetonten Pause.
- Dada weint, doch erweint nicht

PS: Kontrast weinen - erweinen, ein spontan erfundenes Gegenwort, wobei ich den Unterschied betone. Es ergibt sich mündlich ein Homophon (fast) zu er weint nicht.
2. PS: Ich durchbreche hier klassische Sprachschranken, was einen Ausweg aus unmöglichen Situationen darstellen soll. Der Satz wirkt dadurch mystisch und hebt sich, wie Du auch gesehen hast, vom "Teppichmuster" aus Routine ab.
 
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