Nika
Mitglied
„Deine Schwester hat sich umgebracht. Ruf mich mal an.“ schreibt mein Vater. Die WhatsApp Nachricht bekomme ich während einer firmeninternen Fortbildung.
Mein Gedanke: Flucht, ich versuche gleichzeitig unauffällig und auch schnell zur Tür zu kommen. Gerade habe ich die Fassung verloren, dafür möchte ich kein Publikum.
Kaum habe ich die Tür geschlossen, fällt mir alles aus dem Gesicht. Die Tränen, der Rotz und jegliche Kraft.
Auf dem Parkplatz zünde ich mir reflexartig eine Zigarette an, will sie wieder ausmachen. Rauchen ist auf dem Gelände verboten. Aber das ist jetzt gleichgültig, so gleichgültig wie vieles aus der Zeit vorher und und auch der danach es sein wird.
Ein Kollege fährt mich heim. Gut erzogen versuche ich Konversation zu machen und bin erleichtert, als sich die nächste Tür, die Haustür hinter mir schließt.
Meine Beine tragen mich irgendwie in die Küche, ich nehme eine der Beruhigungstabletten, die mir meine Ärztin für Notfälle verschrieben hat.
Was ich nicht mache, ist meinen Vater anrufen. Stattdessen telefoniere ich mit einer Freundin, die sich sofort auf den Weg macht. Langsam verhaltener weinend, öffne ich ihr die Tür, stammele irgendetwas dahin und rufe dann meinen Vater an.
Er berichtet was passiert ist: „Frau Dr. K (die Psychiaterin meiner Schwester) fand am Morgen eine bedenkliche Nachricht deiner Schwester in ihrem E-Mail-Postfach. Da sie Iris telefonisch nicht erreichte, informierte sie direkt die Polizei, die dann die Wohnung aufbrach und deine Schwester tot auffand. Sie hatte Tabletten genommen, sich Klebeband um den Kopf gewickelt und damit den Mund zugeklebt. Sie ist an ihrem Erbrochenen erstickt. Wenn nach einer eventuellen Obduktion der Beerdigungstermin feststeht, melde ich mich.“ So beendet mein Vater das Telefonat.
Das ist das letzte Gespräch, das ich mit meinem Vater geführt habe.
Mein Gedanke: Flucht, ich versuche gleichzeitig unauffällig und auch schnell zur Tür zu kommen. Gerade habe ich die Fassung verloren, dafür möchte ich kein Publikum.
Kaum habe ich die Tür geschlossen, fällt mir alles aus dem Gesicht. Die Tränen, der Rotz und jegliche Kraft.
Auf dem Parkplatz zünde ich mir reflexartig eine Zigarette an, will sie wieder ausmachen. Rauchen ist auf dem Gelände verboten. Aber das ist jetzt gleichgültig, so gleichgültig wie vieles aus der Zeit vorher und und auch der danach es sein wird.
Ein Kollege fährt mich heim. Gut erzogen versuche ich Konversation zu machen und bin erleichtert, als sich die nächste Tür, die Haustür hinter mir schließt.
Meine Beine tragen mich irgendwie in die Küche, ich nehme eine der Beruhigungstabletten, die mir meine Ärztin für Notfälle verschrieben hat.
Was ich nicht mache, ist meinen Vater anrufen. Stattdessen telefoniere ich mit einer Freundin, die sich sofort auf den Weg macht. Langsam verhaltener weinend, öffne ich ihr die Tür, stammele irgendetwas dahin und rufe dann meinen Vater an.
Er berichtet was passiert ist: „Frau Dr. K (die Psychiaterin meiner Schwester) fand am Morgen eine bedenkliche Nachricht deiner Schwester in ihrem E-Mail-Postfach. Da sie Iris telefonisch nicht erreichte, informierte sie direkt die Polizei, die dann die Wohnung aufbrach und deine Schwester tot auffand. Sie hatte Tabletten genommen, sich Klebeband um den Kopf gewickelt und damit den Mund zugeklebt. Sie ist an ihrem Erbrochenen erstickt. Wenn nach einer eventuellen Obduktion der Beerdigungstermin feststeht, melde ich mich.“ So beendet mein Vater das Telefonat.
Das ist das letzte Gespräch, das ich mit meinem Vater geführt habe.
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