Der Alchemist

Er senkt den schweren Blick in blindes Glas,
rührt das Licht darin – bloß etwas –,
bis es leicht wird, golden klar,
wie etwas, das einst Liebe
war.

Und wie eine kichernde Engelschar
fährt ihm das Licht
ins schüttere Haar,
tanzt da
wunderbar,
geheimnisvoll.

Selbst die Metalle
hallen voll,
vibrieren Zärtlichkeit,
wenn es durch die Hände bricht.
Sie ahnen, ihre Seele lebt
in diesem Licht,
nicht in der Einsamkeit
der grauen Stele,
nicht in dem alten Groll
der Schwere.

Wir vergeben ihm,
wenn er so schroff
stöhnt und hadert.
Wenn er flucht,
wägt er ja Nebel nicht, noch Stoff,
wägt er doch bloße
Sehnsucht,
die endlich aus der Fällung
bricht.

Wie ein Gebet,
gesprochen in Flammen,
Elemente, durch die nur zusammen
die alte Mythe wieder entsteht,
die so durch die Herzen geht,
wie das, was einst
in Engeln glühte.

Seine Hände sind von Staub
und zähmen doch den Alembik.
Die Muskeln schwach, die Ohren taub –
und doch formt nur ein einziger Blick
von ihm, da oben in der dunkelsten
der dunklen Ferne,
Sterne.

Text DvE
Musik ki

 

mondnein

Mitglied
Und wie eine kichernde Engelschar
fährt ihm das Licht
ins schüttere Haar,
"Engel" als Metapher für irgendetwas anderes einzusetzen ist so, als ab man mit einer Goldmünze einen Messingknopf bezahlen wollte.
Kann man natürlich, so als Hans im Glück,
zumal die Engel hier zu kichernden Putten verkleinert worden sind.

Warum nicht.

grusz,hansz
 



 
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