Der alte Spiegel im Flur flüsterte meinen Namen.

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Peethulhu

Mitglied
Ich war schon tausendmal an ihm vorbeigelaufen, und es spiegelte sich nur mein eigenes Ich in ihm wider, so wie es jeder Spiegel zu tun pflegte. Doch heute Nacht war alles anders. Ein unbeschreibliches Gefühl der Unruhe beschlich mich in meinem Bett, sodass ich nicht zur Ruhe finden konnte. Immer wieder starrte ich die Decke meines Zimmers an, die in meinen Gedanken, die von Glück zu Hass und dann wieder zu Freude sprangen, wirkte, als würde sie ihre tonnenschwere Last auf mich niederwerfen wollen. Doch die Decke kam mir nicht entgegen und beendete meine Pein, die mich so lange nicht schlafen ließ.

Ich beschloss, durch den langen Gang zu gehen, der mein Schlafzimmer mit dem Bad verband. Vor langer Zeit hatte ich von meiner Großmutter diesen großen Spiegel bekommen, und aufgrund des mangelnden Platzes meiner Wohnung konnte ich ihn nur im Flur aufhängen. Am Anfang erschrak ich regelmäßig, als ich an ihm vorbeilief, da mein Gehirn dachte, dort stünde jemand Fremdes. Da der Spiegel den kompletten Körper der vor ihm stehenden Person abbildete, traute ich mich nachts manchmal nicht, den Flur entlangzugehen, da ich in meinen Fantasien im Dunkeln Angst hatte, etwas könnte aus dem Spiegel nach mir greifen und mich in finstere, unaussprechliche Dimensionen entführen.

Nach einiger Zeit aber gewöhnte ich mich an die Anwesenheit dieses Spiegels, und ich wollte auch meiner verstorbenen Großmutter nicht den Gefallen abschlagen, ihn bei mir in der Wohnung zu lassen. Der braunrote Rahmen des Spiegels war mir schon damals als Kind, als ich bei ihr zu Besuch war, aufgefallen, und er wirkte wie eine Kombination aus Holz und rotem Harz. Zumindest war die Konsistenz dessen, was da rot am Rahmen war, so, dass es mich an Harz erinnerte. Diese rote Farbe strebte auch im Leuchten des Mondlichtes, welches regelmäßig durch das Fenster, welches dem Spiegel gegenüber war, danach zu schimmern oder zu glitzern.

Heute, in dieser Nacht, war auch wieder so ein Tag, und ich rannte auf meinem Weg zum Bad schnell an dem Spiegel vorbei, um ihm keine Aufmerksamkeit zu zollen. Doch als ich das Bad verließ, nachdem ich mir mein Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen hatte und hoffte, es würde meinen Verstand beruhigen, hörte ich in der Ferne leise etwas zischen oder sagen. Der Vollmond schien und hauchte den kurzen Flur meiner Wohnung in weißgraues Licht, welches schimmernd mit den Flusen meines Teppichs zu spielen schien. Wieder zischte es, aber ich merkte, dass es sinnvolle Laute zu sein schienen. Zitternd und an meinem eigenen Verstand zweifelnd ging ich ein, zwei Schritte in den Flur und hörte leise meinen Namen: "Peter..."

Ich drehte mich um und schaute dann zu dem Fenster, was ich schon lange nicht mehr geputzt hatte, und dieses sich dadurch, dass das Mondlicht mit aller Kraft versuchte, durch den Dreck zu kommen, diffus bröckelnd darstellte. Es wirkte weniger als ein Blick nach draußen, sondern wie ein Portal zu einer anderen Welt. Wieder hörte ich meinen Namen, und von Angst getrieben lief mein Körper weiter in die Richtung des Spiegels. Ein seltsames Gefühl der Bekanntheit des Flüsterns machte sich breit. Was rief da nach mir, und warum hatte ich solche Angst, aber ging trotzdem dahin?

Als ich dem Spiegel schon so nahe war, dass ich einen Teil von mir in ihm sah, wurde die Stimme deutlicher, und es war, als stünde jemand mit mir im Flur. Schwer atmend ging ich den letzten Schritt, und mit bebenden Lippen wagte ich es, in den Spiegel zu schauen, und da war ... nichts. Nichts außer mich selbst in meinem roten Schlafmantel. Ich redete mir ein, dass es wohl das diffuse Licht des Fensters und meine überbordende Fantasie war, die dieses Flüstern ertönen ließ. Ich wandte mich schon ab, als plötzlich deutlich in meinen Ohren mein Name widerhallte.

Langsam und mit Furcht erfüllt drehte ich mich wieder zu meinem Spiegelbild, und das Grauen war, dass dieses Spiegelbild mich anlächelte, obwohl ich nicht lächelte. Mein Körper erstarrte vor Furcht, und wieder flüsterte mein Name durch das diffuse Licht des Mondes. Das Lächeln meines Spiegelbildes war so grotesk verzerrt, dass ich nicht in der Lage war, es zu deuten. Aber der schiere Anblick brachte das Entsetzen in mir hoch. Was war das? Schlief ich vielleicht und träumte?

Doch dann sah ich, wie mein Spiegelbild begann, den Mund zu bewegen, und ich werde nie vergessen, was es sagte, bis ich einst in mein Grab gehen werde. Das Flüstern war so eiskalt und von unbeschreiblicher Widerwärtigkeit, dass ich nicht in der Lage bin, es in Worten wiederzugeben. Doch dies sagte mein Spiegelbild, und es sollte das Letzte sein, was dieser Spiegel zu mir sagen konnte: "Peter ... Ich bin du ... und du bist nicht echt ..."

Danach griff ich nach dem Buch, welches auf dem Flurtisch lag, was ich noch zuvor dort abgelegt hatte, und warf es in den Spiegel. Das Glas zersprang, und ich fühlte mich nicht freier, nur konfrontiert mit Fragen, die mein Gehirn zermarterten. War ich nur ein Spiegelbild von etwas und existierte gar nicht wirklich? ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
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Die Geschichte ist nicht schlecht, es gibt einige Stellen, an den geschliffen werden sollte, etwa bei den komplizierten Nebensatzkonstruktionen. wie hier:
Ich drehte mich um und schaute dann zu dem Fenster, was ich schon lange nicht mehr geputzt hatte, und dieses sich dadurch, dass das Mondlicht mit aller Kraft versuchte, durch den Dreck zu kommen, diffus bröckelnd darstellte.
cu
lap
 

Agnete

Mitglied
ich mag diese Geschichte. Tipp Da war...Nichts außer mir
Kurtgeschichtehn enden offen. DSer leser macht sich selbst sein Bild.
Ich wprde mit Das Glas zersprange enden.
lG von Agnete
 

Peethulhu

Mitglied
Danke für deine Antwort und deine Zeit die du dir genommen hast. Ich hatte die Intention auf einer Frage zu enden die sich der Charakter stellt aber sie bei den zersplittern des Glases enden zu lassen ist auch eine gute Möglichkeit. Ich werde bei meinen nächsten Texten schauen wie ich das umsetzen kann. Vielen dank auch für deine Bewertung :)
 

jon

Mitglied
Auch wenn ich inzwischen weiß, dass dir Tipps eigentlich wurscht sind, weil du sowieso nicht an den Texten arbeitest:

Generell: Statt den Leser mit der Figur mitfühlen zu lassen, lässt du die Figur oft gar nicht fühlen. Gerade die starken Empfindungen sind als abstrakte Begriffe (Substantive) erwähnt. Statt dass er sich fürchtet, schreibst du Furcht – als wäre das etwas Äußeres. Es wäre auch sinnvoll, wenn du öfter (glaubhaft) erzählen würdest, wie sich das konkret für ihn anfühlt.
;)

Ich war schon tausendmal an ihm vorbeigelaufen, und es spiegelte sich nur mein eigenes Ich in ihm wider, so wie es jeder Spiegel zu tun pflegte.
  • Grammatikfehler: Das Subjekt des Nebensatzes ist „mein eigenes Ich“, das tut aber nicht, was Spiegel zu tun pflegen.
  • Eigentlich spiegelt sich nicht das Ich, sondern der Körper, das Äußere.

Ein unbeschreibliches Gefühl der Unruhe beschlich mich in meinem Bett, sodass ich nicht zur Ruhe finden konnte.
  • Ja, das ist so bei Unruhe, dass man nicht ruhig ist.
  • Wort(teil)dopplung: Ruhe

Immer wieder starrte ich die Decke meines Zimmers an, die in meinen Gedanken, die von Glück zu Hass und dann wieder zu Freude sprangen, wirkte, als würde sie ihre tonnenschwere Last auf mich niederwerfen wollen.
  • Soll das heißen, dass der Gedanke „Die Decke kommt runter" mal mit Glück, mal mit Hass, mal mit Freude verbunden ist? Wenn nicht: Diese Verknüpfung durch „Entschachteln“ des Satzes aufheben!

Am Anfang erschrak ich regelmäßig, als ich an ihm vorbeilief, da mein Gehirn dachte, dort stünde jemand Fremdes.
  • Das Wort „als" zeigt lediglich Gleichzeitigkeit an, nicht Assoziiertheit oder gar – wie hier dann erklärt – Kausalität.
  • Wenn er/sie geht, warum steht dann das Spiegelbild?

Da der Spiegel den kompletten Körper der vor ihm stehenden Person abbildete, traute ich mich nachts manchmal nicht, den Flur entlangzugehen, da ich in meinen Fantasien im Dunkeln Angst hatte, etwas könnte aus dem Spiegel nach mir greifen und mich in finstere, unaussprechliche Dimensionen entführen.
  • Er/Sie hat in seinen Fantasien Angst. Warum traut er/sie sich dann in der Realität nicht, nachts den Flur entlang zu gehen?

Nach einiger Zeit aber gewöhnte ich mich an die Anwesenheit dieses Spiegels, und ich wollte auch meiner verstorbenen Großmutter nicht den Gefallen abschlagen, ihn bei mir in der Wohnung zu lassen. Der braunrote Rahmen des Spiegels war mir schon damals als Kind, als ich bei ihr zu Besuch war, aufgefallen, und er wirkte wie eine Kombination aus Holz und rotem Harz.
  • Das Wort „Spiegel“ häuft sich. Da mir kein hier passendes Synonym einfällt, kann ich nur empfehlen umzuformulieren.
  • Dieses „und“ ist inhaltlich nicht sinnvoll, es verknüpft keine auch nur annähernd gleichwertigen/-rangigen oder kausal verbundenen Dinge.

Zumindest war die Konsistenz dessen, was da rot am Rahmen war, so, dass es mich an Harz erinnerte.
  • Nur zum Verständnis: Er/Sie hat an dem Zeug rumgefummelt, sodass er/sie die Konsistenz feststellen konnte?
  • Außerdem: Wie er/sie auf Harz kommt, ist erklärt. Und wie kommt er/sie auf Holz?
  • Extrem umständlich für „Zumindest erinnerte die Konsistenz der Farbschicht an Harz.“ (Ja ich weiß, Lovecraft-Texte sind auch nicht gerade „unumständlich“, aber man denkt bei seinen Sätzen nicht „Das wäre auch – ohne Info- und Stimmungsverlust – einfacher gegangen.“)

Diese rote Farbe strebte auch im Leuchten des Mondlichtes, welches regelmäßig durch das Fenster, welches dem Spiegel gegenüber war, danachKOMMA zu schimmern oder zu glitzern.
  • Es wäre merkwürdig, wenn der Mond nicht regelmäßig durch dieses Fenster schiene.
  • Das „danach“ vor das Komma holen. Entweder nach „Mondlichtes“ oder nach „strebte“. Wenn du das fakultative Komma einsetzt, merkst du, warum das Wort vorn besser platziert wäre.
  • Farbe strebt für gewöhnlich gar nicht. Höchstens, wenn sie noch flüssig ist und in diesem Zustand irgendwohin fließt.
  • „Streben nach“ heißt: Man bemüht sich, etwas zu erreichen, hat es aber (noch) nicht erreicht. Also: Woran merkt er/sie, dass die Farbe das will, da sie es ja offenbar nicht tut?

Heute, in dieser Nacht, war auch wieder so ein Tag, und ich rannte auf meinem Weg zum Bad schnell an dem Spiegel vorbei, um ihm keine Aufmerksamkeit zu zollen.
  • Diese Nacht war ein Tag?
  • So ein Tag wie welcher?
  • Also was denn nun: Hat er/sie sich inzwischen (nach einiger Zeit) an den Spiegel gewöhnt ODER hat er/sie manchmal noch Angst?
  • Man muss nicht rennen, um etwas keine Aufmerksamkeit zu zollen. Umgekehrt kann man – in diesem Fall – auch beim Vorbeirennen diesen Gruseleffekt erleben. Wahrscheinlich sogar noch eher, weil man sich keine Zeit gibt, die Wahrnehmung zu „objektivieren“, sondern sogar die Angst durch das Rennen „verkörperlicht“.
  • Zudem: Rennen ist echt übertrieben, zumal er/sie ja weiß, dass keine Gefahr droht. Auch Gruselgeschichten sollten glaubhaft erzählt werden.

Doch als ich das Bad verließ, nachdem ich mir mein Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen hatte und hoffte, es würde meinen Verstand beruhigen, hörte ich in der Ferne leise etwas zischen oder sagen.
  • Der Reihe nach erzählen! Und: Warum muss der Verstand „beruhigt“ werden?
  • Was hat das Gesichtwaschen mit der Sache zu tun? Die Schachtelung durch Löschen dieses Teils beheben!
  • Semantik-/Grammatikfehler: „Etwas" kann zwar „zischen“, aber „etwas/jemand“ kann nur „etwas sagen“ (also: „ich hörte etwas zischen oder etwas sagen“). Oder „etwas/jemand redet“.
Der Vollmond schien und hauchte den kurzen Flur meiner Wohnung in weißgraues Licht, welches schimmernd mit den Flusen meines Teppichs zu spielen schien.
  • Semantikfehler: Man kann nichts „in Licht hauchen“, man kann es „in Licht tauchen“.
  • Was für ein Flur? Es ging immer nur um den Gang zwischen Schlafzimmer und Bad.
  • Wenn dieser Gang gemeint ist: Warum ist der plötzlich kurz?
  • Vollmondlich ist nicht grau, auch nicht weißgrau (was de facto nur ein anderes Wort für „hellgrau“ ist).
  • Flusen, mit denen gespielt wird, bewegen sich. Es wäre schon gruslig, wenn Licht sie dazu brächte, sich zu bewegen. Davon ist allerdings keine Rede. / Wie kann das Licht „schimmernd spielen“?

Wieder zischte es, aber ich merkte, dass es sinnvolle Laute zu sein schienen.
  • Wieso „aber“?
  • Sehr merkwürdig und verquast (und stimmungskillend nüchtern) für „Wieder zischte es. Diesmal glaubte ich, Worte zu erkennen.“

Zitternd und an meinem eigenen Verstand zweifelnd ging ich ein, zwei Schritte in den Flur und hörte leise meinen Namen: "Peter..."
  • Anführungszeichen falsch.
  • Auslassungzeichen falsch (nicht „dreimal ein Punkt“, sondern „einmal drei Punkte“).
  • Leerzeichen nach Peter fehlt.

Ich drehte mich um und schaute dann zu dem Fenster, was ich schon lange nicht mehr geputzt hatte, und dieses sich dadurch, dass das Mondlicht mit aller Kraft versuchte, durch den Dreck zu kommen, diffus bröckelnd darstellte.
  • Das „dann“ ist überflüssig, ja sogar störend. Natürlich kann er nicht vor dem Umdrehen zu dem Fenster sehen, das (vor dem Umdrehen) hinter ihm ist.
  • Es gibt also mehrere Fenster und er schaut zu dem einen, das nicht genutzt ist.
  • Hier muss ein „das“ stehen.
  • Dort muss „welches“ stehen.
  • Das mit dem Bröckeln ist absurd. Den Effekt gäbe es höchstens, wenn das Fenster mit Pampe beschmiert wäre, die durchs Trocknen Risse bekommen hätte. Außerdem ist es völlig schnuppe, ob der Mond – wenn er das überhaupt könnte! – mit aller Kraft scheint oder nur einfach so.

Es wirkte weniger als ein Blick nach draußen, sondern wie ein Portal zu einer anderen Welt.
  • Hier muss „wie“ stehen.
  • Jetzt hast du ganz den Bezug zu deinem eigenen Text verloren. Wenn das Fenster so dreckig ist, dass es „bröckelnd“ wirkt, dann ist das nicht nur „weniger ein Blick nach draußen“, sondern gar kein Blick nach draußen.
Wieder hörte ich meinen Namen, und von Angst getrieben lief mein Körper weiter in die Richtung des Spiegels.
  • Wie bitte?? Also
    • A: Der Körper lief, nicht er.
    • B: Er hat eigentlich (auch) Angst vor dem Spiegel, läuft aber zu dem hin? Er läuft nicht zum Bad oder zum Schlafzimmer (je nachdem, was näher ist)?
    • C: Er läuft vom Fenster weg, nur weil es wie ein Portal wirkte (Wirkte! Nicht weil es eins war!)?
  • Was ist mit der zischenden Stimme? Woher kommt die eigentlich? Versucht er das nicht zu orten?

Ein seltsames Gefühl der Bekanntheit des Flüsterns machte sich breit. Was rief da nach mir, und warum hatte ich solche Angst, aber ging trotzdem dahin?
  • „Bekanntheit des Flüsterns“ – Amtsdeutsch! Und was soll das heißen? Er hat das Gefühl, das Flüstern ist berühmt? (Nein, ich weiß schon, dass „Ich hatte das seltsame Gefühl, diese Flüstern zu kennen/schon mal gehört zu haben“ gemeint ist. Dann schreibt das doch auch so!)
  • Wohin ging er denn? „Richtung Spiegel“ hieß es vorhin – das kann aber auch heißen, er ging ins Schlafzimmer, wobei er ja am Spiegel vorbei kommt. Und ich weiß immer noch nicht, wo die Stimme herkommt.

Schwer atmend ging ich den letzten Schritt, und mit bebenden Lippen wagte ich es, in den Spiegel zu schauen, und da war ... nichts.
  • Mit bebenden Lippen? Kitsch. Das wird eher mit Rührung assoziiert oder als Zeichen, dass jemand gleich losweint.
  • Auslassungszeichen falsch

Nichts außer mich selbst in meinem roten Schlafmantel.
  • „mir“
  • Was ist ein Schlafmantel? Ist es nicht unbequem, in einem Mantel zu schlafen?

Ich redete mir ein, dass es wohl das diffuse Licht des Fensters und meine überbordende Fantasie war, die dieses Flüstern ertönen ließ.
  • waren
  • ließen

Langsam und mit Furcht erfüllt drehte ich mich wieder zu meinem Spiegelbild, und das Grauen war, dass dieses Spiegelbild mich anlächelte, obwohl ich nicht lächelte.
  • Stimmungskiller: „das Grauen war, dass“ – Das ist so fern vom Erzähler, dass man förmlich spürt, dass er zwar weiß, dass das grauenvoll ist, dieses Grauen aber nicht empfindet.
  • Semantikfehler: „das Grauen war, dass“ – Du meinst sowas wie „und mit Grauen sah ich, dass“

Mein Körper erstarrte vor Furcht, und wieder flüsterte mein Name durch das diffuse Licht des Mondes.
  • Furcht wird nicht dadurch stärker vermitteln, dass das Wort mehrfach erwähnt wird. Eher im Gegenteil – in der Wortkette groß - groß - groß hört man ja auch kein Größerwerden, bei groß - enorm - riesig schon eher.
  • Man erstarrt eher vor Angst, Furcht ist zu schwach dafür.
  • Semantikfehler: Der Name flüstert sicher nicht, eine Stimme flüstert den Namen.

Aber der schiere Anblick brachte das Entsetzen in mir hoch.
  • Also ehrlich: Das klingt, als würde er sich gleich erbrechen.

Was war das? Schlief ich vielleicht und träumte?
  • Solange er das noch denken kann, ist die Furcht überschaubar. Sie Entsetzen zu nennen, wirkt da doch arg übertrieben.

Doch dann sah ich, wie mein Spiegelbild begann, den Mund zu bewegen,
  • Das Lächeln/Grinsen hat es womit gemacht?

und ich werde nie vergessen, was es sagte, bis ich einst in mein Grab gehen werde.
  • Will er sich lebendig begraben lassen?

"Peter ... Ich bin du ... und du bist nicht echt ..."
  • Anführungszeichen falsch
  • Auslassungszeichen falsch

Danach griff ich nach dem Buch, welches auf dem Flurtisch lag, was ich noch zuvor dort abgelegt hatte, und warf es in den Spiegel.
  • das
  • Wie gut, dass er das Buch zuvor dort abgelegt hat. Ich dachte schon, es sei dort plötzlich materialisiert oder es sei von selbst dort gewachsen.;) Im Ernst: Das ist sowieso eine sperrige Innen-Schachtel – streichen!

Das Glas zersprang, und ich fühlte mich nicht freier, nur konfrontiert mit Fragen, die mein Gehirn zermarterten. War ich nur ein Spiegelbild von etwas und existierte gar nicht wirklich? ...
  • Wow! Das alles in dem Moment, als das Glas zersprang!
  • Umständlich. Und unpersönlich: statt dass er sich das Hirn zermattert, tun es die Fragen, die von außen auf ihn wirken (er ist damit konfrontiert)
  • Die Frage ist de facto doppelt gemoppelt.
  • Weg mit dem Auslassungszeichen!
  • Der Teil ab „nur“ steht in der Vergangenheit; eindrücklicher wäre es, er würde sich das noch immer – also auch jetzt, da er die Story erzählt – fragen.
Vorschlag:
Das Glas zersprang und augenblicklich fühlte ich mich freier.
Inzwischen habe ich die letzten Splitter entfernt, sodass nur noch der Rahmen meinen Flur ziert. Sein Schimmern allerdings ist verschwunden und auch Stimmen habe ich seitdem nicht mehr gehört. Und dennoch frage ich mich seither immer wieder: Bin ich nur ein Spiegelbild? Und wenn ja, wovon?



Danke für das Lesen. Ich bin ein großer Fan des kosmischen Horrorstils von Lovecraft und versuche mich gerade an Kurzgeschichten. Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen gruseln und würde mich über Tipps und Anregungen freuen.

LG euer Peethulhu
Das hat mit der Geschichte nichts zu tun. Streichen!
 

ikarus-1975

Mitglied
Erinnert mich ein wenig an den Film "The Others".

Der Spiegel ist ein Faszinosum und drängt geradezu nach der Frage, wer hier nun wen betrachtet.
Dass die Oma ihrem Enkel den Spiegel vermachte, ohne etwas anzudeuten, ist wohl darauf zurückzuführen, dass sie diese Erfahrungen nicht machte. Warum? Weil sie sich selbst diese Gedanken nicht machte? Also sieht man im Spiegel die eigenen Gedanken? Und Wünsche? Das wiederum erinnert mich an Harry Potter.

Dein Erzähler entsinnt sich einer Erinnerung. Frage: was geschah mit ihm in der Zwischenzeit? Du hast die Geschichte nicht Ende geführt. Das, was er beschreibt, sollte zumindest eine Auswirkung auf das Hier und Jetzt haben. Sonst hätte er ja keine Veranlassung, davon zu erzählen.
 



 
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