Der Doppelgänger IV. Kittys Striptease

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Hagen

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Männe der Binnenschiffer und Robert der Bademeister saßen vor dem Haus, in dem ich mein Detektivbüro hatte, in der Sonne und hatten wieder mal einen Kasten Bier in Arbeit.
"Wie siehst du denn aus?" fragte Männe als er mich sah, und Robert sagte: "Booh ejh!"
Der geneigte Leser möge sich erinnern, dass ich mir einen Al Capone-Anzug geleistet und auch gleich angezogen hatte.
"Hab' 'n neuen Job", sagte ich, "bei der Mafia, Schutzgelder kassieren."
"Höhöhö", grunzte Männe, "sach mah, wass'n mitt'n Flibbäh? Wollste doch heile machen. Isser heile?"
"Noch nicht ganz", log ich und stellte die Plastiktüte mit meinen alten Klamotten ab, "hab schon für fast hundert Euro Material reingesteckt. 'n paar Spulen und so."
"Wolfgang hat aber gesagt, da ist nur 'ne Kleinigkeit mit."
"Warum hat Wolfgang den Flipper denn nicht selbst repariert, wenn er das so genau weiß?"
"Der versteht da doch auch nix von."
"Ebend!"
Ich holte meine dünnen Zigarren heraus und hielt sie den beiden hin. Die Herren nahmen die Rauchware dankbar in Empfang und zündeten sie an.
"Willste 'n Bex?" fragte Robert, zog eine grüne Flasche aus dem Kasten und setzte sein Feuerzeug an den Kronkorken.
"Nee danke, is noch zu früh. Kein Bex vor sechs!"
Ich zündete mir auch eine an. Robert ließ die Flasche wieder in den Kasten gleiten.
"Sag' mal, Männe, kann ich dir den Flipper nicht abkaufen? Er macht sich so gut in meinem Büro. Ich mach' ihn wieder fachgegecht heile und wir flippern hin und wieder mal so richtig einen aus. Für euch wird dann auch das eine oder andere Fläschlein Bier kalt stehen."
"Hört sich gut an", sagte Männe, "fünfhundert Euro."
"Ich hab schon hundert Euro reingesteckt; - sagen wir dreihundert Euro!"
"Vierhundert!"
"Okay", ich gab Manne vier Scheine, er steckte sie mit ausdruckslosem Gesicht weg.
"Sag' nichts meiner Frau!"
"Is klar. Ehrensache."
Wir rauchten unsere Zigarren zuende, so richtig schön im Mundwinkel, bewegten sie etwas mit den Zungen und nahmen sie beim Sprechen nicht heraus.
Männe erzählte irgendwas von Hunden: "Naja, 'muss 'n Hund finden, einen Mischling zwischen Spitz und Boxer, von Frau von Kaludrichkeit, verarmter Adel, weißt ja wie das so is, aber die hängt so an ihrem Hund, hinkt auch, genau wie Frau von Kaludrichkeit, deshalb liebt sie den Hund ja auch so, der is von ‘nem Hirtenhund gebissen worden, weil er ihn anpinkeln wollte, damit der Frau von Kaludrichkeit nicht beißt …“
"Hirtenhunde beißen doch nicht", sagte Robert.
"Das wusste der Hund nicht, und nun isser weg! Frau von Kaludrichkeit will ihn wiederhaben, aber sie kann nichts bezahlen, dafür hat sie einen außerordentlichen Liebreiz.“
„Bumst du sie?" fragte Robert.
"Mann, Frau von Kaludrichkeit ist fünfundachtzig! Sie hat nichts mehr außer ihrem Hund. Ich suche ihren Hund, bevor sie völlig vereinsamt; - man muss ja auch mal was Gutes tun. - Ich habe ja jetzt erst mal vierhundert Tacken. - Robert, geh doch mal rüber zum Kiosk und hol eine neue Schachtel Bex. Hier hast du einen Fuffi. Den Hund kann ich ja auch morgen suchen.“
„In der Tat“, sagte ich, „man muss auch mal was Gutes tun! Gutes wird viel zu wenig getan; - und gut Ding will lange Weile haben! - Männer, wir sehen uns."
Ich trat den Zigarrenstummel aus, nahm meine Tüte und den Lift in meine Wohnung. Ein leichtes Hungergefühl hatte sich bei mir eingestellt, und ich stellte mir ein schönes Steak mit Bohnen vor, vielleicht war Kitty noch da, deshalb hatte ich zwei Steaks gekauft.
Kitty war noch da, sie stand am Flipper und lachte sich in typisch weiblicher Überreaktion halbtot als sie mich hereinkommen sah.
"Du siehst ja aus, wie ein Türsteher von der Reeperbahn", prustete sie, "bist du die Nacht auf St. Pauli gewesen?"
"Nein, Frau Gronau hat mich beauftragt, ihren Mann zu suchen, was ich auch tat. Der hat 'ne Kneipe in Padingbütteler Altendeich. 'hab dann da noch 'n paar Bier getrunken, daraufhin überließ Herr Gronau mir ein Zimmer, in dem ich dann die Nacht nächtigte und dann hat er gesagt, ich soll seiner Frau nichts verraten."
"Und was machst du jetzt? Auftrag ist schließlich Auftrag."
"Naja, aber wie das so aussieht, hat sie hat auch einen neuen Lover, und von dem habe ich Herrn Gronau auch nichts erzählt, hebt sich irgendwie auf. - So, das war`s jetzt aber, was den Job betrifft!"
Ich nahm mit toternstem Gesicht die Brille ab und hängte den Hut auf, "tja nun", sagte ich und: "Willste 'n Steak? Oder willste 'n Irish Coffee? Oder willste denn dann wohl vielleicht heute mal mit mir essen gehen?"
"Aber nicht mit dem Anzug! Was hast du dir bloß dabei gedacht? Zieh' den sofort aus! Der ist ja scheußlich!"
Kitty sah mich nicht mal an, sie zog eine Kugel ab und wummerte an dem Flipper rum, stieß mit den Handflächen vorne dagegen und trat gelegentlich auch mal zu.
"Soll ich dir das Tilt-Pendel etwas höher hängen?", fragte ich, "oder möchtest du vielleicht schon mal einen Irish Coffee, ich meine, weil wir früher schon hin und wieder mal den einen oder anderen dieser gar lieblichen Drinks zu uns nahmen, als uns das Leben übel mitspielte, was und doch ein Wenig beruhigte. - Deinen Reaktionen, liebste Kitty, entnehme ich, dass deine momentane Gemütslage nicht als ausgesprochen ausgeglichen zu bezeichnen ist. Das fällt sogar mir auf."
"Ach, tatsächlich? Dir fällt auch nochmal was auf?"
"Verdammt, sei doch nicht so biestig! Du tust ja so, als hatte man dir die Muschi mit Tränengas gespült.“
"Du Scheißmacho!“
Kitty trat gegen den Flipper, dass die Tilt-Anzeige kam wie des Beifahrers gute Ratschlage nach dem Verkehrsunfall.
Whisky hatte ich sowieso immer im Haus, Rohrzucker und eine halbe Dose Sahne waren auch noch da, und Kitty hatte natürlich Kaffee in der Kanne. Ich setzte Irish Coffee an und drückte Kitty ein Glas in die Hand.
"Entschuldige", sagte ich, "trink erst mal, und dann können wir ja mal ein bisschen schnacken, wenn du willst."
Sie gurgelte etwas Whisky durch den Trinkhalm, murmelte "ist ja schon gut", stellte das Glas auf den Flipper und zog die nächste Kugel ab, "dein Anzug ist wirklich scheußlich", sagte sie, "und die Krawatte erst mal! Da fallen ja die Fliegen von der Wand!“
"Wenn es dich freut …“
Ich band die Krawatte ab und warf sie aufs Sofa.
"Sag' mal", fragte ich, "darf ich denn dann gleich auch wohl mal an den Flipper? 'hab ne grad Männe abgekauft, der ist jetzt uns; - mit Inhalt! Ich denke, den Inhalt sparen wir erst mal, für wenn einer von uns vielleicht mal Heilpraktiker werden möchte, oder so, man muss ja auch an seine Zukunft denken, oder ich muss mal für dich Kaution stellen ..."
"Blödmann", Kitty fixierte die Kugel. Sie spielte nicht mehr ganz so aggressiv, "kannst du nicht den Anzug ausziehen? Der ist doch grauenhaft!“
"Wir können ja wieder ein Doppel spielen", schlug ich vor und hängte meine Jacke auf eine Stuhllehne.
"Da musst du dich aber warm anziehen", sagte Kitty, "ich hab' den ganzen Vormittag geübt. Wieder um ein Pfündchen?"
Sie zog den restlichen Irish Coffee durch den Trinkhalm.
"Wollen wir's nicht diesmal etwas interessanter gestalten?", ich setzte ein möglichst treuherziges Gesicht auf, "du kennst doch den berühmten Strip-Poker? Sowas geht auch am Flipper und da du selbst gesagt hast, ich soll den Anzug ausziehen …“
Natürlich hatte ich erwartet, dass Kitty nach etwas suchte, das sie mir wutentbrannt ins Gesicht schleudern würde, und ging präventiv in Deckung, aber mit emotionslosem Gesicht machte sie sich noch einen Irish Coffee, kickte die Kugel hoch an die Bumper, nahm einen Schluck durch den Strohhalm und zog die Mundwinkel fast bis zu den Ohren hoch.
Mit dumpfem Schlag zählte der Knocker im Flipper in diesem Moment ein Freispiel auf.
"Yeahl" sagte Kitty mit zusammengebissenen Zähnen und hochgezogenen Augenlidern, "genau das machen wir!"
Sie nahm erst ihr Glas zur Hand und dann einen derartigen Schluck daraus, dass die Sahne auf dem Kaffee in rasender Geschwindigkeit nach unten sackte, während die Kugel unbehelligt ins ‘Aus‘ lief. Kitty drückte zwei Spiele ab, zündete sich eine Zigarette an, reckte den Oberkörper vor, bleckte die Zähne, schlürfte den Rest aus ihrem Glas, murmelte: "leg' vor, ich mach' mal neuen", nahm ihr Glas und entschwand in die Küche, neuen Irish Coffee ansetzen. Na gut.
Ich ließ die Schultern ein wenig rollen, trank meinen Irish Coffee in einem Zug aus, zog die erste Kugel ab und ließ das Zählwerk auch ganz gut hochrattern.
"Huch", sagte Kitty als sie wiederkam und mir einen frischen Irish Coffee hinstellte, "da muss ich mich ja doch anstrengen."
Sie strengte sich an, aber als die dritte Kugel gelaufen war und wir einen weiteren Irish Coffee getrunken hatten, musste sie ihre Strumpfhose ausziehen, "zwickt sowieso, das blöde Ding. - Und jetzt will ich dich in Unterhosen sehen!"
Kitty ließ die Kugel tanzen, und sie tanzte mit wenn sie dran war, bewegte ihren zauberhaften Hintern in die Richtung, in die die Kugel laufen sollte und stieß kleine, spitze Schreie aus wenn das Zählwerk die Tausender hochratterte.
"Tja, mein Lieber", sagte sie, nachdem die Kugel das letzte Mal verschwunden war, "ich habe gewonnen! Dann leg' ab!"
Ich zog Schuhe und Socken aus.
"Hei Mann, die Hose! Die scheußliche Hose! Hoffentlich trägst du keine gepunkteten Boxerschorts!"
"Wart's doch ab, meine Liebe. Du hast dich ja auch zuerst deiner unerotischen Strumpfhose entledigt."
"Wieso ist die unerotisch?"
"Ich finde Strumpfhosen schlechthin unerotisch. Aber Strapse sind geil! Hast du auch sowas?"
"Das möchtest du wohl wissen, was?"
"Ja natürlich! Aber wir wollen jetzt keine Bekleidungsfragen diskutieren, oder?"
"Nein, wollen wir nicht! - Und nun mach hinne!"
Ich zog die erste Kugel ab, ließ sie zwischen den Bumpern umherspringen und konzentrierte mich; - ich wollte nicht unbedingt in Unterhosen vor Kitty stehen, jedenfalls noch nicht. Männer wirken in Unterhosen immer etwas unerotisch; - wenn nicht sogar lächerlich, speziell wenn sie, wie ich, zu dezentem Bauchansatz neigen.
Kitty grinste hämisch, als sie in Führung ging, aber das Grinsen fiel auseinander, als ich die Partie mit zwanzig Punkten Vorsprung gewann.
Mit steinernem Gesicht ließ sie den Rock fallen, hob ihn wieder auf, glättete ihn, hängte ihn auf meine Jacke über die Stuhllehne und drückte wieder zwei Spiele ab.
Sie trug einen wunderhübschen weißen Hüft-Panty aus halbdurchsichtiger Spitze, der sich hauteng um ihre hübschen Pobacken schmiegte.
"Das wollen wir doch mal sehen!"
Kitty ließ die Kugel diesmal gefühlvoll loslaufen, sie rollte genau durch das mittlere Gate, schaltete die Bumper auf hohe Punktzahl und hielt sich mindestens zehntausend Punkte lang zwischen diesen auf.
Kittys Schreie wurden etwas jauchzender, ihre Bewegungen etwas heftiger, nicht mehr nur von links nach rechts; - mehr stoßend von hinten nach vorne. Es hatte schon fast etwas Erotisches und ich musste mich anstrengen, mich wirklich konzentrieren, wenn ich eine Kugel am Laufen hatte.
Sinnlos.
Absolut sinnlos.
Achthundert Punkte zu wenig.
"Und jetzt", sagte Kitty und räkelte sich auf das Sofa, "lass die Hose runter!"
"Tja", ich zuckte die Achseln und öffnete den Gürtel. Kitty griff nach ihrem Glas, führte den Trinkhalm zum Mund, angelte mit der Zunge danach und zog ihn in den Mund. Sie schlürfte geräuschvoll den Rest aus dem Glas.
Das hatte schon was Erotisches, irgendwie schien sich etwas in der Richtung dynamisch abzuzeichnen.
Ich stieg aus der Hose und hängte sie über Kittiys Rock.
Sie schaute mir ungeniert zwischen die Beine und sagte in absolut unerotischem Tonfall: "Bei dir ist wohl alles schwarz, sogar die Unterhose. Ich glaube, wir gehen mal los, dir vernünftige Klamotten kaufen."
"Das hört sich ja an, als wären wir bereits miteinander liiert", knurrte ich, "aber wenn du unbedingt möchtest …“
"Aber nur Klamotten kaufen", sagte Kitty, „mal was Anständiges, wie Juristen sie tragen.“
“Natürlich! Was dachtest du denn? - Aber wir wollen ja heute keine Bekleidungsfragen mehr diskutieren! - Im Moment geht es um Wichtigeres! Wir flippern und ich möchte deine bezaubernden Brüste sehen!”
Kitty sah mich nur an, mit großen Augen, „das möchtest du wohl gerne … und nun mach hinne! Mein Gott, dass ihr Männer immer so lahmarschig sein müsst!“
Ich zuckte die Achseln und schickte wieder eine Kugel los, diesmal lief sie ganz gut. Ich ließ mich nicht davon irritieren, dass Kitty abfällige Bemerkungen über meine Männlichkeit, die Männer schlechthin und meine Spielweise machte, aber als sie sich langsam und lasziv aus dem Sofa pantherte um ihre erste Kugel in Bewegung zu setzen, hatte ich so viel vorgelegt, dass sie ohne Schreie, ohne Stöhnen und nahezu bewegungslos am Flipper stand und die Knöpfe drückte.
Sie holte auf, mächtig holte sie auf, bei der zweiten Kugel ging sie sogar in Führung, kurzzeitig, aber es half nichts.
Tausend Punkte zu wenig.
Kitty schob, nachdem ihre letzte Kugel ins Aus gerollt war, die Unterlippe hoch, kreuzte die Arme vor der Brust, zog sich langsam den Pulli über den Kopf und ließ einen weißen Spitzen BH, passend zu ihrem Hüft-Panty, ans Tageslicht.
Ich schaute diesmal genauso hemmungslos dorthin, wie sie mir zwischen die Beine geguckt hatte.
Ihre lieblichen Brüste ruhten in einem hauchzarten Wäschetraum, der sie nicht einengte, sie bei jeder Bewegung leicht schaukeln ließ und sie und ihre erigierten Brustwarzen kaum verhüllte.
All die Jahre bis zur mittleren Reife hatte ich vor ihnen gesessen, mich hin und wieder verstohlen umgedreht und manch Stündlein davon geträumt, meinen Kopf mal zwischen sie betten zu können … ach, ich wollte nicht sentimental werden, jetzt; - aber damals hatte ich immer das Gefühl gehabt, dass ihre Pullis von Tag zu Tag enger werden würden …
"Ich geh' mal eben frischen Kaffee ansetzen", sagte ich mit etwas heiserer Stimme, "leg' doch schon mal vor."
Kitty befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge, lächelte, legte die Finger ineinander, hob die Arme dass sich ihre Brüste strafften, ließ ihre Handgelenke knacken, löste die Finger wieder, stieß die Arme zurück dass ihre zauberhaften Brüste vorsprangen, ließ die rechte Hand langsam herunter, und schoss die Kugel ab, zaghaft, wie wenn man sich noch nicht ganz traut, das Spiel der Liebe zu spielen, und die erigierten Brustwarzen der Frau seines Herzens nur zögernd liebkost, während ihre Linke ganz sachte mit dem Verschluss des BHs zwischen den Brüsten spielte und die Kugel lief ungehindert ins ‘Aus‘ und Kitty drehte ihr Gesicht zu mir und sagte mit vollem Augenaufschlag und einer Stimme wie Samt: "Du bist dran!“
Während die Kaffeemaschine gurgelte, schoss ich eine Kugel ab. Das Gurgeln der Kaffeemaschine wirkte unerotisch, um nicht zu sagen unsinnlich, es turnte mich derart ab, dass ich mich von Kittys Anblick losriss, in Führung ging und es auch blieb; - bis Kitty ihre letzte Kugel abschoss.
Das tat sie mit Gefühl, und weil die Kaffeemaschine aufgehört hatte zu gurgeln, spielte sie kraftvoller, fetzte die Kugel durch die Gates, donnerte sie in der richtigen Reihenfolge gegen die Targets und ließ sie zwischen den Bumpern herumspringen, dass es eine helle Freude war.
Sie holte auf.
Sie holte sogar mächtig auf!
Als sie ungefähr tausend Punkte mehr hatte als ich, lies sie die Kugel ungehindert ins ’Aus‘ laufen, drehte sich lasziv um und meinte: „So, jetzt ist dein Hemd dran! - Hoffentlich hast du keine Haare auf dem Rücken. Sowas törnt mich nämlich total ab!“
„In diesem Punkt, liebste Kitty“, sagte ich und der Flipper zählte in diesem Moment ein Freispiel auf, was mir den Rest gab, „kann ich dich beruhigen.“
Ich zog mein Hemd über den Kopf und machte ein verschmitztes Gesicht.
„Ganz passabel“, nickte Kitty, „der Bauchansatz muss allerdings noch weg!“
„Ich arbeite dran“, sagte ich und drückte zwei neue Spiele ab, „bitte schön, jetzt geht’s ums Ganze. - Du bist dran!“
Kitty spielte gut, um nicht zu sagen saugut!
Aber es half nix.
Ich gewann um hundert Punkte, um hundert lausige Punkte!
„Du hast den Flipper manipuliert!“, sagte Kitty, „das gilt nicht.“
„Nun komm mir nicht so!“, meinte ich und trat ihr gegenüber, ganz dicht, und sagte: „Ich bin zwar kein guter Mensch, aber den Flipper zu manipulieren, an dem du spielst? So ein schlechter Mensch bin ich nun auch wieder nicht!“
Ich deutete mit zwei Fingern auf meine Augen: „Oder können diese Augen lügen?“
Kitty hatte blaue Augen, sie spielten ein wenig ins grünliche, aber doch blau, ein blau in dem man versinken konnte.
„Na, wenn du mich so fragst; - ich glaub’s nicht.“
Und dann standen wir da und sahen uns in die Augen, und ich sah nicht, wie sich ihre Lippen langsam zu einem Lächeln nach oben zogen und ihre linke Hand den Verschluss ihres BHs öffnete. Ich war zu sehr gefangen von ihren blau-grünen Augen, und sie senkte den Kopf auf meine Schulter, verharrte so eine Weile, nahm ihn ruckartig weg und ging in die Küche.
Erst jetzt sah ich, dass sie ihren BH hatte fallen lassen.
Er lag ein wenig verwaist am Boden, in sich zusammengefallen wie eine verhungerte Wühlmaus.
Und jetzt stand ich am Flipper ungefähr so wie die Beatles nach ihrer Verbeugung, nachdem sie ihr soundsovieltes Stück zuende gespielt hatten.
Kitty kam zurück, zwar mit wogendem Busen, zwei Gläsern Irish Coffee in den Händen, aber sonst ganz natürlich und meinte: „Die Sahne ist alle! Ich habe gerade noch den letzten Rest rausgedrückt.“
Sie reichte mir ein Glas Irish Coffee.
„Macht nix“, sagte ich, „Whisky muss, Kaffee kann, Sahne braucht nicht.“
„Und der Rohrzucker?“
„Läuft so nebenher. Nur bei Bedarf. - Prost meine Liebe!“
„Prost mein Lieber!“
Wir tranken.
Total cool.
So, als würden wir sowas jeden Tag machen; - als Vorspiel zum Sex.
Denn es brodelte in uns beiden, das merkte ich, es kochte, sprudelte und wallte; - Kitty war ausgehungert in der Hinsicht, und ich auch.
Sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis die Ansätze ihrer noch betörenden Brüste welk zu werden begannen und es sich anbahnte, dass sie zu Boden schauten.
Aber noch war es nicht soweit und die Zeit wollte sie nutzen!
Ich hatte auch nichts gegen guten Sex mit ein wenig Küssen vorher, schmusen, langsam ausziehen, den Körper des anderen betrachten und loben, entspannt ins Bett gehen …
„Ach, Scheißegal“, murmelte Kitty, stellte ihr Glas auf den Flipper, ging in die Knie, zog mir die Unterhose herunter, „noch ein wenig schlaff, der Kleine. Aber das werden wir gleich haben!“ und nahm mein Glied in den Mund.
In diesem Moment klingelte das Telefon. “Scheiße!“, murmelte Kitty mit vollem Mund, „so eine Scheiße!“
Sie sprang auf und ging mit wogendem Busen ans Telefon.
„Detektei ERAU, Hoppe. Was können wir für sie tun?“
Sie hatte den Lautsprecher nicht eingeschaltet, und ich fragte mich, warum wir das blöde Ding nicht vorhin abgestellt hatten.
„Aber selbstverständlich, Herr Gronau, selbstverständlich übernimmt Herr von Wegen auch Personenschutz! … Aber natürlich auch sofort! … Danke für den Auftrag, Herr Gronau … Ja, Tschüs, und grüßen sie ihre Frau schön!“
Sie legte auf.
„Du musst mal eben schnell nach Padigbütteler Altendeich“, sagte sie seltsam emotionslos, „aber zieh nicht deinen scheußlichen Anzug an!“



Anmerkung des Verfassers:
Wem das Ganze ein Wenig aus dem Zusammenhang gerissen erscheint, der möge mal bei 'Krimis und Thriller' reinschauen.
Da steht geschrieben, wie es dazu kam; - und ich hoffe, es gibt bald noch mehr spannende Geschichten ...
 



 
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