Der Floh und die Haut

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Ralf T.

Mitglied
Der Floh und die Haut


Es war einmal ein kleiner Floh,

der dacht‘ „Was mach ich heut‘ mal so?“

Zur Menschenhaut ging er dann hin

und fragte sie wie es ihr ging.

Auch meinte er, es wär‘ zu schön,

auf ihr, der Haut, spazier‘n zu geh’n.



Die Haut stimmte dem Floh dann zu,

sie dacht‘: “Dann hab ich meine Ruh‘,-

denn dieses piepsige Gelaber,

ist störend und auch sehr makaber…“,

nahm seine Wünsche so in Kauf

und ließ den Floh dann auf sich drauf.



Der Floh, sehr froh, stolzierte dann,

auf ihr, der Haut, auf und ab, doch irgendwann

bemerkte er dann, auch für sich,

das nur Spazieren langweilig ist,

so das er dann für sich erwog

und gegen die Haut zu Felde zog.



Er biss sich durch die Menschenhaut,

die ihm doch vorher hat vertraut.

Durch seine Bisse entstanden Beulen,

die Haut fing sehr laut an zu heulen,

dieses hörte dann die Hand,

der die Beulen-Demo nicht ward bekannt.



Die Hand dachte dann, so bei sich:

„Ne Demo, die nicht angemeldet ist(?),-

sowas gibt’s natürlich nicht!!!“,

und fragte somit gleich die Haut:

„Wer hat die Demo anberaubt?“.



Über die Nachfrage sehr froh,

erwiderte die Haut: „Der Floh!“.

„Dem Aufrührer mach ich Garaus!“…

…das rief die Hand und holte aus,

schlug dann hernieder, es macht „Platsch“,

da war der Floh nicht froh, nein Matsch!



Und die Moral von der Geschicht‘:

Trauen soll man Flöhen nicht,

sollt‘ sie bekämpfen, schon im Keim,

das hält die Haut von Beulen rein!
 

sufnus

Mitglied
Hi Ralf!
Bestimmt hat Dir das Schreiben dieses Gedichts Spaß gemacht - ich finde jedenfalls, dass man diese Schwingung der Autorenschreibfreude aufnimmt. Allerdings habe ich zugleich auch den Eindruck, dass nach Erstellung der ersten Fassung nicht mehr viel Hingabe und Sorgfalt in eine abrundende Endgestaltung geflossen sind. Es handelt sich hier im weitesten Sinne um Kinderlyrik (die immer nur auch für Kinder gedacht sein sollte) und gerade das junge Lesepublikum, dessen Geschmack allzuleicht verdorben werden kann (die Ergebnisse sind hierzulande allüberall zu studieren), gerade also der Lesenachwuchs verdient das Beste vom Besten.
Da hapert es bei diesem Text leider noch auf allen Ebenen: Der Rhythmus ist an einigen Stellen blatant unmusikalisch, die Endreime teilweide durch arg bemühte Inversionen herbeigezwungen, die (vorhersehbare) Pointe entwickelt sich wirklich seeehr langsam und die Moral hat irgendwie einen eigenartig unterkomplex-vorgestrigen Zungenschlag.
Durch behutsames Kürzen und sprachliche Nachbearbeitungen ließe sich hier aber schon einiges zum Besseren wenden.
LG!
S.
 

Ralf T.

Mitglied
Hi Sufnus,
Du hast recht, mir hat das schreiben von diesem Gedicht Spaß gemacht und es hat mir im Nachhinein Freude bereitet, denn das Kind, für das ich es geschrieben habe lachte danach wieder und darum ging es mir. Wenn ich das Gedicht einem Kind oder auch manchmal Erwachsenen aufsage, kommt es immer gut an. Darum werde ich es so stehen lassen. Aber lieben Dank für deinen Kommentar und deine Meinung. Hab noch einen schönen Abend.
LG Ralf
 



 
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