Der innere Kampf 3

Najitzabeth

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Der innere Kampf 3​

Als er den Steg betrat zog er sich die Kapuze tiefer ins Gesicht, damit niemand ihn erkannte. Der Fährmann nahm wortlos die Silbermünze in empfang und wies Keith einen Platz zu. Heute fuhren mehr Leute als sonst mit der alten Kaimäre zum Festland als sonst, da bald das jährliche Fest Luzcimjen, an dem Saphira zu ehren ein Tag ohne Arbeit gefeiert wird. Vor paar Jahren wurde aus dem Tag eine Woche und mittlerweile reisten einige Familien bereits viel früher nach Phjenamo um noch ein Zimmer in einer Pension zu ergattern. Die waren meist zu dieser Jahreszeit völlig ausgebucht.
Das Boot setzte sich in Bewegung als der muskulöse Mann begann an dem Seil zu ziehen, das vom Hafen der Stadt bis zur Insel reichte und dazu diente die Fähre zu bewegen. Keith hatte sich dazu entschlossen die Zeit bis zu dem Fest, an dem er sich eigentlich neben seinem Onkel präsentieren musste, in der Stadt zu verbringen um sich von den Launen des Königs zu erholen.
Die ersten höheren Wellen trafen das Boot, das sofort zu schaukeln begann, und ein wenig Wasser schwappte über den Rand. Das abgegriffene Seil schlug gegen die Halterung mit der es an der Fähre befestigt war. Keith sah auf und wartete darauf, dass die Silhouette der Stadt am Horizont auftauchte, was aber noch ein paar Stunden dauern würde. Seit er in Mysthika lebte tat er das sehr oft. Er fuhr in die Stadt um dem Leben im Schloss zu entfliehen. Zu viel erinnerte ihn dort an Kim. Am Anfang hatte er oft stundenlang in ihrem Zimmer gesessen und versucht zu vergessen, dass sie tot war. Keith erinnerte sich daran, ihre alte Kleidung und den Rucksack mit der Taschenlampe in der Truhe vor ihrem Bett gefunden zu haben. Die Sachen waren zum Teil schon so zerrissen gewesen, dass sie nicht einmal als Putzlappen zu gebrauchen gewesen wären. Er hob sie trotzdem noch immer in einem geheimen Fach hinter einem der Gobelins auf, die sein Zimmer schmückten. Als er sich daran erinnerte musste er unwillkürlich grinsen. Die Kleidung hatte noch sehr lange nach dem Morgen auf Burg Plaisir nach ihr gerochen aber irgendwann war selbst das verschwunden und ihm blieben nur noch seine immer schwächer werdenden Erinnerungen. Irgendwann hatte er begonnen mit Haraz zu trainieren, um sich abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen. Selbst das hatte nicht geholfen. Die Trauer ließ ihn nicht los und schwächte alle anderen Gefühle ab. Die Stadt war seine einzige Zuflucht. Wenn er dort mit Josh um die Häuser zog konnte er manchmal für ein paar Stunden vergessen was geschehen war, aber meistens kam die Wirklichkeit dann mit einem gewaltigen Schlag wieder um ihn wieder seiner Trauer auszuliefern.
Der Wind frischte auf und Keith zog seinen Mantel enger um sich. Neben ihm saß eine alte Frau mit ihrer kleinen Enkelin, die ihr mit einem strahlenden Gesicht erzählte, dass sie Xandor auf seinem Balkon gesehen habe. Die Alte nickte nur und ließ die Kleine reden. Er beobachtete die beiden eine Weile, bis das Mädchen ihn bemerkte. „Hast du dir auch das Schloss angesehen? Weißt du, ich war das erste mal dort!“ sprach sie ihn über den Schoß ihrer Großmutter an. „Es ist total groß und schön, ich wünschte ich dürfte einmal hineingehen!“ plapperte sie munter weiter bis sie von der Frau unterbrochen wurde: „Sei doch still und lass den jungen Mann in Frieden, Lana. Er interessiert sich doch überhaupt nicht für dein Geschwätz.“ Sie sagte das ganz liebevoll und nickte Keith dann entschuldigend an.
Keith lächelte dem Mädchen zu. Sie war sicher kaum älter als fünf Jahre. Dann wandte er sich an die alte Frau: „Es ist schon in Ordnung, sie kann mir ruhig von ihren Erlebnissen erzählen, wenn sie das möchte.“ Lana kroch über ihre Großmutter hinweg und setzte sich neben ihn: „Wie heißt du?“ fragte sie keck und sah dabei zu ihm auf.
„Ke...Kethren!“ erwiderte Keith schnell und hoffte, das die Frau das zittern in seiner Stimme nicht bemerkt hatte, aber selbst wenn, sie erweckte nicht den Eindruck als würde es sie stören. Die Kleine war mit der Antwort auf jeden Fall zufrieden gestellt und faselte einfach drauf los.

Bei der Hälfte der Strecke hatte der Fährmann mit seinem Kollegen den Platz getauscht und dieser musste von da an das Boot bewegen.
Es wurde Abend und Keith konnte endlich die ersten Lichter des Hafens erkennen. Lana war ganz aufgeregt gewesen, als sie bemerkte, dass sie Phjenamo schon ganz nah waren und wurde prompt wieder zur Ruhe ermahnt. Jetzt konnte sie bald alles ihrer Mutter und ihrem Vater erzählen!! Hatte sie gerufen und Keith dann von ihrer Familie berichtet.
Als sie die Anlegestelle erreichten verabschiedete er sich mit einer Umarmung von dem Mädchen und wollte ihrer Großmutter die Hand geben, doch diese Verbeugte sich vor ihm und verschwand dann sehr schnell mit Lana in einer Gasse. Also hatte sie ihn doch erkannt!
Keith ging eine Weile am Hafen entlang, der komplett aus Holz bestand. Er wurde seit einiger Zeit renoviert, da die Balken die ins Wasser ragten schnell verfielen. Die aneinander gereihten Stege wurden von allerlei Seglern umgeben. Keith betrachtete die Schiffe, die hier vor Anker lagen. Die meisten waren kleine, einfache Fischerboote, aber es gab auch einige prunkvolle Handelschiffe, die den Reichtum der Besitzer nicht verheimlichten. Auf den meisten Booten war es ruhig und er hörte nur vereinzelte Gespräche, auch auf den Stegen selbst ging es beschaulich zu. Der größte Teil der Seeleute hielt sich jetzt im Hafenviertel auf um den dort gebotenen Vergnügungen zu frönen.
Die Schiffe kamen aus aller Welt und segelten über die Flüsse, die von Westen nach Osten zogen und dort irgendwann in den Ozean mündeten. Keith war dort noch nie gewesen. Er hatte das Meer noch nie gesehen. Oder doch, einmal!
Schloss Plaisir lag am Meer und man konnte dort die Wellen rauschen hören...
In einem abgeschotteten Hafenbereich lagen die kompakten, nicht weniger luxuriösen Schiffe des Landadels. Diese Schiffchen dienten einzig dazu ihre Besitzer von ihren Stadtresidenzen zum Schloss zu bringen, damit die Adligen wann immer es ihnen beliebte am Hofe teilhaben konnten. Es war ihm ein Rätsel, warum sich die Leute das pompöse Getue freiwillig antaten. Für ihn war es die reinste Qual, sich stundenlang in einen Saal zu stellen nur um sich zu zeigen und dabei die hübschesten Frauen in seiner Nähe zu haben, von denen keine an Kim heran reichte.
Es wurde immer dunkler und Keith beschloss sich ein Zimmer in einer Herberge zu suchen. Er stieg die Haupttreppe hinauf in das Hafenviertel. Früher hatte er bereits nach der hälfte des Aufstiegs gekeucht, doch die letzten Jahre Training verhalfen ihm zu einer weit besseren Kondition als damals.
Die Temperatur fiel rasch in die Minusgrade nachdem die Sonne untergegangen war und am mittlerweile wolkenlosen Himmel zeigten sich die ersten Sterne. Die Treppe aus weißem Marmor war von Jahrhunderte langer Nutzung blankgescheuert. An ihren Rändern befanden sich ausgebleichte Texte einer Vergessenen Sprache, die heute niemand mehr verstand.
Selbst auf dem Steilen Klippen hatten die Erbauer der Treppe ihre kunstvollen Symbole hinterlassen.
Als Keith den oberen Rand der Küste erreichte schlug ihm der Geruch der Slums entgegen. Das Hafenviertel war einzig für den Zweck eingerichtet, die Matrosen zu beherbergen und ihnen einen Aufenthalt nach ihrem Geschmack zu gewähren. Und genauso roch es auch!
Keith mied mit Absicht die Hauptstraße und lief durch die dunklen Gässchen zum Zentrum der Stadt. Er wollte keinen betrunkenen Seemann begegnen, der sich bereits bedroht fühlte, wenn sein Gegenüber nicht torkelte und der zur Verstärkung noch eine ganze Schiffsmannschaft um sich geschart hatte. Da nahm er es lieber mit ein paar Gaunern auf, die im Dunkeln auf ein hilfloses Opfer warteten, denn wehrlos war Keith nicht. Unbewusst griff er nach dem Schwertknauf unter seinen Umhang.
Die Bewohner Phjenamos umgingen diese Gegend möglichst, da sie mit ihren Spelunken und Bordellen sehr einer Piratenstadt entsprach. Selbst Keith war es hier zu schmutzig, und wenn er sich vorstellte hier leben zu müssen wurde ihm übel. Der Geruch menschlicher Ausscheidungen hing in der Luft und in den engen Häuserschluchten stapelte sich der Müll. Er beschleunigte seine Schritte um diesen Ort möglichst schnell verlassen zu können.
Nach einer Weile kam er in die nähe des Marktplatzes. Hier wurden die Häuser nobler und die Straßen sauberer. Vereinzelte Grüppchen zogen hier durch die Straßen und hin und wieder begegnete er einer Patrouille der Stadtwache.
Er wollte sich in dieser Gegend eine Gaststätte suchen, in der er übernachten konnte.

>>Zum weinenden Drachen<< stand auf dem Schild, das an der Wand hing und im Wind quietschend wippte. Der Kopf einer Echse mit übertrieben großen Hörnern blinzelte Keith von der Holzplatte zu, von dem geöffnetem Auge floss eine einzelne schwarze Träne zum Maul des Drachen.
Er hatte diese Kneipe gewählt, da er sich hier sicher sein konnte, dass ihn niemand erkannte und niemand Fragen stellte. Keith betrat den Schankraum und zog sich die Kapuze tiefer in die Stirn. In einer Ecke, nahe des Tresen, saßen einige Männer, die so sehr in ihr Gespräch vertieft waren, dass sie nicht einmal bemerkten, wie Keith die Taverne betrat. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, ging er geradewegs auf einen, im Schatten der Treppe liegenden, Tisch zu und setzte sich. Sofort eilte eine junge Frau zu ihm. Sie lehnte sich weit über den Tisch und sah ihm tief in die Augen. Keith wich ihrem Blick nicht aus.
„Was soll’s denn sein?“ erkundigte sie sich und blinzelte ihm dann zu.
Sein Blick wanderte automatisch an ihr hinunter und blieb an dem weitem Ausschnitt hängen. Man hätte bis zum Bauchnabel sehen können, wäre das Kleid nicht so gut ausgefüllt gewesen. Keith besann sich wieder und sah ihr ins Gesicht: „Was kannst du mir den empfehlen?“
Sie dachte einen Augenblick nach und lächelte dann: „Da weiß ich scho was!“ dann verschwand sie in der Küche.
Keith setzte sich bequemer in seinen Stuhl und blickte dann zu der Gruppe die ihm schon beim Betreten der Taverne aufgefallen war. Die fünf Männer diskutierten mit heftigen Gesten über ein scheinbar sehr brisantes Thema. Keith sah in eine andere Richtung, als ein breitschultriger Mann ihn bemerkte, und tat so als wäre er an einem Bild, dass neben ihm an der Wand hing, sehr interessiert. Jetzt versuchte er etwas von dem Gespräch der Gruppe mitzubekommen. Zuerst verstand er nur einzelne Wörter, aber als der Breitschultrige zu sprechen begann konnte er viel genug hören um den Sinn zu erkennen.
Sie sprachen darüber selbst eine Stadtwache zu gründen um ihre Familien zu schützen und die Maskierten zu überführen.
„Von was reden die denn, es gibt doch schon eine Stadtwache?!“ dachte sich Keith als gerade die gutgebaute Bedienung mit seinem Essen aus der Küche kam.
Die Frau stellte ihm einen köstlich dampfenden Teller mit Auflauf und ein frisches Brot hin. Danach brachte sie noch einen gut gefüllten Krug mit Bier.
Sie lächelte Keith vielsagend zu und erkundigte sich dann, ob sie ihm noch etwas gutes tun könne. Einen kurzen Moment war er versucht, das Angebot anzunehmen, da er das Mädchen mit ihren langen blonden Locken durchaus attraktiv fand, aber dann schoss plötzlich Kims Gesicht durch seinen Geist und er verneinte. Beleidigt zog sie ab und ging zu dem Tisch der Männer weiter.
Keith begann zu essen. Der Auflauf schmeckte bei weitem nicht so gut wie er roch, war aber genießbar. Auch in dem Bier war bei weitem mehr Wasser, als gut war, dennoch wollte Keith sich nicht beschweren. Er war nicht auf Ärger aus.

Einige Stunden später, der Schankraum war mittlerweile voller geworden, beschloss Keith sich ein Zimmer zu mieten und schlafen zu gehen. Er wollte gerade aufstehen und den Wirt suchen, als einer der Männer dafür riechen.
„Marthan lädt euch in unsere Runde ein!“ sagte der Fremde k, die er zuvor belauscht hatte, aufstand und zu ihm herüber kam. Er torkelte bereits ein wenig und als er sprach, konnte man auch den offensichtlichen Grund dafür riechen und legte Keith den Arm freundschaftlich, aber mit einer eindeutigen Drohung, um die Schulter. Anscheinend war dieser Marthan kein Typ, den man warten lassen sollte. Keith schluckte und begleitete den Mann zu der kleinen Gruppe. Er setzte sich auf einen freien Stuhl und sah sich um.
„Ich dachte mir, nachdem du unser Gespräch schon so gespannt verfolgt hast, könnten wir dich auch gleich daran beteiligen.“ begann der Breitschultrige, anscheinend Marthan. Keith graute, ihm war nicht bewusst gewesen, dass man ihn bemerkt hatte.
„Möchtest du uns nicht deinen Namen verraten und die Kapuze abnehmen, damit wir wenigstens wissen, mit wem wir es zu tun haben?“.
Einige nickten zustimmend.
Keith überlegte kurz, ob er lieber gehen sollte, aber wahrscheinlich würden sie das sowieso nicht zulassen. Er wog seine Chancen ab, erkannt zu werden. Was würden diese betrunkenen Kerle mit ihm machen, wenn sie wüssten wer er war? Während er noch fieberhaft darüber nachdachte, wie er nun reagieren solle, wurde einer der Männer ungeduldig und er sprang so schnell auf, das Keith keine Zeit mehr hatte, zu reagieren. Der Fremde riss ihm brutal die Kapuze zurück und zog seinen Kopf an den Haaren nach hinten. Ein Anderer, neben Keith, zog plötzlich ein Messer und hielt es ihm an die Kehle. Hinter ihm kreischte irgendwo die hübsche Schankmaid. Keith wagte nicht einmal zu atmen, aus Angst seine Peiniger zu etwas unüberlegten zu verführen. Andererseits wollte er sich aber auch auf keinen Fall die Blöße geben und seine Furcht zeigen, statt dessen nahm er seinen Mut zusammen um zu sprechen:
„Was wollt ihr von mir?“ brachte Keith mit Mühe heraus. Er fühlte wie ein kleines Blutrinnsal seinen Hals hinunterfloss.
„Ich habe mich nur gefragt,“ es war Marthan, der nun sprach. Er stand auf und stützte sich auf eine Krücke. Humpelnd kam er an Keith rechte Seite. „ob sich ein normaler Landsmann einen solch wertvollen Ring leisten kann. Eher nicht,“ Marthan zog Keith’ Siegelring geschickt von seinem Finger und wog ihn in der Hand. Keith erinnerte sich daran, wie er im Schloss noch daran gedacht hatte ihn abzunehmen und es dann doch vergaß. Nun war es zu spät.
„Dann habe ich gedacht, du wärst ein Dieb, der irgendeinen Edelmann überfallen hat. Aber du bewegst dich nicht wie ein einfacher Mann. Außerdem trägt kein Langfinger ein Schwert,“ der Breitschultrige stieß mit seinem gesunden Fuß gegen die Waffe an Keith’ Seite. Keith verfluchte sich dafür, den Ring übersehen zu haben und betete, dass niemand das Wappen darauf erkannte.
„Aber die adligen Schnösel von der Insel tun es, vor allem, wenn sie sich vor irgendwas fürchten!“ Keith wollte die Angst hinunterschlucken, konnte es aber nicht, denn dann hätte sich die Spitze es Messers noch mehr in seinen Hals gebohrt und er konnte schon jetzt an nichts anderes mehr denken als an diesen Schmerz, außer vielleicht an das höhnische Grinsen in Marthans Gesicht. Mit einem Ruck, auf den er nicht vorbereitet war, und bei dem Keith die Luft wegblieb, öffnete der Mann den Waffengurt und das Schwert viel poltern zu Boden.
Jetzt kam auch der Wirt in den Raum gestürmt und fuhr die Gruppe an, dass sie den fremden Gast gefälligst in Ruhe lassen sollen, da er sonst die Stadtwache holen müsse. Marthan konnte darauf nur lachen während Keith alles nur Schemenhaft wahr nahm. Ihm war klar, dass er gerade, einzig dank der schnellen Reaktion des Mannes, der das Messer gegen seine Kehle drückte, überlebt hatte.
Marthan hob das Schwert auf und verschwand aus Keith Blickfeld. Er hörte das schlurfende Geräusch, das die hinkenden Schritte des Mannes, erzeugten.
„Hier...,“ es klimperte: „Nimm das und mach dir ein paar schöne Tage!“ sagte Marthan zu dem geschockten Mann: „Ich hoffe du hast mich verstanden!“ fügte er in einem drohenderen Ton noch hinzu, dann kam er wieder zurück.
„Ich glaube wir sollten unsere Angelegenheiten lieber an einem anderen Ort regeln.“
Jemand neben Keith riss ihn auf die Beine und drückte ihn in Richtung der Tür. Anfangs versuchte er sich noch gegen die Übermacht zu wehren, doch gegen fünf kräftige Männer im Blutrausch konnte er einfach nichts ausrichten. Das einzige das er erreichte war, dass die Fremden sich noch mehr über ihn lustig machten. Das Messer wurde tiefer in die empfindliche Haut seines Halses gedrückt. Keith wurde übel. Er war dieser Situation nicht gewachsen. All die Jahre hartes Training und er konnte sich nicht einmal gegen eine Gruppe betrunkener Dorftrottel verteidigen.
Aber er hatte ja auch Kim nicht helfen können...
 

flammarion

Foren-Redakteur
Korrekturvorschläge:

Der innere Kampf 3


Als er den Steg betrat(Komma) zog er sich die Kapuze tiefer ins Gesicht, damit niemand ihn[red] erkannte[/red] (erkennt). Der Fährmann nahm wortlos die Silbermünze in [red] empfang [/red] (Empfang) und wies Keith einen Platz zu. Heute fuhren mehr Leute als sonst mit der alten Kaimäre zum Festland[blue] als sonst[/blue] (doppelt) , da bald das jährliche Fest Luzcimjen, an dem Saphira zu [red] ehren [/red] (Ehren) ein Tag ohne Arbeit gefeiert wird. Vor (ein) paar Jahren wurde aus dem Tag eine Woche und mittlerweile reisten einige Familien bereits viel früher nach Phjenamo(Komma) um noch ein Zimmer in einer Pension zu ergattern. Die waren meist zu dieser Jahreszeit völlig ausgebucht.
Das Boot setzte sich in Bewegung(Komma) als der muskulöse Mann begann(Komma) an dem Seil zu ziehen, das vom Hafen der Stadt bis zur Insel reichte und dazu diente(Komma) die Fähre zu bewegen. Keith hatte sich dazu entschlossen(Komma) die Zeit bis zu dem Fest, an dem er sich eigentlich neben seinem Onkel präsentieren musste, in der Stadt zu verbringen(Komma) um sich von den Launen des Königs zu erholen.
Die ersten höheren Wellen trafen das Boot, das sofort zu schaukeln begann, und ein wenig Wasser schwappte über den Rand. Das abgegriffene Seil schlug gegen die Halterung(Komma) mit der es an der Fähre befestigt war. Keith sah auf und wartete darauf, dass die Silhouette der Stadt am Horizont auftauchte, was aber noch ein paar Stunden dauern würde. Seit er in Mysthika lebte(Komma) tat er das sehr oft. Er fuhr in die Stadt(Komma) um dem Leben im Schloss zu entfliehen. Zu viel erinnerte ihn dort an Kim.(Absatz) Am Anfang hatte er oft stundenlang in ihrem Zimmer gesessen und versucht zu vergessen, dass sie tot war. Keith erinnerte sich daran, ihre alte Kleidung und den Rucksack mit der Taschenlampe in der Truhe vor ihrem Bett gefunden zu haben. Die Sachen waren zum Teil schon so zerrissen gewesen, dass sie nicht einmal als Putzlappen zu gebrauchen gewesen wären. Er hob sie trotzdem noch immer in einem geheimen Fach hinter einem der Gobelins auf, die sein Zimmer schmückten. Als er sich daran erinnerte(Komma) musste er unwillkürlich grinsen. Die Kleidung hatte noch sehr lange nach dem Morgen auf Burg Plaisir nach ihr gerochen(Komma) aber irgendwann war selbst das verschwunden und ihm blieben nur noch seine immer schwächer werdenden Erinnerungen.(Absatz) Irgendwann hatte er begonnen(Komma) mit Haraz zu trainieren, um sich abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen. Selbst das hatte nicht geholfen. Die Trauer ließ ihn nicht los und schwächte alle anderen Gefühle ab. Die Stadt war seine einzige Zuflucht. Wenn er dort mit Josh um die Häuser zog(Komma) konnte er manchmal für ein paar Stunden vergessen(Komma) was geschehen war, aber meistens kam die Wirklichkeit dann mit einem gewaltigen Schlag [blue] wieder [/blue] (zurück Komma) um ihn wieder seiner Trauer auszuliefern.
Der Wind frischte auf und Keith zog seinen Mantel enger um sich. Neben ihm saß eine alte Frau mit ihrer kleinen Enkelin, die ihr mit einem strahlenden Gesicht erzählte, dass sie Xandor auf seinem Balkon gesehen habe. Die Alte nickte nur und ließ die Kleine reden. Er beobachtete die beiden eine Weile, bis das Mädchen ihn bemerkte. „Hast du dir auch das Schloss angesehen? Weißt du, ich war das erste mal dort!“(Komma) sprach sie ihn über den Schoß ihrer Großmutter an. „Es ist total groß und schön, ich wünschte(Komma) ich dürfte einmal hineingehen!“(Komma) plapperte sie munter weiter(Komma) bis sie von der Frau unterbrochen wurde: „Sei doch still und lass den jungen Mann in Frieden, Lana. Er interessiert sich doch überhaupt nicht für dein Geschwätz.“ Sie sagte das ganz liebevoll und nickte Keith dann entschuldigend an.
Keith lächelte dem Mädchen zu. Sie war sicher kaum älter als fünf Jahre. Dann wandte er sich an die alte Frau: „Es ist schon in Ordnung, sie kann mir ruhig von ihren Erlebnissen erzählen, wenn sie das möchte.“ Lana kroch über ihre Großmutter hinweg und setzte sich neben ihn: „Wie heißt du?“(Komma) fragte sie keck und sah dabei zu ihm auf.
„Ke...Kethren!“(Komma) erwiderte Keith schnell und hoffte, [red] das [/red] (dass) die Frau das [red] zittern [/red] (Zittern) in seiner Stimme nicht bemerkt hatte, aber selbst wenn, sie erweckte nicht den Eindruck(Komma) als würde es sie stören. Die Kleine war mit der Antwort auf jeden Fall zufrieden gestellt und faselte einfach drauf los.

Bei der Hälfte der Strecke hatte der Fährmann mit seinem Kollegen den Platz getauscht und dieser musste von da an das Boot bewegen.
Es wurde Abend und Keith konnte endlich die ersten Lichter des Hafens erkennen. Lana war ganz aufgeregt gewesen, als sie bemerkte, dass sie Phjenamo schon ganz nah waren und wurde prompt wieder zur Ruhe ermahnt. Jetzt konnte sie bald alles ihrer Mutter und ihrem Vater erzählen!! Hatte sie gerufen und Keith dann von ihrer Familie berichtet.
Als sie die Anlegestelle erreichten(Komma) verabschiedete er sich mit einer Umarmung von dem Mädchen und wollte ihrer Großmutter die Hand geben, doch diese [red] Verbeugte [/red] (verbeugte) sich vor ihm und verschwand dann sehr schnell mit Lana in einer Gasse. Also hatte sie ihn doch erkannt!
Keith ging eine Weile am Hafen entlang, der komplett aus Holz bestand. Er wurde seit einiger Zeit renoviert, da die Balken(Komma) die ins Wasser ragten(Komma) schnell verfielen. Die aneinander gereihten Stege wurden von allerlei Seglern umgeben. Keith betrachtete die Schiffe, die hier vor Anker lagen. Die meisten waren kleine, einfache Fischerboote, aber es gab auch einige prunkvolle Handelschiffe, die den Reichtum der Besitzer nicht verheimlichten. Auf den meisten Booten war es ruhig und er hörte nur vereinzelte Gespräche, auch auf den Stegen selbst ging es beschaulich zu. Der größte Teil der Seeleute hielt sich jetzt im Hafenviertel auf(Komma) um den dort gebotenen Vergnügungen zu frönen.
Die Schiffe kamen aus aller Welt und segelten über die Flüsse, die von Westen nach Osten zogen und dort irgendwann in den Ozean mündeten. Keith war dort noch nie gewesen. Er hatte das Meer noch nie gesehen. Oder doch, einmal!
Schloss Plaisir lag am Meer und man konnte dort die Wellen rauschen hören...
In einem abgeschotteten Hafenbereich lagen die kompakten, nicht weniger luxuriösen Schiffe des Landadels. Diese Schiffchen dienten einzig dazu(Komma) ihre Besitzer von ihren Stadtresidenzen zum Schloss zu bringen, damit die Adligen(Komma) wann immer es ihnen beliebte(Komma) am Hofe teilhaben konnten. Es war ihm ein Rätsel, warum sich die Leute das pompöse Getue freiwillig antaten. Für ihn war es die reinste Qual, sich stundenlang in einen Saal zu stellen(Komma) nur um sich zu zeigen und dabei die hübschesten Frauen in seiner Nähe zu haben, von denen keine an Kim heran reichte.
Es wurde immer dunkler und Keith beschloss(Komma) sich ein Zimmer in einer Herberge zu suchen. Er stieg die Haupttreppe hinauf in das Hafenviertel. Früher hatte er bereits nach der [red] hälfte [/red] (Hälfte) des Aufstiegs gekeucht, doch die letzten Jahre Training verhalfen ihm zu einer weit besseren Kondition als damals.
Die Temperatur fiel rasch in die Minusgrade(Komma) nachdem die Sonne untergegangen war und am mittlerweile wolkenlosen Himmel zeigten sich die ersten Sterne. Die Treppe aus weißem Marmor war von Jahrhunderte langer Nutzung blank(getrennt)gescheuert. An ihren Rändern befanden sich [red] ausgebleichte [/red] (ausgeblichene) Texte einer [red] Vergessenen [/red] (vergessenen) Sprache, die heute niemand mehr verstand.
Selbst auf [red] dem Steilen [/red] (den steilen) Klippen hatten die Erbauer der Treppe ihre kunstvollen Symbole hinterlassen.
Als Keith den oberen Rand der Küste erreichte(Komma) schlug ihm der Geruch der Slums entgegen. Das Hafenviertel war einzig für den Zweck eingerichtet, die Matrosen zu beherbergen und ihnen einen Aufenthalt nach ihrem Geschmack zu gewähren. Und genauso roch es auch!
Keith mied mit Absicht die Hauptstraße und lief durch die dunklen Gässchen zum Zentrum der Stadt. Er wollte [red] keinen [/red] (keinem) betrunkenen Seemann begegnen, der sich bereits bedroht fühlte, wenn sein Gegenüber nicht torkelte und der zur Verstärkung noch eine ganze Schiffsmannschaft um sich geschart hatte. Da nahm er es lieber mit ein paar Gaunern auf, die im Dunkeln auf ein hilfloses Opfer warteten, denn wehrlos war Keith nicht. Unbewusst griff er nach dem Schwertknauf unter seinen Umhang.
Die Bewohner Phjenamos umgingen diese Gegend möglichst, da sie mit ihren Spelunken und Bordellen sehr einer Piratenstadt entsprach. Selbst Keith war es hier zu schmutzig, und wenn er sich vorstellte(Komma) hier leben zu müssen(Komma) wurde ihm übel. Der Geruch menschlicher Ausscheidungen hing in der Luft und in den engen Häuserschluchten stapelte sich der Müll. Er beschleunigte seine Schritte(Komma) um diesen Ort möglichst schnell verlassen zu können.
Nach einer Weile kam er in die [red] nähe [/red] (Nähe) des Marktplatzes. Hier wurden die Häuser nobler und die Straßen sauberer. Vereinzelte Grüppchen zogen hier durch die Straßen und hin und wieder begegnete er einer Patrouille der Stadtwache.
Er wollte sich in dieser Gegend eine Gaststätte suchen, in der er übernachten konnte.

>>Zum weinenden Drachen<< stand auf dem Schild, das an der Wand hing und im Wind quietschend wippte. Der Kopf einer Echse mit übertrieben großen Hörnern blinzelte Keith von der Holzplatte zu, von dem [red] geöffnetem [/red] (geöffneten) Auge floss eine einzelne schwarze Träne zum Maul des Drachen.
Er hatte diese Kneipe gewählt, da er sich hier sicher sein konnte, dass ihn niemand erkannte und niemand Fragen stellte. Keith betrat den Schankraum und zog sich die Kapuze tiefer in die Stirn. In einer Ecke, nahe [red] des [/red] (dem) Tresen, saßen einige Männer, die so sehr in ihr Gespräch vertieft waren, dass sie nicht einmal bemerkten, wie Keith die Taverne betrat. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, ging er geradewegs auf einen,(kein Komma) im Schatten der Treppe liegenden,(kein Komma) Tisch zu und setzte sich. Sofort eilte eine junge Frau zu ihm. Sie lehnte sich weit über den Tisch und sah ihm tief in die Augen. Keith wich ihrem Blick nicht aus.
„Was soll’s denn sein?“(Komma) erkundigte sie sich und blinzelte ihm dann zu.
Sein Blick wanderte automatisch an ihr hinunter und blieb an dem [red] weitem [/red] (weiten) Ausschnitt hängen. Man hätte bis zum Bauchnabel sehen können, wäre das Kleid nicht so gut ausgefüllt gewesen. Keith besann sich wieder und sah ihr ins Gesicht: „Was kannst du mir [red] den [/red] (denn) empfehlen?“
Sie dachte einen Augenblick nach und lächelte dann: „Da weiß ich scho was!“ dann verschwand sie in der Küche.
Keith setzte sich bequemer in seinen Stuhl und blickte dann zu der Gruppe(Komma) die ihm schon beim Betreten der Taverne aufgefallen war. Die fünf Männer diskutierten mit heftigen Gesten über ein scheinbar sehr brisantes Thema. Keith sah in eine andere Richtung, als ein breitschultriger Mann ihn bemerkte, und tat so(Komma) als wäre er an einem Bild, [red] dass [/red] (das) neben ihm an der Wand hing, sehr interessiert. Jetzt versuchte er etwas von dem Gespräch der Gruppe mitzubekommen. Zuerst verstand er nur einzelne Wörter, aber als der Breitschultrige zu sprechen begann(Komma) konnte er [blue] viel [/blue] (überflüssig) genug hören(Komma) um den Sinn zu erkennen.
Sie sprachen darüber(Komma) selbst eine Stadtwache zu gründen(Komma) um ihre Familien zu schützen und die Maskierten zu überführen.
„Von was reden die denn, es gibt doch schon eine Stadtwache?!“(Komma) dachte sich Keith als gerade die gut(getrennt)gebaute Bedienung mit seinem Essen aus der Küche kam.
Die Frau stellte ihm einen köstlich dampfenden Teller mit Auflauf und ein frisches Brot hin. Danach brachte sie noch einen gut gefüllten Krug mit Bier.
Sie lächelte Keith vielsagend zu und erkundigte sich dann, ob sie ihm noch etwas [red] gutes [/red] (Gutes) tun könne. Einen kurzen Moment war er versucht, das Angebot anzunehmen, da er das Mädchen mit ihren langen blonden Locken durchaus attraktiv fand, aber dann schoss plötzlich Kims Gesicht durch seinen Geist und er verneinte. Beleidigt zog sie ab und ging zu dem Tisch der Männer weiter.
Keith begann zu essen. Der Auflauf schmeckte bei weitem nicht so gut wie er roch, war aber genießbar. Auch in dem Bier war [blue] bei weitem [/blue] (überflüssig) mehr Wasser, als gut war, dennoch wollte Keith sich nicht beschweren. Er war nicht auf Ärger aus.

Einige Stunden später, der Schankraum war mittlerweile voller geworden, beschloss Keith(Komma) sich ein Zimmer zu mieten und schlafen zu gehen. Er wollte gerade aufstehen und den Wirt suchen,[blue] als einer der Männer dafür riechen[/blue] (unklar, formuliere bitte neu).
„Marthan lädt euch in unsere Runde ein!“(Komma) sagte[blue] der Fremde k, die er zuvor belauscht hatte, aufstand und zu ihm herüber kam[/blue] (einer aus dem Kreis derer, die er zuvor belauscht hatte. Er stand auf und kam zu Keith herüber). Er torkelte bereits ein wenig und als er sprach, konnte man auch den offensichtlichen Grund dafür riechen(Punkt) [blue] und [/blue] (austauschen gegen Er) legte Keith den Arm freundschaftlich, aber mit einer eindeutigen Drohung, um die Schulter. Anscheinend war dieser Marthan kein Typ, den man warten lassen sollte. Keith schluckte und begleitete den Mann zu der kleinen Gruppe. Er setzte sich auf einen freien Stuhl und sah sich um.
„Ich dachte mir, nachdem du unser Gespräch schon so gespannt verfolgt hast, könnten wir dich auch gleich daran beteiligen.“(Komma) begann der Breitschultrige, anscheinend Marthan. Keith graute, ihm war nicht bewusst gewesen, dass man ihn bemerkt hatte.
„Möchtest du uns nicht deinen Namen verraten und die Kapuze abnehmen, damit wir wenigstens wissen, mit wem wir es zu tun haben?“.
Einige nickten zustimmend.
Keith überlegte kurz, ob er lieber gehen sollte, aber wahrscheinlich würden sie das sowieso nicht zulassen. Er wog seine Chancen ab, erkannt zu werden. Was würden diese betrunkenen Kerle mit ihm machen, wenn sie wüssten(Komma) wer er war? (Absatz)Während er noch fieberhaft darüber nachdachte, wie er nun reagieren solle, wurde einer der Männer ungeduldig und er sprang so schnell auf, [red] das [/red] (dass) Keith keine Zeit mehr hatte, zu reagieren. Der Fremde riss ihm brutal die Kapuze zurück und zog seinen Kopf an den Haaren nach hinten. Ein Anderer, neben Keith, zog plötzlich ein Messer und hielt es ihm an die Kehle. Hinter ihm kreischte irgendwo die hübsche Schankmaid. Keith wagte nicht einmal zu atmen, aus Angst(Komma) seine Peiniger zu etwas [blue] unüberlegten [/blue] (Unüberlegtem) zu verführen. Andererseits wollte er sich aber auch auf keinen Fall die Blöße geben und seine Furcht zeigen, statt dessen nahm er seinen Mut zusammen(Komma) um zu sprechen:
„Was wollt ihr von mir?“(Komma) brachte Keith mit Mühe heraus. Er fühlte(Komma) wie ein kleines Blutrinnsal seinen Hals hinunterfloss.
„Ich habe mich nur gefragt,“(Komma) es war Marthan, der nun sprach. Er stand auf und stützte sich auf eine Krücke. Humpelnd kam er an Keith rechte Seite. „ob sich ein normaler Landsmann einen solch wertvollen Ring leisten kann. Eher nicht,(Punkt)“ Marthan zog Keith’ Siegelring geschickt von seinem Finger und wog ihn in der Hand. Keith erinnerte sich daran, wie er im Schloss noch daran gedacht hatte(Komma) ihn abzunehmen und es dann doch vergaß. Nun war es zu spät.
„Dann habe ich gedacht, du wärst ein Dieb, der irgendeinen Edelmann überfallen hat. Aber du bewegst dich nicht wie ein einfacher Mann. Außerdem trägt kein Langfinger ein Schwert,“ der Breitschultrige stieß mit seinem gesunden Fuß gegen die Waffe an Keith’ Seite. Keith verfluchte sich dafür, den Ring übersehen zu haben und betete, dass niemand das Wappen darauf erkannte.
„Aber die adligen Schnösel von der Insel tun es, vor allem, wenn sie sich vor irgendwas fürchten!“ Keith wollte die Angst hinunterschlucken, konnte es aber nicht, denn dann hätte sich die Spitze [red] es [/red] (des) Messers noch mehr in seinen Hals gebohrt und er konnte schon jetzt an nichts anderes mehr denken als an diesen Schmerz, außer vielleicht an das höhnische Grinsen in Marthans Gesicht. Mit einem Ruck, auf den er nicht vorbereitet war, und bei dem Keith die Luft wegblieb, öffnete der Mann den Waffengurt und das Schwert [red] viel [/red] (fiel) poltern zu Boden.
Jetzt kam auch der Wirt in den Raum gestürmt und fuhr die Gruppe an, dass sie den fremden Gast gefälligst in Ruhe lassen sollen, da er sonst die Stadtwache holen müsse. [blue] Marthan konnte darauf nur lachen [/blue] (Marthan lachte darauf)(Komma) während Keith alles nur [red] Schemenhaft [/red] (schemenhaft) wahr nahm. Ihm war klar, dass er gerade, einzig dank der schnellen Reaktion des Mannes, der das Messer gegen seine Kehle drückte, überlebt hatte.
Marthan hob das Schwert auf und verschwand aus Keith Blickfeld. Er hörte das schlurfende Geräusch, das die hinkenden Schritte des Mannes,(kein Komma) erzeugten.
„Hier...,(Punkt)“ [red] es [/red] (Es) klimperte: (besser Punkt) „Nimm das und mach dir ein paar schöne Tage!“(Komma) sagte Marthan zu dem geschockten Mann: (besser Punkt) „Ich hoffe(Komma) du hast mich verstanden!“(Komma) fügte er in einem drohenderen Ton noch hinzu, dann kam er wieder zurück.
„Ich glaube(Komma) wir sollten unsere Angelegenheiten lieber an einem anderen Ort regeln.“
Jemand neben Keith riss ihn auf die Beine und drückte ihn in Richtung der Tür. Anfangs versuchte er sich noch gegen die Übermacht zu wehren, doch gegen fünf kräftige Männer im Blutrausch konnte er einfach nichts ausrichten. Das einzige(Komma) das er[blue] erreichte war[/blue] (erreichen würde Komma war), dass die Fremden sich noch mehr über ihn lustig machten. Das Messer wurde tiefer in die empfindliche Haut seines Halses gedrückt. Keith wurde übel. Er war dieser Situation nicht gewachsen. All die Jahre hartes Training(Komma) und er konnte sich nicht einmal gegen eine Gruppe betrunkener Dorftrottel verteidigen.
Aber er hatte ja auch Kim nicht helfen können...
 



 
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