jasminknappe
Mitglied
„Da seid ihr ja endlich!“, begrüßte ich Julia und Annabelle denen ich gerade die Tür geöffnet hatte. „Hi!“, begrüßten die beiden mich, fast einstimmig. „Ich freu mich so, dass das heute geklappt hat. Die Jungs müssten auch bald kommen. Kommt doch rein.“ Die Mädels betraten meine Wohnung. Ich nahm ihnen ihre Jacken ab und bot ihnen etwas zu trinken an. „Ich hab Cocktails vorbereitet. Habt ihr da Lust drauf?“ „Oh ja, unbedingt!“, sagte Julia freudestrahlend und auch Annabelle nickte eifrig. „Oh warte.“, sagte sie. „Ich hab da noch was mitgebracht.“ Sie griff in ihre Tasche und kramte eine Flasche Schnaps heraus. „Sehr schön! Stellen wir den doch mal direkt kalt.“ Sie reichte mir die Flasche und wir gingen gemeinsam in die Küche. Dort platzierte ich den Schnaps im Kühlschrank und Griff nach zwei Gläsern. Im Kühlschrank stand eine große Glaskaraffe, in der ich vorhin schon meinen eigen kreierten Cocktail vorbereitet hatte. Ich schenkte den Mädels ein und wir gingen ins Wohnzimmer. „Habt ihr gut hergefunden?“, fragte ich sie um die Konversation in Schwung zu bringen. Doch schnell zeigte sich, dass wir uns auch so genug zu erzählen hatten. Schließlich waren fast drei Jahre seit unserem letzten Treffen vergangen.
„Wo bleiben die Jungs denn eigentlich?“, fragte Julia nach einer Weile. „Gute Frage, langsam müssten sie mal auftauchen.“ Plötzlich klingelte es an der Tür. „Das nenn ich mal Timing!“, rief Annabelle aus. Wir waren so frei gewesen und hatten schon mal mit dem Schnaps gestartet. Drei Runden hatten wir Vorsprung vor den Jungs. Außerdem nippte jeder von uns schon an seinem zweiten Cocktail, ich eventuell auch schon an meinem Dritten. Ich musste mir schließlich ein bisschen Mut antrinken. Ich stand auf um die Tür zu öffnen, auf dem Weg dorthin fing mein Herz plötzlich heftig an zu schlagen und meine Hände wurden ganz feucht. Ich betätige den Türöffner, der die Eingangstür im Erdgeschoss öffnete und atmete einmal tief durch, bevor ich nach der Türklinge der Wohnungstür griff. Ich konnte schon das Gemurmel im Treppenhaus hören und im nächsten Moment drei groß gewachsene junge Männer die Treppe hinaufsteigen sehen. Sie lachten über etwas. Dich sah ich als erstes. Dein blondes Haar, was dir schon in die Stirn fiel. Und dann ein breites Grinsen auf deinem Gesicht, als sich unsere Blicke begegneten. „Hi, na.“ Mehr brachte ich nicht raus. „Hallo!“ Dustin ging voran und begrüßte mich als Erster. Er drückte mich kurz. Justus tat es ihm gleich. Und dann standest du vor mir. „Hi.“, meine Stimme war fast nur noch ein Flüstern. „Hi. Lang nicht gesehen.“, entgegnetest du mir. Auch du schenktest mir eine Umarmung. Allerdings einen Moment länger und fester, als die anderen beiden Jungs, die mittlerweile an mir vorbei und in die Wohnung getreten waren.
Die Zeit verging fast wie im Flug. Wir redeten über alte Zeiten, lachten viel und tranken reichlich. Die erste Flasche Schnaps war nach kurzer Zeit leer gewesen. Dustin hatte jedoch noch zwei weitere dabei. Auch die Cocktails mussten schon öfters nachgefüllt werden. Gott sei Dank hatte ich viel Saft und Wodka gekauft. Ich stand gerade in der Küche und war dabei Eiswürfelformen mit Wasser zu füllen. „Kann ich dir noch irgendwie helfen?“ Ich zuckte kurz zusammen vor Schreck. „Musst du dich denn so anschleichen?“ Du standest lässig in der Tür gelehnt. Dein freches Grinsen entging mir nicht, offenbar belustig darüber, dass du mich erschrocken hattest. „Wenn du so fragst. Du kannst gerne schon mal die Karaffen mit Wodka füllen. Da sind Markierungen dran, an denen kannst du dich orientieren.“ Meine Cocktails hatte ich mittlerweile so oft gemacht, dass ich Karaffen besaß auf denen ich markiert hatte, bis zu welcher Füllmenge die einzelnen Zutaten einzuschenken waren. Natürlich funktionierte diese Methode nur, wenn man die verschiedenen Säfte auch in der richtigen Reihenfolge einschenkte. „Du bist ja bestens vorbereitet. Gibt es die Cocktails bei dir öfter?“ „Tatsächlich sind sie der Hit auf jeder Party geworden. Meine Spezial Mischung schmeckt einfach jedem.“ Jetzt war ich es, die dich frech angrinste. „Achsooo.“ Dein Gesichtsausdruck drückte spielerisches Beeindrucken aus. „Wirklich cool, dass das Treffen doch noch geklappt hat. Wir haben uns ja schon wirklich lange nicht mehr gesehen.“ „Du warst wohl einfach nur zu feige, mich nach einem einzelnen Treffen zu fragen, oder?“ Ich stupste dir spielerisch mit der Faust gegen den Oberarm. Dabei schwappte ein bisschen Saft über den Rand der Karaffe, den du gerade angefangen hattest einzuschenken. Ich griff direkt nach einem Zewa und machte einen Schritt auf dich zu. Zwischen uns passte nun gerade noch so ein Blatt Papier. „Ich wusste nicht genau, ob du das Gleiche willst wie ich. Deswegen dachte ich, so ein Treffen zu sechst wäre für den Anfang doch keine schlechte Idee.“ „Was willst du denn?“, ich hakte neugierig nach. „Du kannst dich doch sicherlich noch an unseren Pakt erinnern, den wir damals auf Annabelle‘s Geburtstagsparty getroffen haben?“ „Wie könnte ich die vergessen. Da gab es doch sogar einen Kleine Finger Schwur drauf. Wenn wir beide irgendwann in der Zukunft mal gemeinsam Single sind, dann…“ „Ey Leute, dauert das noch lange hier? Wir haben Durst.“, plötzlich war Justus in die Küche getreten und wedelte mit seinem leeren Glas vor unseren Nasen rum. „Wir kommen ja sofort.“, sagte ich nur. Was ihm scheinbar ausreichte. Er drehte sich um und ging zurück ins Wohnzimmer. „Wir sollten dann wohl wieder zurück zu den anderen.“ Ich sah dir noch einmal tief in die Augen, bevor ich die Eiswürfelform ins Gefrierfach legte und Anstalten machte, die Küche zu verlassen. „Fürs Erste sollten wir das tun.“
„So, Leute. Es ist wirklich schon spät. Ich würde meinem Freund jetzt Bescheid geben, dass er mich gleich abholt.“, sagte Julia mit einem Blick auf ihre Uhr. Ich tat es ihr nach. Mittlerweile hatten wir schon kurz vor zwei Uhr in der Nacht. „Könnt ihr mich vielleicht mitnehmen?“ Annabelle hatte sich an Julia gewandt. „Klar, wir müssen doch eh in dieselbe Richtung. Wie kommt ihr nach Hause, Jungs? Sollen wir euch auch mitnehmen?“ Nun richtete Julia die Frage an die drei Jungs. Die wie aufgereiht auf der Couch saßen und sich scheinbar stumm austauschten, wie ihr Plan für den weiteren Verlauf des Abends war. „Wenn wir noch nicht rausgeschmissen werden, würden wir auch gerne noch hierbleiben?“, richtete Dustin die Frage an mich. „Klar, kein Problem. Noch bin ich hellwach und nicht bereit ins Bett zu gehen. Wisst ihr denn schon, wie ihr nach Hause kommt?“, antwortete ich rasch. „Das wäre dann die nächste Frage.“ Justus warf mir ein breites Grinsen zu. „Es gäbe da zwei Optionen. Entweder wir bestellen uns später ein Taxi, da keiner von uns mehr Autofahren sollte. Oder vielleicht kannst du uns ein Schlafplätzchen anbieten.“ Sein Grinsen wurde immer breiter. „Meine Gästebett kann ich gerne bereit machen. Da passen allerdings nur zwei von euch drauf.“ Ich warf dir einen bedeutenden Blick zu. „Das ist kein Problem. Wir finden schon eine Lösung.“ Scheinbar hattest du die Anspielung verstanden. Ich merkte, wie der Alkohol mich langsam mutiger werden ließ. Nicht mehr viel und ich wäre dir komplett ausgeliefert, aber vielleicht war genau das, dass was ich wollte. „Super, dann wäre das ja geklärt.“, rief Dustin aus und klatschte dabei in die Hände, womit er mich aus meinen Gedanken riss.
Kaum zehn Minuten später verkündete Julia, dass ihr Freund jetzt da wäre. Annabelle und sie verabschiedeten sich von uns allen, bedankten sich bei mir für die Einladung und verkündeten, dass wir das auf jeden Fall bald nochmal wiederholen sollten. Jetzt war ich also alleine mit den drei Jungs. Meiner Meinung nach zwei Jungs zu viel. Wir beschlossen, dass wir noch ein bisschen Alkohol vertragen könnten und machten das ganze ein bisschen lustiger indem wir ein Trinkspiel spielten. Ganz klassisch kamen wir auf „Ich hab noch nie…“. Bei diesem Spiel muss man immer einen Schluck trinken, wenn man die Sache gemacht hat, die ein anderer Spieler gerade anspricht. Es fing ganz harmlos an. Ich stellte die erste Frage. „Ich hab noch nie die Schule geschwänzt.“ Und alle tranken einen Schluck. Im Laufe des Spiels wurden die Fragen immer kreativer und ausgefallener, teilweise auch versauter, was mir ganz recht war, so konnte ich noch ein bisschen mehr über dich erfahren. Bei manchen Fragen musste die ein oder andere Erklärung oder Geschichte hinzugefügt werden und wir lachten unglaublich viel.
Irgendwann hatten wir die nächste Karaffe Cocktails geleert und mussten eine kurze Pause einlegen. Die Gelegenheit nutzen Justus und Dustin und gingen auf meinem Balkon eine Zigarette rauchen. Jetzt waren wir beide also nur noch zu zweit. Da wir aktuell an unterschiedlichen Enden des Sofas saßen, beschloss ich den ersten Schritt zu machen und setzte mich direkt neben dich. Dabei streifte meine Hand deinen Oberschenkel und ich merkte, wie alles in mir einmal kribbelte. Um das Schweigen zu unterbrechen sagte ich: „Jetzt sind es also nur noch wir beide.“ „Für die nächsten fünf Minuten auf jeden Fall.“, antwortetest du mir. Deine Augen wanderten abwechselnd von meinen Augen zu meinen Lippen. Dein Blick machte mich ganz nervös, man konnte die Spannung im Raum fast schon greifen. Ich fing an auf meiner Unterlippe rumzuknabbern, was dich scheinbar nur noch verrückter machte. Du riebst deine Hände einmal an deiner Jeans ab. Ich überlegte scharf, was ich als nächstes sagen konnte, mein Herz fing langsam an zu rasen. „Was ist jetzt mit unserer Abmachung?“, wagte ich mich es endlich anzusprechen. Deine Antwort war klar und deutlich. Du beugtest dich zu mir rüber, packtest mein Gesicht mit deinen Händen und plötzlich spürte ich nichts mehr, außer deinen Lippen auf meinen. Ich vertiefte den Kuss. Meine Hände suchten nach irgendwas an dir nachdem sie packen konnten. Schließlich landeten sie an deiner Hüfte. Gerade noch saßen wir nebeneinander und schon im nächsten Moment lagst du plötzlich auf mir. Unsere Lippen konnten nicht mehr voneinander ablassen. Du schmecktest süß, nach den Cocktails, die wir den ganzen Abend getrunken hatten. Dein Mund ließ kurz von meinem ab, direkt spürte ich die Sehnsucht nach mehr. Doch du hörtest nicht auf. Im nächsten Moment waren deine Lippen an meinem Hals und deine Zähne fingen leicht an daran zu knabbern. Den Moment nutzten meine Hände um in deine Haare zu greifen und leicht daran zu ziehen. Nachdem du dich ausgiebig meinem Hals gewidmet hattest, sahst du mir kurz in die Augen. Dir gefiel das Ganze hier genauso gut wie mir, dass konnte man dir ansehen. Jetzt war ich es, die ihre Lippen wieder auf deine presste. Die beiden anderen Jungs hatte ich in diesem Moment komplett vergessen. Ich ließ mich voll und ganz auf diesen Moment zwischen uns ein. Eine gefühlte Ewigkeit lagen wir auf der Couch und küssten uns. Irgendwann hörte ich zwei Stimmen im Flur, die dir scheinbar auch nicht entgangen waren. Unser Kuss endete abrupt. In der nächsten Sekunde saßt du wieder aufrecht neben mir, wischtest dir kurz mit dem Unterarm über die Lippen und es war, als wäre nichts gewesen. Ich tat es dir gleich und setze mich auch wieder aufrecht auf die Couch, achtete darauf, dass ein bisschen Abstand zwischen uns war. Ich sah dich an und bemerkte dein breites Grinsen. Deine Stimme war nur ein Flüstern. „Das war knapp.“ Mir entwisch ein kurzes Lachen. „Was ist denn so witzig?“, hörte ich Dustin plötzlich hinter mir fragen. „Ach nichts.“, gab ich zurück und achtete dabei darauf, bloß keinen direkt anzusehen.
Wir saßen noch einige Zeit zusammen, lachten viel und ließen alte Zeiten Revue passieren. Irgendwann warf ich einen Blick auf meine Uhr und konnte meinen Augen kaum glauben. Mittlerweile war es halb fünf Uhr in der Früh. „Ach du meine Güte, wenn wir nicht mal langsam schlafen gehen, dann können wir uns auch gleich den Sonnenaufgang anschauen.“, sagte ich in die Runde. „Ich verstehe das Problem nicht.“, antwortete mir Justus mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Also meinetwegen könnt ihr gerne noch ein bisschen weiter feiern. Ich würde euch euren Schlafplatz einmal bereit machen und dann würde ich mich allerdings aufs Ohr hauen, wenn es euch nichts ausmacht.“ „Klar, zeig uns einfach wo wir pennen können und dann würden wir uns einfach schlafen legen, wenn uns danach ist.“ Jetzt war es Dustin, der mir antwortete. „Okay, dann müsst ihr einmal aufstehen. Ihr sitzt nämlich auf eurem Bett. Leider habe ich kein extra Gästezimmer, also muss das Sofa herhalten. Aber, laut anderen Gästen die hier bereits geschlafen haben, soll sie wohl sehr bequem sein. Ich hab sie leider noch nicht selbst getestet.“ Die Jungs standen auf und machten mir Platz, sodass ich die Couch mit einer lässigen Handbewegung so ausklappen konnte, dass die Rückenlehne nun runtergeklappt und zur Sitz- bzw. Liegefläche umfunktioniert wurde. „Decken und Kissen findet ihr reichlich auf der Couch und ansonsten in dem Schrank dort hinten.“ Ich zeigte in die Richtung, in der meine Kommode stand, auf der sich auch mein Fernseher befand. Die Jungs nickten zustimmend, bevor sie sich wieder setzen. Nur du bliebst stehen und ich konnte gerade noch sehen, wie dir ein Gähnen entwisch. „Jungs, sorry, aber ich glaube ich muss mich langsam auch mal aufs Ohr hauen.“ Langsam verstand ich deine Anspielung und fragte mich, ob das Gähnen gerade echt oder einfach nur vorgetäuscht war. „Also hier kannst du ganz sicher nicht schlafen. Wir sind noch hellwach.“ Man konnte das entsetzen in Justus Stimme kaum überhören, als hättest du gerade das Unmöglichste von dir gegeben. Ich konnte mir ein Lachen kaum verkneifen. „Ja, echt Mann. Da musst du dir wohl leider einen anderen Schlafplatz suchen. Das Sofa wäre ja eh zu eng für uns drei gewesen, aber ich glaube ich habe vorhin eine relativ große Badewanne im Badezimmer gesehen.“ Jetzt mischte sich auch Dustin ein. Den Vorschlag mit der Badewanne brachte er so ernst rüber, dass man meinen könnte, er hätte schon persönliche Erfahrungen gemacht und selbst mal in einer geschlafen. Dein Blick auf das Gesagte der beiden war umso amüsanter. Ausgestoßen von den eigenen Freunden, nur weil man um halb fünf mal müde war. Jetzt musste ich mich einmischen: „Leute, ihr seid aber auch fies. Bevor du in der Badewanne schläfst und das Bad die ganze Nacht besetzt, kannst du auch gerne mit in meinem Bett schlafen.“ „Das ist eh ziemlich groß.“, setzte ich noch hinterher. In meinem Kopf malten sich die wildesten Fantasien aus, nachdem ich diesen Vorschlag gemacht hatte. Was würden die Jungs bloß davon denken. „Das klingt doch nach einem klasse Plan!“, schrieen sie vollkommen synchron aus. Dein Blick wirkte genauso erschrocken wie meiner. „Dann geht ihr mal schlafen und wir feiern noch ein bisschen. Gute Nacht und bleibt anständig.“, warf Dustin noch ein und somit war unser Vorhaben wohl beschlossen.
Nachdem wir uns noch kurz die Zähne geputzt hatten, war es nun soweit und wir waren zu zweit. Zu zweit in meinem Schlafzimmer. Den ganzen Tag schon, hatte ich darüber nachgedacht, wie dieser Abend wohl Enden würde, allerdings hatte ich hiermit nicht gerechnet. „Brauchst du irgendwas zum Schlafen? Ein T-Shirt, oder so?“ Du warst auf die andere Seite des Bettes gegangen und standest mir jetzt gegenüber. Zwischen uns, mein 1,80 Meter breites Bett. „Ne, ich komme klar. Wieso hast du T-Shirts in die ich rein passe?“ Die Frage war berechtigt. Schließlich warst du fast einen Kopf größer als ich und definitiv viel breiter gebaut. „Ich schlafe einfach gerne in übergroßen Shirts. Meistens sind die aus der Männerabteilung und dann in XXL. Und da ich darin komplett versinke, solltest du auf jeden Fall reinpassen.“ „Das will ich sehen.“, war deine einzige Reaktion die du mir auf meine Aussage gabst. „Wirst du. Schließlich wollen wir ja jetzt schlafen gehen.“ „Stimmt, wollten wir.“ In deiner Stimme war eine leichte Enttäuschung zu hören. Langsam kam mir der Verdacht, dass du gar nicht so müde warst, wie du eben im Wohnzimmer getan hattest. Wahrscheinlich würde ich sobald also nicht zu meinem Schlaf kommen. „Alles klar. Ich würde mich dann jetzt gerne umziehen, entweder du drehst dich um oder schließt die Augen.“ Ein bisschen Spannung musste schließlich erstmal bleiben. Mal schauen, wie sehr ich dich hinhalten konnte. Im nächsten Moment hattest du deine Augen geschlossen. Zur Sicherheit drehte ich mich mit dem Rücken zu dir. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass du gleich mal einen Blick wagen würdest. Ich zog mein Oberteil langsam über meinen Kopf, öffnete meinen BH und zog mir schnell das übergroße Shirt über, dass ich zuvor aus dem Schrank gegriffen hatte. Nun öffnete ich den Knopf meiner Jeans und zog sie langsam runter. Ich konnte deinen Blick quasi auf mir spüren. Wenn ich mich jetzt umdrehen würde, hätte ich dich auf frischer Tat ertappt. Deine Augen waren ganz sicher nicht geschlossen. Ich entschied mich jedoch dagegen. Nachdem ich mir die Jeans über die Füße gezogen hatte, zog ich mir noch eine meiner bequemsten und kürzesten Shorts über. Sehen konnte man die eh fast nicht mehr, weil das Shirt so groß war und mir bis zu den Oberschenkeln reichte. Nachdem ich fertig war, drehte ich mich wieder zu dir um. Um den Schein zu wahren, hattest du deine Augen nun wieder geschlossen. „So, fertig.“ Ich gab dir das Zeichen, dass du deine Augen nun wieder öffnen konntest. „Schade. Ich hatte eigentlich gehofft, dass du jetzt nackt vor mir stehst.“ Dein Lächeln hätte nicht verschmitzter sein können. Ich warf dir einen gespielt empörten Gesichtsausdruck zu. „Naja, du bist ja auch noch komplett angezogen.“, war mein Gegenargument. Du nahmst das als Zeichen, dir dein Shirt über den Kopf zu streifen, deine Hose zu öffnen und sie in einem Zug von deinen Beinen rutschen zu lassen. Dann tratst du zwei Schritte nach vorne und schon standest du nur noch in Boxershorts vor mir. Und was ich sah gefiel mir, sehr gut sogar. Aber so leicht wollte ich nicht aufgeben. „Perfekt, dann können wir ja jetzt endlich schlafen.“ Beim Sprechen streifte ich die Bettdecke zur Seite und legte mich dann ins Bett. Einen Moment standest du entsetzt neben dem Bett, dann tatst du es mir gleich. „Wunderbar.“, war das Einzige was du dazu zu sagen hattest. Wir lagen beide auf dem Rücken und starrten einen kurzen Augenblick einfach Richtung Zimmerdecke. Dann drehtest du dich um und stütztest deinen Kopf auf deine Hand. Jetzt konntest du mir tief in die Augen sehen. Dieser Moment hätte noch eine Ewigkeit so weitergehen können. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber jetzt wo ich hier mit dir liege bin ich gar nicht mehr müde.“ „Achso? Sollen wir dann vielleicht lieber ins Wohnzimmer zu den anderen beiden zurückgehen?“, neckte ich dich. „Nein, bloß nicht. Es gefällt mir viel besser mit dir hier. Alleine. Halbnackt in deinem Bett. Was wirklich sehr groß ist, aber wenn es dir nichts ausmacht, würde ich trotzdem lieber hier, nah bei dir liegen.“ „Klar, dass ist gar kein Problem. Dann kannst du mich auch ein bisschen wärmen.“ Das Gespräch entwickelte sich langsam in die Richtung, in die wir beide wohl wollten. Du kamst noch ein Stück näher gerückt. Unsere Beine berührten sich mittlerweile. Im nächsten Moment lagen sie umschlungen. Deine Hand griff nach meiner und du verhaktest unsere Finger miteinander. Bevor ich begreifen konnte, was genau hier los war, spürte ich erneut deine Lippen auf meinen. Ich lies mich komplett auf den Moment ein, lies mich auf dich ein und wir schliefen noch sehr lange nicht.
„Wo bleiben die Jungs denn eigentlich?“, fragte Julia nach einer Weile. „Gute Frage, langsam müssten sie mal auftauchen.“ Plötzlich klingelte es an der Tür. „Das nenn ich mal Timing!“, rief Annabelle aus. Wir waren so frei gewesen und hatten schon mal mit dem Schnaps gestartet. Drei Runden hatten wir Vorsprung vor den Jungs. Außerdem nippte jeder von uns schon an seinem zweiten Cocktail, ich eventuell auch schon an meinem Dritten. Ich musste mir schließlich ein bisschen Mut antrinken. Ich stand auf um die Tür zu öffnen, auf dem Weg dorthin fing mein Herz plötzlich heftig an zu schlagen und meine Hände wurden ganz feucht. Ich betätige den Türöffner, der die Eingangstür im Erdgeschoss öffnete und atmete einmal tief durch, bevor ich nach der Türklinge der Wohnungstür griff. Ich konnte schon das Gemurmel im Treppenhaus hören und im nächsten Moment drei groß gewachsene junge Männer die Treppe hinaufsteigen sehen. Sie lachten über etwas. Dich sah ich als erstes. Dein blondes Haar, was dir schon in die Stirn fiel. Und dann ein breites Grinsen auf deinem Gesicht, als sich unsere Blicke begegneten. „Hi, na.“ Mehr brachte ich nicht raus. „Hallo!“ Dustin ging voran und begrüßte mich als Erster. Er drückte mich kurz. Justus tat es ihm gleich. Und dann standest du vor mir. „Hi.“, meine Stimme war fast nur noch ein Flüstern. „Hi. Lang nicht gesehen.“, entgegnetest du mir. Auch du schenktest mir eine Umarmung. Allerdings einen Moment länger und fester, als die anderen beiden Jungs, die mittlerweile an mir vorbei und in die Wohnung getreten waren.
Die Zeit verging fast wie im Flug. Wir redeten über alte Zeiten, lachten viel und tranken reichlich. Die erste Flasche Schnaps war nach kurzer Zeit leer gewesen. Dustin hatte jedoch noch zwei weitere dabei. Auch die Cocktails mussten schon öfters nachgefüllt werden. Gott sei Dank hatte ich viel Saft und Wodka gekauft. Ich stand gerade in der Küche und war dabei Eiswürfelformen mit Wasser zu füllen. „Kann ich dir noch irgendwie helfen?“ Ich zuckte kurz zusammen vor Schreck. „Musst du dich denn so anschleichen?“ Du standest lässig in der Tür gelehnt. Dein freches Grinsen entging mir nicht, offenbar belustig darüber, dass du mich erschrocken hattest. „Wenn du so fragst. Du kannst gerne schon mal die Karaffen mit Wodka füllen. Da sind Markierungen dran, an denen kannst du dich orientieren.“ Meine Cocktails hatte ich mittlerweile so oft gemacht, dass ich Karaffen besaß auf denen ich markiert hatte, bis zu welcher Füllmenge die einzelnen Zutaten einzuschenken waren. Natürlich funktionierte diese Methode nur, wenn man die verschiedenen Säfte auch in der richtigen Reihenfolge einschenkte. „Du bist ja bestens vorbereitet. Gibt es die Cocktails bei dir öfter?“ „Tatsächlich sind sie der Hit auf jeder Party geworden. Meine Spezial Mischung schmeckt einfach jedem.“ Jetzt war ich es, die dich frech angrinste. „Achsooo.“ Dein Gesichtsausdruck drückte spielerisches Beeindrucken aus. „Wirklich cool, dass das Treffen doch noch geklappt hat. Wir haben uns ja schon wirklich lange nicht mehr gesehen.“ „Du warst wohl einfach nur zu feige, mich nach einem einzelnen Treffen zu fragen, oder?“ Ich stupste dir spielerisch mit der Faust gegen den Oberarm. Dabei schwappte ein bisschen Saft über den Rand der Karaffe, den du gerade angefangen hattest einzuschenken. Ich griff direkt nach einem Zewa und machte einen Schritt auf dich zu. Zwischen uns passte nun gerade noch so ein Blatt Papier. „Ich wusste nicht genau, ob du das Gleiche willst wie ich. Deswegen dachte ich, so ein Treffen zu sechst wäre für den Anfang doch keine schlechte Idee.“ „Was willst du denn?“, ich hakte neugierig nach. „Du kannst dich doch sicherlich noch an unseren Pakt erinnern, den wir damals auf Annabelle‘s Geburtstagsparty getroffen haben?“ „Wie könnte ich die vergessen. Da gab es doch sogar einen Kleine Finger Schwur drauf. Wenn wir beide irgendwann in der Zukunft mal gemeinsam Single sind, dann…“ „Ey Leute, dauert das noch lange hier? Wir haben Durst.“, plötzlich war Justus in die Küche getreten und wedelte mit seinem leeren Glas vor unseren Nasen rum. „Wir kommen ja sofort.“, sagte ich nur. Was ihm scheinbar ausreichte. Er drehte sich um und ging zurück ins Wohnzimmer. „Wir sollten dann wohl wieder zurück zu den anderen.“ Ich sah dir noch einmal tief in die Augen, bevor ich die Eiswürfelform ins Gefrierfach legte und Anstalten machte, die Küche zu verlassen. „Fürs Erste sollten wir das tun.“
„So, Leute. Es ist wirklich schon spät. Ich würde meinem Freund jetzt Bescheid geben, dass er mich gleich abholt.“, sagte Julia mit einem Blick auf ihre Uhr. Ich tat es ihr nach. Mittlerweile hatten wir schon kurz vor zwei Uhr in der Nacht. „Könnt ihr mich vielleicht mitnehmen?“ Annabelle hatte sich an Julia gewandt. „Klar, wir müssen doch eh in dieselbe Richtung. Wie kommt ihr nach Hause, Jungs? Sollen wir euch auch mitnehmen?“ Nun richtete Julia die Frage an die drei Jungs. Die wie aufgereiht auf der Couch saßen und sich scheinbar stumm austauschten, wie ihr Plan für den weiteren Verlauf des Abends war. „Wenn wir noch nicht rausgeschmissen werden, würden wir auch gerne noch hierbleiben?“, richtete Dustin die Frage an mich. „Klar, kein Problem. Noch bin ich hellwach und nicht bereit ins Bett zu gehen. Wisst ihr denn schon, wie ihr nach Hause kommt?“, antwortete ich rasch. „Das wäre dann die nächste Frage.“ Justus warf mir ein breites Grinsen zu. „Es gäbe da zwei Optionen. Entweder wir bestellen uns später ein Taxi, da keiner von uns mehr Autofahren sollte. Oder vielleicht kannst du uns ein Schlafplätzchen anbieten.“ Sein Grinsen wurde immer breiter. „Meine Gästebett kann ich gerne bereit machen. Da passen allerdings nur zwei von euch drauf.“ Ich warf dir einen bedeutenden Blick zu. „Das ist kein Problem. Wir finden schon eine Lösung.“ Scheinbar hattest du die Anspielung verstanden. Ich merkte, wie der Alkohol mich langsam mutiger werden ließ. Nicht mehr viel und ich wäre dir komplett ausgeliefert, aber vielleicht war genau das, dass was ich wollte. „Super, dann wäre das ja geklärt.“, rief Dustin aus und klatschte dabei in die Hände, womit er mich aus meinen Gedanken riss.
Kaum zehn Minuten später verkündete Julia, dass ihr Freund jetzt da wäre. Annabelle und sie verabschiedeten sich von uns allen, bedankten sich bei mir für die Einladung und verkündeten, dass wir das auf jeden Fall bald nochmal wiederholen sollten. Jetzt war ich also alleine mit den drei Jungs. Meiner Meinung nach zwei Jungs zu viel. Wir beschlossen, dass wir noch ein bisschen Alkohol vertragen könnten und machten das ganze ein bisschen lustiger indem wir ein Trinkspiel spielten. Ganz klassisch kamen wir auf „Ich hab noch nie…“. Bei diesem Spiel muss man immer einen Schluck trinken, wenn man die Sache gemacht hat, die ein anderer Spieler gerade anspricht. Es fing ganz harmlos an. Ich stellte die erste Frage. „Ich hab noch nie die Schule geschwänzt.“ Und alle tranken einen Schluck. Im Laufe des Spiels wurden die Fragen immer kreativer und ausgefallener, teilweise auch versauter, was mir ganz recht war, so konnte ich noch ein bisschen mehr über dich erfahren. Bei manchen Fragen musste die ein oder andere Erklärung oder Geschichte hinzugefügt werden und wir lachten unglaublich viel.
Irgendwann hatten wir die nächste Karaffe Cocktails geleert und mussten eine kurze Pause einlegen. Die Gelegenheit nutzen Justus und Dustin und gingen auf meinem Balkon eine Zigarette rauchen. Jetzt waren wir beide also nur noch zu zweit. Da wir aktuell an unterschiedlichen Enden des Sofas saßen, beschloss ich den ersten Schritt zu machen und setzte mich direkt neben dich. Dabei streifte meine Hand deinen Oberschenkel und ich merkte, wie alles in mir einmal kribbelte. Um das Schweigen zu unterbrechen sagte ich: „Jetzt sind es also nur noch wir beide.“ „Für die nächsten fünf Minuten auf jeden Fall.“, antwortetest du mir. Deine Augen wanderten abwechselnd von meinen Augen zu meinen Lippen. Dein Blick machte mich ganz nervös, man konnte die Spannung im Raum fast schon greifen. Ich fing an auf meiner Unterlippe rumzuknabbern, was dich scheinbar nur noch verrückter machte. Du riebst deine Hände einmal an deiner Jeans ab. Ich überlegte scharf, was ich als nächstes sagen konnte, mein Herz fing langsam an zu rasen. „Was ist jetzt mit unserer Abmachung?“, wagte ich mich es endlich anzusprechen. Deine Antwort war klar und deutlich. Du beugtest dich zu mir rüber, packtest mein Gesicht mit deinen Händen und plötzlich spürte ich nichts mehr, außer deinen Lippen auf meinen. Ich vertiefte den Kuss. Meine Hände suchten nach irgendwas an dir nachdem sie packen konnten. Schließlich landeten sie an deiner Hüfte. Gerade noch saßen wir nebeneinander und schon im nächsten Moment lagst du plötzlich auf mir. Unsere Lippen konnten nicht mehr voneinander ablassen. Du schmecktest süß, nach den Cocktails, die wir den ganzen Abend getrunken hatten. Dein Mund ließ kurz von meinem ab, direkt spürte ich die Sehnsucht nach mehr. Doch du hörtest nicht auf. Im nächsten Moment waren deine Lippen an meinem Hals und deine Zähne fingen leicht an daran zu knabbern. Den Moment nutzten meine Hände um in deine Haare zu greifen und leicht daran zu ziehen. Nachdem du dich ausgiebig meinem Hals gewidmet hattest, sahst du mir kurz in die Augen. Dir gefiel das Ganze hier genauso gut wie mir, dass konnte man dir ansehen. Jetzt war ich es, die ihre Lippen wieder auf deine presste. Die beiden anderen Jungs hatte ich in diesem Moment komplett vergessen. Ich ließ mich voll und ganz auf diesen Moment zwischen uns ein. Eine gefühlte Ewigkeit lagen wir auf der Couch und küssten uns. Irgendwann hörte ich zwei Stimmen im Flur, die dir scheinbar auch nicht entgangen waren. Unser Kuss endete abrupt. In der nächsten Sekunde saßt du wieder aufrecht neben mir, wischtest dir kurz mit dem Unterarm über die Lippen und es war, als wäre nichts gewesen. Ich tat es dir gleich und setze mich auch wieder aufrecht auf die Couch, achtete darauf, dass ein bisschen Abstand zwischen uns war. Ich sah dich an und bemerkte dein breites Grinsen. Deine Stimme war nur ein Flüstern. „Das war knapp.“ Mir entwisch ein kurzes Lachen. „Was ist denn so witzig?“, hörte ich Dustin plötzlich hinter mir fragen. „Ach nichts.“, gab ich zurück und achtete dabei darauf, bloß keinen direkt anzusehen.
Wir saßen noch einige Zeit zusammen, lachten viel und ließen alte Zeiten Revue passieren. Irgendwann warf ich einen Blick auf meine Uhr und konnte meinen Augen kaum glauben. Mittlerweile war es halb fünf Uhr in der Früh. „Ach du meine Güte, wenn wir nicht mal langsam schlafen gehen, dann können wir uns auch gleich den Sonnenaufgang anschauen.“, sagte ich in die Runde. „Ich verstehe das Problem nicht.“, antwortete mir Justus mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Also meinetwegen könnt ihr gerne noch ein bisschen weiter feiern. Ich würde euch euren Schlafplatz einmal bereit machen und dann würde ich mich allerdings aufs Ohr hauen, wenn es euch nichts ausmacht.“ „Klar, zeig uns einfach wo wir pennen können und dann würden wir uns einfach schlafen legen, wenn uns danach ist.“ Jetzt war es Dustin, der mir antwortete. „Okay, dann müsst ihr einmal aufstehen. Ihr sitzt nämlich auf eurem Bett. Leider habe ich kein extra Gästezimmer, also muss das Sofa herhalten. Aber, laut anderen Gästen die hier bereits geschlafen haben, soll sie wohl sehr bequem sein. Ich hab sie leider noch nicht selbst getestet.“ Die Jungs standen auf und machten mir Platz, sodass ich die Couch mit einer lässigen Handbewegung so ausklappen konnte, dass die Rückenlehne nun runtergeklappt und zur Sitz- bzw. Liegefläche umfunktioniert wurde. „Decken und Kissen findet ihr reichlich auf der Couch und ansonsten in dem Schrank dort hinten.“ Ich zeigte in die Richtung, in der meine Kommode stand, auf der sich auch mein Fernseher befand. Die Jungs nickten zustimmend, bevor sie sich wieder setzen. Nur du bliebst stehen und ich konnte gerade noch sehen, wie dir ein Gähnen entwisch. „Jungs, sorry, aber ich glaube ich muss mich langsam auch mal aufs Ohr hauen.“ Langsam verstand ich deine Anspielung und fragte mich, ob das Gähnen gerade echt oder einfach nur vorgetäuscht war. „Also hier kannst du ganz sicher nicht schlafen. Wir sind noch hellwach.“ Man konnte das entsetzen in Justus Stimme kaum überhören, als hättest du gerade das Unmöglichste von dir gegeben. Ich konnte mir ein Lachen kaum verkneifen. „Ja, echt Mann. Da musst du dir wohl leider einen anderen Schlafplatz suchen. Das Sofa wäre ja eh zu eng für uns drei gewesen, aber ich glaube ich habe vorhin eine relativ große Badewanne im Badezimmer gesehen.“ Jetzt mischte sich auch Dustin ein. Den Vorschlag mit der Badewanne brachte er so ernst rüber, dass man meinen könnte, er hätte schon persönliche Erfahrungen gemacht und selbst mal in einer geschlafen. Dein Blick auf das Gesagte der beiden war umso amüsanter. Ausgestoßen von den eigenen Freunden, nur weil man um halb fünf mal müde war. Jetzt musste ich mich einmischen: „Leute, ihr seid aber auch fies. Bevor du in der Badewanne schläfst und das Bad die ganze Nacht besetzt, kannst du auch gerne mit in meinem Bett schlafen.“ „Das ist eh ziemlich groß.“, setzte ich noch hinterher. In meinem Kopf malten sich die wildesten Fantasien aus, nachdem ich diesen Vorschlag gemacht hatte. Was würden die Jungs bloß davon denken. „Das klingt doch nach einem klasse Plan!“, schrieen sie vollkommen synchron aus. Dein Blick wirkte genauso erschrocken wie meiner. „Dann geht ihr mal schlafen und wir feiern noch ein bisschen. Gute Nacht und bleibt anständig.“, warf Dustin noch ein und somit war unser Vorhaben wohl beschlossen.
Nachdem wir uns noch kurz die Zähne geputzt hatten, war es nun soweit und wir waren zu zweit. Zu zweit in meinem Schlafzimmer. Den ganzen Tag schon, hatte ich darüber nachgedacht, wie dieser Abend wohl Enden würde, allerdings hatte ich hiermit nicht gerechnet. „Brauchst du irgendwas zum Schlafen? Ein T-Shirt, oder so?“ Du warst auf die andere Seite des Bettes gegangen und standest mir jetzt gegenüber. Zwischen uns, mein 1,80 Meter breites Bett. „Ne, ich komme klar. Wieso hast du T-Shirts in die ich rein passe?“ Die Frage war berechtigt. Schließlich warst du fast einen Kopf größer als ich und definitiv viel breiter gebaut. „Ich schlafe einfach gerne in übergroßen Shirts. Meistens sind die aus der Männerabteilung und dann in XXL. Und da ich darin komplett versinke, solltest du auf jeden Fall reinpassen.“ „Das will ich sehen.“, war deine einzige Reaktion die du mir auf meine Aussage gabst. „Wirst du. Schließlich wollen wir ja jetzt schlafen gehen.“ „Stimmt, wollten wir.“ In deiner Stimme war eine leichte Enttäuschung zu hören. Langsam kam mir der Verdacht, dass du gar nicht so müde warst, wie du eben im Wohnzimmer getan hattest. Wahrscheinlich würde ich sobald also nicht zu meinem Schlaf kommen. „Alles klar. Ich würde mich dann jetzt gerne umziehen, entweder du drehst dich um oder schließt die Augen.“ Ein bisschen Spannung musste schließlich erstmal bleiben. Mal schauen, wie sehr ich dich hinhalten konnte. Im nächsten Moment hattest du deine Augen geschlossen. Zur Sicherheit drehte ich mich mit dem Rücken zu dir. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass du gleich mal einen Blick wagen würdest. Ich zog mein Oberteil langsam über meinen Kopf, öffnete meinen BH und zog mir schnell das übergroße Shirt über, dass ich zuvor aus dem Schrank gegriffen hatte. Nun öffnete ich den Knopf meiner Jeans und zog sie langsam runter. Ich konnte deinen Blick quasi auf mir spüren. Wenn ich mich jetzt umdrehen würde, hätte ich dich auf frischer Tat ertappt. Deine Augen waren ganz sicher nicht geschlossen. Ich entschied mich jedoch dagegen. Nachdem ich mir die Jeans über die Füße gezogen hatte, zog ich mir noch eine meiner bequemsten und kürzesten Shorts über. Sehen konnte man die eh fast nicht mehr, weil das Shirt so groß war und mir bis zu den Oberschenkeln reichte. Nachdem ich fertig war, drehte ich mich wieder zu dir um. Um den Schein zu wahren, hattest du deine Augen nun wieder geschlossen. „So, fertig.“ Ich gab dir das Zeichen, dass du deine Augen nun wieder öffnen konntest. „Schade. Ich hatte eigentlich gehofft, dass du jetzt nackt vor mir stehst.“ Dein Lächeln hätte nicht verschmitzter sein können. Ich warf dir einen gespielt empörten Gesichtsausdruck zu. „Naja, du bist ja auch noch komplett angezogen.“, war mein Gegenargument. Du nahmst das als Zeichen, dir dein Shirt über den Kopf zu streifen, deine Hose zu öffnen und sie in einem Zug von deinen Beinen rutschen zu lassen. Dann tratst du zwei Schritte nach vorne und schon standest du nur noch in Boxershorts vor mir. Und was ich sah gefiel mir, sehr gut sogar. Aber so leicht wollte ich nicht aufgeben. „Perfekt, dann können wir ja jetzt endlich schlafen.“ Beim Sprechen streifte ich die Bettdecke zur Seite und legte mich dann ins Bett. Einen Moment standest du entsetzt neben dem Bett, dann tatst du es mir gleich. „Wunderbar.“, war das Einzige was du dazu zu sagen hattest. Wir lagen beide auf dem Rücken und starrten einen kurzen Augenblick einfach Richtung Zimmerdecke. Dann drehtest du dich um und stütztest deinen Kopf auf deine Hand. Jetzt konntest du mir tief in die Augen sehen. Dieser Moment hätte noch eine Ewigkeit so weitergehen können. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber jetzt wo ich hier mit dir liege bin ich gar nicht mehr müde.“ „Achso? Sollen wir dann vielleicht lieber ins Wohnzimmer zu den anderen beiden zurückgehen?“, neckte ich dich. „Nein, bloß nicht. Es gefällt mir viel besser mit dir hier. Alleine. Halbnackt in deinem Bett. Was wirklich sehr groß ist, aber wenn es dir nichts ausmacht, würde ich trotzdem lieber hier, nah bei dir liegen.“ „Klar, dass ist gar kein Problem. Dann kannst du mich auch ein bisschen wärmen.“ Das Gespräch entwickelte sich langsam in die Richtung, in die wir beide wohl wollten. Du kamst noch ein Stück näher gerückt. Unsere Beine berührten sich mittlerweile. Im nächsten Moment lagen sie umschlungen. Deine Hand griff nach meiner und du verhaktest unsere Finger miteinander. Bevor ich begreifen konnte, was genau hier los war, spürte ich erneut deine Lippen auf meinen. Ich lies mich komplett auf den Moment ein, lies mich auf dich ein und wir schliefen noch sehr lange nicht.