Lutz LEOPOLD
Mitglied
Es war in den 60er Jahren in Wien. Die Stadt wirkte noch etwas verschlafen. Die Besatzungszeit war etwas über fünf Jahre vorbei. Ich war noch ein junger Mann der gerade ins Berufsleben einstieg und noch wenig über Gefühle wusste.
Ich stieg am Karlsplatz in die Stadtbahn ein und setzte mich einem älteren Paar gegenüber. Er, ich nenne ihn Franz, untere Arbeiterschicht in einem billigen Wollmantel und sie, ich nenne sie Anna, abgearbeitet mit strähnigem Haar. Sie hielt, nein umklammerte, einen der zu dieser Zeit modernen und beliebten Schnellkochtöpfe. Was mir auffiel war das dieser funkelnagelneue Kochtopf nicht verpackt war. Eigentlich nichts was mich interessieren oder berühren könnte.
Irgendetwas zog mich, als ich Anna ansah, in den Bann. Sie hielt, ja streichelte, den Kochtopf und in ihrem faltigen Gesicht lag ein glückliches Strahlen. Sie drehte ihren Kopf zu Franz. Ich folgte unwillkürlich ihrem Blick und bemerkte dass Franz zufrieden geradeaus sah und wie ein König lächelt. Als ob er Annas Blick spürte schob er seine Hand auf ihren Schoß. Ich war wie gelähmt. Von beiden ging eine Welle der Harmonie, der Zufriedenheit und des Glücks aus.
Der Zug fuhr in die Station Schönbrunn ein. Da sprang Franz auf.
„Wir müssen aussteigen. Ich sehe einen Kontrollor am Bahnsteig.“
„Rasch raus!“, bestätigt Anna. Zu mir meinte sie mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck: „Nach dem Einkauf ist es sich nicht mehr für die Fahrkarten ausgegangen.“
Die Beiden verschwanden im Gewühl der Passagiere. Ich blieb mit meinen Gedanken zurück. Tatsächlich fand eine Fahrscheinkontrolle statt. Ich lachte den Mann an und er lachte zurück.
„Lachen Sie mich aus, weil mir die Könnes entkommen sind?“
Als ich nickte.
„Die lass ich gerne davonlaufen. Bei der kleinen Rente können die sich nicht einmal einen Kochtopf leisten.“
Da lachte ich erst recht. Könnes haben sich einen Kochtopf geleistet und sind darüber glücklicher als ein Millionär über seinen Porsche.
Ich stieg am Karlsplatz in die Stadtbahn ein und setzte mich einem älteren Paar gegenüber. Er, ich nenne ihn Franz, untere Arbeiterschicht in einem billigen Wollmantel und sie, ich nenne sie Anna, abgearbeitet mit strähnigem Haar. Sie hielt, nein umklammerte, einen der zu dieser Zeit modernen und beliebten Schnellkochtöpfe. Was mir auffiel war das dieser funkelnagelneue Kochtopf nicht verpackt war. Eigentlich nichts was mich interessieren oder berühren könnte.
Irgendetwas zog mich, als ich Anna ansah, in den Bann. Sie hielt, ja streichelte, den Kochtopf und in ihrem faltigen Gesicht lag ein glückliches Strahlen. Sie drehte ihren Kopf zu Franz. Ich folgte unwillkürlich ihrem Blick und bemerkte dass Franz zufrieden geradeaus sah und wie ein König lächelt. Als ob er Annas Blick spürte schob er seine Hand auf ihren Schoß. Ich war wie gelähmt. Von beiden ging eine Welle der Harmonie, der Zufriedenheit und des Glücks aus.
Der Zug fuhr in die Station Schönbrunn ein. Da sprang Franz auf.
„Wir müssen aussteigen. Ich sehe einen Kontrollor am Bahnsteig.“
„Rasch raus!“, bestätigt Anna. Zu mir meinte sie mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck: „Nach dem Einkauf ist es sich nicht mehr für die Fahrkarten ausgegangen.“
Die Beiden verschwanden im Gewühl der Passagiere. Ich blieb mit meinen Gedanken zurück. Tatsächlich fand eine Fahrscheinkontrolle statt. Ich lachte den Mann an und er lachte zurück.
„Lachen Sie mich aus, weil mir die Könnes entkommen sind?“
Als ich nickte.
„Die lass ich gerne davonlaufen. Bei der kleinen Rente können die sich nicht einmal einen Kochtopf leisten.“
Da lachte ich erst recht. Könnes haben sich einen Kochtopf geleistet und sind darüber glücklicher als ein Millionär über seinen Porsche.