Der Liebesbrief

1,00 Stern(e) 1 Stimme
Papier stirbt schnellen Tod (durch zerknüllen).
Worte entfliehen dem jagend Geist.
Feder streicht rastlos über Zeilen,
doch weiß Leere nicht zu füllen.

Weil ich Dir heute schreiben will,
steht Zeit und Raum, doch sonst nichts still.

Gedanken,
fließend wie Zement,
such ich Herzens Stimme,
stark gehemmt,
auf's Papier zu bannen
-vergebne Müh voll kleiner Pannen.

Du bist so...
ich meine ich, äh, Du
hach, Du läßt mir keine Ruh'.

Ich und Du,
wie fällt's so schwer,
diese Worte zu verbinden,
so wie Dich und mich,
werd' wohl nie mehr wieder finden
jemand gerade so wie Dich.

Hinfort mit dir
elend Geschreibsel,
so wird Sie es nicht verstehen,
wird nur kurz Sie dich lesen,
mich ansehen
- und dann einfach gehen.

Nichts genügt,
um auszudrücken,
was ich denke,
fühle,
will.
Kämpf'
ich weiter über Stunden
such ich Streiter,
stark geschunden,
doch nichts gefunden
was des finden's wert
-bleibt mein Herz noch ungeleert.

Schließlich-
der Erschöpfung nahe,
geb' ich diese Suche auf,
schreib einfach nieder,
was ich denke,
Schicksal nimm' doch deinen Lauf.

Nur drei Worte
bleiben über,
ungesagt,
doch tief gemeint.

Schreib' ich sie
ganz einfach nieder,
ohne mehr,
fiel nicht mehr ein.

Wirst Du lachen,
oder höhnen,
wirst Du weinen,
oder stöhnen,
wenn ich nur schreib:
Ich liebe Dich?


(Übernommen aus der 'Alten Leselupe'.
Kommentare und Aufrufzähler beginnen wieder mit NULL.)
 



 
Oben Unten