Mir kommt dabei in den Sinn, daß das "Aus der Bahn Stoßen" des Mondes, das sich der Vater am Ende anlastet, auch ein Sinnbild für ein ganz reales Fehlverhalten seinerseits sein könnte.
Das müßte dann ein Fehlverhalten gegenüber seiner Tochter sein, ein schlechtes Gewissen wegen der Scheidung, vielleicht Gelegenheiten, zu denen er selbst ein wenig die Mutter schlechtgemacht hat, um sich selbst gut herauszustreichen... mir würde es sehr gefallen, wenn sich im Text nähere Andeutungen dazu finden würden, etwa im Zusammenhang mit dieser Stelle:
>Sie entglitt ihm, alles geriet aus dem Gleichgewicht. Erst die Ehe, nun sein Kind. Er versuchte doch, ihr die gleiche Nestwärme zu bieten, aber das einstige Vertrauen schien zerschmolzen. <
Was die Mutter mit ihrem Anruf will, finde ich weniger bedeutsam. Es ist doch wohl das Normale, daß sie anruft, um zu hören, ob das Kind ruhig schläft. Vielleicht könnte aber hier
>„Hallo“, sagte er und wartete auf die Bestätigung seiner Vermutung. Sie war es!<
... der Satz eingestrickt werden, mit dem sie sich meldet, etwa "Hallo, ich nur ganz kurz, gehts der Kleinen gut?" oder etwas in der Art.
Insgesamt eine sehr einfühlsame und liebevolle Geschichte, mir gefällt die Langsamkeit und Sorgfalt, mit der sie entwickelt wird. Es würde mich freuen, hier noch mehr von Lus zu lesen!
Liebe Grüße,
Zefira