Der Mut

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Max Neumann

Mitglied
Selbst meine Tränen sind Güte
Angst werde ich niemals zeigen
In der dunkelsten Stunde nicht
Beim Aufgehen der kalten Sonne

Ein großer Sturm tobte auf mich herab
Darum hob ich den Kopf erst an
Im Donnerregen suchte ich Zuflucht
Sie im Zorn des Richters zu finden

Überall lag Mut auf diesem Weg
Es war eine wirre Stunde in mir
Sie schrie und flehte und wütete so
Der Regen wusch mich quälend rein

Damit Mut aus mehr Mut entstand
Die Hände hob ich zu schweigen
Als ich sterben sollte am Sturm
Du wirst den Kindern schreiben

Schreie werden in deinen Wörtern sein
Gefüllt mit dem Blut meines Lebens
Die kalte Sonne scheint dann bläulich
Um den Mut ins Wachsen zu bringen
 
Zuletzt bearbeitet:

sufnus

Mitglied
Hi Tissop!
Deine Zeilen kombinieren den expressionistischen Reihungsstil mit einem Ton der mich sehr stark an die (ziemlich unbekannten aber lesenswerten) Gedichte von Thomas Bernhard erinnert. Was ich gerade beim mehrfachen Lesen durchexerziere, ist, Deine Zeilen einfach mal in ganz anderer Reihenfolge anzuordnen, was zu Texten mit faszinierend veränderter Aussage führt. Das ist gerade ungeheuer anregend für mich. Danke sehr für dieses coole Gedicht! :)
LG!
S.
 

Scal

Mitglied
Hallo Max,

finde ich interessant, was Sufnus im Hinblick auf die Anordnung der Strophen andeutet.
Wäre beispielsweise für Dich die erste Strophe auch als letzte denkbar?

Lieben Gruß
Scal
 

Max Neumann

Mitglied
Hallo sufnus, Scal und Tula,

vielen Dank für die Bewertungen :)

Schön, dass du Anregung findest, sufnus... Und danke für das Feedback.

Scal, ich finde deinen Vorschlag spannend und werde da mal eine Nacht drüber schlafen. Mal schauen...

Wünsche euch einen schönen Abend
Max
 



 
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