Hallo Uwe,
natürlich dachte ich mir dabei etwas und habe nicht nur mit toll klingenden Wörtern um mich geworfen. Dem mir Gehaltlosigkeit unterstellendem Urteil zufolge muss ich wohl für dich etwas weiter ausholen:
Vorab, weshalb ich den Mutanten als Vergleich heranzog. Laut Definition ist ein Mutant ein genetisch veränderter Organismus - sprich eine Weiterentwicklung, die irreversibel ist.
Hier geht es klar nicht um Genetik, sondern es ist lediglich der Versuch einer bildlichen Übertragung dieses Phänomens auf einen einzigen Lebensumstand, der einen Zwiespalt in einer Person hervorruft und Veränderungen auf gedanklicher und emotionaler Ebene mit sich zieht und wie die, in diesem Umstand getroffene Entscheidung, diese Station des Lebens und die Richtung bestimmt und somit die Person dauerhaft beeinflusst. Im Sinne davon, dass man keine Erfahrung rückgängig machen kann und sie uns dauerhaft prägt und sich Mensch dadurch stets weiterentwickelt.
Strophe 1: der Konflikt zwischen seinen Gefühle
Zwei Herzen schlagen sich in seiner Brust > starke Gefühle für zwei Menschen, welchen liebt man wirklich oder mehr?
Eines notorisch, das andere beflissen. > das eine ist eine schon längere, dieser Person bekannte emotionale Verbundenheit und das andere frisch entfachte Leidenschaft
Aufruhr nichts als mutierte Begierde. > Sein sehnsüchtiges Verlangen mündet in einer inneren Revolte gegen die dabei entstandenen Gefühle
Strophe 2: der Konflikt zwischen seinen Gedanken
Zwei Stimmen streiten sich in seinem Kopf. > macht sich Gedanken, wägt ab und versucht eine Entscheidung zu treffen
Eine gleichmütig, die andere unermüdlich. > auf der Seite auf der die Leidenschaft eingeschlafen ist, ist die Stimme auch ohne Innbrunst, ist jedoch vorhanden und wohl unerschütterlich. Die andere Stimme meldet sich andauernd und intensiv, möchte ihm nicht aus dem Kopf gehen
Worte nichts als mutierte Gedanken. > Es sind nicht die Worte, sondern die Gedanken an dieser Stelle die mutieren! Dinge, die er zu anderen sagte entsprachen nicht dem, was er wirklich dachte. Nach außen hin wird eine Fassade gewahrt.
Strophe 3: der Konflikt über die Art der Verbundenheit
Zwei Wurzelstöcke fesseln ihn an diese Welt. > Er gibt keine der beiden auf
Einer verwachsen, der andere ausgetrieben. > der eine zeichnet sich durch Verlässlichkeit und die gemeinsame Vergangenheit aus, der andere dadurch, dass sie ihm wieder Leben eingehaucht hat, wie nach einem langen Winter, wenn die Natur wieder aus ihrem Schlaf erwacht
Routine nichts als mutierte Bande. > das was einst Verbundenheit war, wird zur bloßen Gewohnheit
Strophe 4: Schlussfolgerung
Zwei wird niemals Eins. > er kann nicht beides haben
Zwei verwischen. > so verliert er beide
Mutierte Fügung. > das was alles Geschah und wie er sich entschied führte dazu und mischte die Karten neu
Schöne Grüße
Proximal