Der Nukelduk ist fleissig

texthagel

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Der Nukelduk ist fleißig

In einem kleinen, alten Häuschen, hoch oben auf dem Berg, zwischen hohen, grünen Bäumen mit dicken Stämmen, lebte der kleine Nukelduk.
Was, Du weißt nicht wer der Nukelduk ist? Dann will ich es Dir einmal verraten. Der Nukelduk ist der kleine Kobold des Zauberers Melek Tausi.
Den ganzen Tag hatte der Nukelduk seinem Zauberer Melek Tausi geholfen. Erst hatte er Tee gekocht, dann hatte er Brötchen gebacken und zwei dicke Scheiben Schinken geschnitten.
Nach dem Essen musste die Tinte gemacht werden, Tinte für das magische Buch des Zauberers. Mit ihr konnte Melek Tausi jeden Tag eine neue Geschichte in sein Buch schreiben.
„Was für eine Geschichte der Zauberer heute für mich hat?“, sprach der Nukelduk.
Nach dem Tinte machen musste der Nukelduk seine Mütze waschen, ganz blau war sie. Nach dem Mütze waschen musste der Nukelduk seine Hände waschen. Nun waren diese ganz blau.
Nach der ganzen Arbeit war es nun auch an der Zeit für das Abendbrot geworden. Der Nukelduk holte den Schinken aus der Speisekammer und buck frische Brötchen. Zu guter Letzt machte er eine große Kanne frischen, heißen Tee und stellte alles auf den alten Holztisch.
Dann setzte der Nukelduk sich an den Tisch und wartete auf seinen Zauberer. Er zündete die Kerze an, doch Melek Tausi kam und kam nicht. „Wo der Zauberer nur bleibt?“
Die Kerze wurde kleiner und kleiner. Bald musste er aufpassen, dass der Tisch nicht Feuer fing.
Nach ein paar Stunden war der kleine Nukelduk sooo hungrig, dass er allein begann, Brötchen und Schinken zu essen und den kalten Tee zu trinken.
Mit dicken Bauch setzte er sich in seinen alten Sessel und legte die Füße hoch auf den Hocker. Nah am Kamin war es warm und dem kleinen Nukelduk wurde es wollig.
Eigentlich war es schon längst Zeit für die tägliche Geschichte und damit auch fürs Bett. „Nicht dass die Geschichte heute ausfällt!“, sprach der kleine Nukelduk.
Doch noch immer war der Zauberer Melek Tausi nicht nach Hause gekommen, dem Nukelduk fielen schon fast die Äuglein zu.
Dummerweise hatte er versprochen auf Haus und Hof zu achten, so lange Melek Tausi unterwegs war.
Draußen vor der Haustür wachten die Pfauen, doch hier im Haus musste der Nukelduk nun auf alles achtgeben.
Der Nukelduk schaffte es mit letzter Kraft aufzustehen und zum Bücherregal zu gehen.
Das Regal war beinah leer, nur ein alter weiser Stein und ein Bilderrahmen mit 13 vierblättrigen Kleeblättern waren zu sehen. Dazwischen das magische Buch des Zauberers Melek Tausi.
Das Buch öffnete sich wie von selbst und der Nukelduk blickte auf die Seiten mit großen Lettern.
Vor dem Haus machten sich die Pfauen bemerkbar. Ob das Melek Tausi war?
Die Türe öffnete sich und der Zauberer trat ein. „Du wartest wohl schon auf deine Geschichte, Nukelduk?“
Der Nukelduk setzte sich auf den Rand seines Bettes und spitzte die Ohren.
Melek Tausi, der Zauberer, begann die Geschichte vorzulesen, doch schon bei den ersten Worten fielen dem kleinen Nukelduk die Äuglein zu.
Gleich fiel er um und lag mit seinem Köpfchen auf dem großen Kissen. Der Zauberer deckte den Nukelduk mit einer Wolldecke zu, sprach „Schlaf schön, kleiner Nukelduk“ und ging ebenfalls in sein Bett.
 



 
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