Der Pfad des Knaben

Bartimäus

Mitglied
Kapitel 1: Am Lagerfeuer​



Im Wald da ist man geschützt, so sagt man. Der Wald bietet Unterschlupf und Sicherheit, so sagt man. Durchaus gibt es einige wilde Tiere, aber die kann man durch laute Rufe oder Fackeln vertreiben, so sagt man. An einer kleinen Lichtung in den Wäldern des Pataha Gebirges in der Region Mesuray, war in der Nacht lichterloh ein Lagerfeuer zu erkennen. Ein geleertes Kochtopf stand daneben, innen leicht verkrustet durch Rest von der Suppe. Es war Nacht und ein älterer Mann lag an einer Felswand eingekuschelt in seiner Decke und schlief, so schien es. Gab leichte Schnarch Geräusche von sich, jedoch war ein Auge leicht geöffnet. Ein Reisender der nicht allein reiste, denn an einem Baum hatte er sein Kamel angebunden. Proviant sowie leichte Rüstung lagen auf dem Boden verstreut. Und ein Großschwert, umhüllt in einem Ledertuch hing angebunden an einer Kette am Höcker des Kamels. Die Ruhe des alten Mannes wurde plötzlich gestört als er ein Rascheln vernahm. Vorne aus dem Gebüsch und dann noch ein Grunzen und Ächzen. Dann mehrere solchen Lauten von beinahe überall. Sofort sprang der alte Mann auf, riss sich die Decke weg und hielt seine beiden kurzen Schmeterlingsschwerter fest und kampfbereit in den Händen. Er war nicht besonders groß, graue mittellange Haare sowie einen Bart, schätzungsweise Mitte fünfzig und etwas übergewichtig aber durchaus eine kräftige Statur. Mit einer Drohgebärde sagte er laut: >>Wer ist da? Kommt raus und zeigt euch!<<
Aus den Sträuchern trat eine Kreatur zum Vorschein, in der Größe von einem Kleinkind. Keine Haare, Stupsnase, grünliche Haut und nur bekleidet mit Lederwams als eine Art Rüstung und hielt eine langen Dolch. Ziemlich hässlich in den Augen jedes Menschen.
>>Bei Khalmets blutiger Hand, ein Goblin. Es ist nur ein kleiner Goblin, hahaha.<< Lachte der alte Mann vorlaut. Doch weiteres Rascheln und Grunzen wurden hörbar als sich weitere Goblins aus den Gebüschen bewaffnet vortraten. Und schon hatte der alte Mann mit sechs von denen vor sich. Ein Goblin allein war keine Bedrohung, doch zahlenmäßig konnten sie eine werden, zumal sie listenreich waren.
>>Ihr wollt bestimmt mein Gepäck und mein Kamel, hm? Euch schlitze ich auf! Drohte er.<< Völlig unbeeindruckt von der Gefahr, die die Goblins vermitteln zu versuchten, startete der alte Mann zum Kampf. Zuerst waren die beiden dran, die ihm am nahesten waren. Beide versuchten den Mann mit ihren Dolchen zu treffen, doch er parierte geschickt und sofort schlitzte er mit seinen kurzen Schmetterlingsschwertern ihre Bäuche auf. Die Klingen gingen dabei wie durch Butter. Eingeweide fielen raus und sofort sackten beide zusammen auf den Boden.
>>Wollt ihr auch was? Dann kommt doch her, es ist noch Suppe da.<< Scherzte er. Von den restlichen vier Goblins kamen komische Quiek Geräusche aus ihren Mündern, ihre Art der Kommunikation. Sie nährten sich dem alten Mann und versuchten ihn zu umzingeln um ihn gleichzeitig von allen Seiten anzugreifen. Der Mann war dessen bewusst und ran sofort zum Goblin ganz links und verpasste ihn einen kräftigen Fußtritt an seine Brust und schleuderte ihn gegen eine Felswand. Sein kleiner Kopf knallte gegen die Wand und zerbrach. Die restlichen drei kamen dem Mann sehr nah und zwei von ihnen schafften auf ihn zu klettern, um ihn abzustechen. Doch er schüttelte beide ab. Ein Goblin der das Gleichgewischt verlor und runter stürzte, spießte er mit dem linken Schwert in sein Bauch noch bevor er den Boden berührte. Der dritte Goblin hatte mehr Glück und umklammerte den Mann am Bein und stach sein Dolch in sein Oberschenkel. Der Dolch ging nicht sehr tief ins Fleisch, dennoch war der Schmerz sehr groß und der alte Mann schrie laut. Voller Wut sah er auf den Goblin herab. >>Du kleine hässliche Made.<< Beschimpfte er ihn mit einem Zucken im Gesicht. Der Goblin umklammerte sein Bein immer noch und bevor er ausholen konnte um den Mann einen weiteren Stich zu setzen, stach der Mann bereits sein Kurzschwert in den Kopf des Goblins und war sofort tot. Da war jetzt nur noch einer, der sich entfernt hatte und jetzt in einem weiten Abstand vor ihm stand, sein Dolch in die Luft hochhebend, schrie der Goblin um ihn einzuschüchtern. Leicht schwindelig ließ der alte Mann sich fallen, ebenso glitten seine Schwerter aus den Händen. Sicherlich wegen der frischen Wunde an seinem Bein, aber irgendwas stimmte nicht. Ein leichtes Schwitzen überkam ihn. Er beäugte den kleinen Wicht und sah ihn auf einmal dreifach. >>Gift.<< Sagte der Alte. >>Ihr habt eure Dolche in Gift getränkt. Ihr cleveren mickrigen kleinen Scheißer.<<
Der Goblin fasste seinen ganzen Mut zusammen, schrie sowas wie Aru aus und bewegte sich in schnellen Schritten auf den Mann zu. Der Mann ertastete auf dem Boden nach seinen Kurzschwertern während er fokussiert mit weit geöffneten Augen den dreifachen Goblin anstarrte. Er erfühlte die Spitze seines Kurzschwertes, griff mit Daumen und Zeigefinger nach ihr und schleuderte es mit viel Wucht in den mittleren Goblin zu. Es traf ihn am Hals und er fiel mit dem Rücken zu Boden. Er zappelte eine Weile, röchelte und zuletzt war nur noch ein Gurgeln zu hören, bevor aus seinen Hals und Mund eine dunkelgrüne Flüssigkeit rausquoll, das Blut des Goblins.
Ein langes Ein- und Ausatmen. Er richtete sich zögernd auf. Immer noch leicht taumelnd auf den Beinen, betrachtete er das kleine Gemetzel den er angerichtet hatte. Sein Kamel, der das ganze Abschlachten gesehen hatte, stand völlig ruhig und gelassen da. Er wischte sich die Schweißtröpfchen auf seiner Stirn mit dem Handrücken ab und schüttelte mit dem Kopf um klarer sehen zu können. Das Gefühl von Schwindelkeit schien nachzulassen aber sein Bein tat noch weh. Als er nach seinen Kurzschwertern suchen wollte, füllte ein Zischen die Luft. Ein Pfeil raste in den linken Oberarm des Mannes. Er erschrak und bemerkte, dass der Pfeil drin steckte. Mit einem kräftigen Ruck zog er ihn raus und ließ ihn fallen. So wurde ihm bewusst dass der Kampf nicht vorüber war und die nächste Überraschung ihn bereithielt. Der alte Mann schaute in die Richtung wo der Pfeil herkam, ihn näherte sich jemand. Da stand er nun, dem Alten gegenüber, der Übeltäter und größer als er. An seiner linken Hand ein Bogen der den Pfeil abschoss und an seiner rechten Hand, seine Streitaxt. Den Bogen ließ er fallen und hielt seine Axt jetzt mit beiden Händen fest umklammert.
>>Ein Hobgoblin.<< Erkannte der Alte. >>Dann musst du deren Anführer sein. Größer, grüner, aber vor allem bist du hässlicher als deine kleinen Wichte, den du mir aufgehetzt hast, aber ohne Erfolg, wie du siehst.<< Tatsächlich hatte der Mann eine furchteinflößende Gestallt vor sich. So groß wie eine Tür, kräftige Arme, herausstehende Eckzähne, Hass und Wut stand im Gesicht des Hobgoblins.
>>Du Mensch.<< Gab er von sich und brachte den Alten zum Erstaunen.
>> Er spricht. Bei Khalmets knochigem Arsch, der Hob kann sprechen! Aber wie? Wer hat dir beigebracht unsere Sprache zu sprechen? Antworte! <<
>>Du sterben gleich. Pfeil giftig. Du schwach jetzt.<< Und fügte noch hinzu: >>Du mit dein Messern, nich gegen mich töten kann.<<
>>Warte hier kurz.<< Sagte der Alte und taumelte langsam zu seinem Kamel. Ihn ging es schlecht, Übelkeit und ein starkes Pochen in seinem Kopf meldeten sich, dazu der Schmerz an seinem Oberschenkel. Der Hobgoblin bemerkte seinen Zustand und grinste breit. Als der Mann am Kamel ankam, nahm er sein in Leder umhülltes Schwert vom Höcker des Kamels. Er streifte das Leder sowie die Eisenkette die zum Anhängen diente ab und sein Großschwert kam zum Vorschein. Nicht lang wie die gewöhnlichen Schwerter, aber auffällig breit. Es war breiter als jedes Schädel der Goblins, die tot dalagen. Auch die Schneide war bemerkenswert anders. Die scharfe Seite war aus einer schwarzen Legierung und der Rest war aus glänzendem Stahl. Ein wahres Unikat das selbst dem Hobgoblin erstaunte, als er es bewundert ansah.
Er war geschwächt und trotzdem räumte er sich gute Chancen ein, den Hobgoblin zu erschlagen, aufgeben war keine Option für ihn! Beide Kontrahenten gingen in Angriffsstellung. Der Hob zögerte nicht lange und griff zuerst an, indem er mit einem kräftigen Hieb von oben den Mann treffen wollte. Der Mann parierte indem er sein Schwert hob und auf Knien gegen seine Axt richtete. Als deren Waffen mit voller Wucht gegen schlugen, entstand ein lauter Klang, fast ohrenbetäubend. Der Hob zuckte dabei leicht zusammen und musste paar Schritte zurück weichen. Diesen Moment nutzte der Mann aus und versetzte mit einem Schwerthieb dem Goblin eine Verletzung am Bein zu und richtete sich wieder auf. Jetzt ging er zum Angriff über und versuchte mit mehreren seitlichen Hieben den Goblin zu treffen. Der Goblin hatte Mühe auszuweichen und war sichtlich damit beschäftigt mit seiner Axt die Schwerthiebe zu parieren. Laute Schlachtrufe und Stöhnen kamen abwechselnd aus den Mündern beider Krieger. Der alte Mann nahm all seine Kraft zusammen, seine Ausdauer ging zu Neige, jetzt musste es schnell gehen. Er ließ ihn keine Gelegenheit zum Gegenschlag, das war der Trick. Als der Hobgoblin einen zweiten Versuch wagte den Mann von oben zu treffen, wich er seitlich schnell aus und seine Axt grub sich in den Boden. Rasch kam von Mann der Gegenangriff. Er führte sein Breitschwert seitlich tief in den Wanst des Goblins hinein und schnitt ihn von innen auf. Noch bevor dem Goblin seine Kräfte verließen und er zu Boden fiel, schrie der alte Mann wutentbrannt sein Jubelschrei laut aus. Krampfend hielt sich der Goblin mit den Händen am aufgeschlitzten Unterleib und versuchte schmerzlich was zu sagen.
>>Nich verstehen.<< Nuschelte der Hobgoblin während eine Blutlache den Boden färbte. Der alte Mann sah zu ihn herab.
>>Gift… Musste dich schaden… Große Tiere umfallen dadurch schnell… Warum nich du? <<
>>Ist schon gut. << Gab er als Antwort und verschnaufte dabei mit jedem Herzschlag. >>Bei mir heilt alles schneller. Ich wurde mal vor langer Zeit gesegnet, lange Geschichte. << Und mit diesen Worten richtete er sein Schwert zum Hals des Hobgoblins und trennte mit einen kräftigen Hieb den Kopf vom Körper.
Wieder sah er sich das Schlachtfeld an. Er ging ans Lagerfeuer das mittlerweile nur noch rosa glomm. Setzte sich, ruhte sich aus und dachte nach. Wieso waren hier Goblins unterwegs? Normalerweise wagten sich keine solcher Kreaturen in diesen Teil des Waldes aufzukreuzen, so war das jedenfalls vor vielen Jahren gewesen. Bestimmt gibt es noch mehr von ihnen, und bestimmt auch Goblin Schamanen darunter. Und wieso konnte der Hob sprechen? Der Morgen dämmerte und seine Kraft kam zurück. Er richtete sich auf, kratzte sich am Kopf und machte sich bereit zur Weiterreise. Denn er hatte eine Mission vor sich. Zog vorsichtshalber seine leichte Rüstung an, sammelte seine Schmetterlingsschwerter auf, die er wiederfand und steckte sie an seinen Gürtel. Sein Großschwert band er mit der Eisenkette an und trug es am Rücken. Trank Wasser vom Lederschlauch, goss etwas davon auf sein Nacken zur Abkühlung und band seinen Proviant am Kamel fest. Eins wollte er noch machen bevor er aufbrach. Er nahm ein langes Stück Ast das er fand, schnitzte ihn am Ende spitz. Danach spießte er den abgetrennten Kopf des Hobgoblins auf und rammte den Ast in den Boden als Abschreckung und Warnung, denn es war immer noch Menschengebiet. Er löste die Zügel vom Kamel, kraulte ihn sanft am Ohr und beide trotteten langsam aus dem Nachtlager, es war bereits hell geworden.
>>Lass uns schnell von hier verschwinden Lotha, es stinkt nach Blut und Scheiße, wir werden wo anders frühstücken. Nur noch ein Wochenmarsch dann treffen wir hoffentlich an der Burg ein. Ein Monat unserer Reise ist um, was ist schon eine weitere Woche?<< Ein bisschen gedankenversunken vom Kämpfen zuvor, dachte er an den Auftrag dem ihn erteilt wurde und in Gedanken stellte er Fragen. Ob der König ahnt das ich zu ihm unterwegs bin? Gewiss wird er mich wiedererkennen. Jedoch hat sein Sohn, der Prinz und Thronerbe des Königsreichs, mich noch nie zuvor gesehen, höchstens nur vom Hören Sagen. In alten Büchern werde ich bestimmt erwähnt und in manchen Städten wurden früher Lieder über mich gesungen. Wie wird der Prinz reagieren, wenn ich mir seinen wertvollsten Besitz hole? Ob durch seine Vernunft oder durch meine Gewalt, der Prinz wird ihn mir aushändigen, seinen einzigen Sohn. Und sein König Vater wird dagegen machtlos sein, schließlich wurde ich dafür ausgesandt. Und sollten sie mich nicht fürchten, so lehre ich ihnen das Fürchten. Denn mein Name ist Shasar Tan Balan.




Ende Kapitel 1​
 

ahorn

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin Bartimäus,

willkommen in der Leselupe.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
Allerdings sind deine '<<' und '>>' keine Anführungszeichen, benutze bitte übliche, am besten die, die in der deutschsprachigen Literatur meist verwendeten '„“'.
Auch solltest du dich über die Kommasetzung und teilweise Rechtschreibung hermachen.

Ein geleerter Kochtopf
Quiekgeräusche
oder quieckiges Geräusch
Ein Reisender KOMMA der nicht allein reiste
wurden hörbar KOMMA als sich weitere Goblins aus den Gebüschen bewaffnet vortraten
"Wollt ihr auch was? Dann kommt doch her, es ist noch Suppe da KEIN PUNKT" KOMMA scherzte er.
Sie nährten sich dem alten Mann und versuchten ihn zu umzingeln KOMMA um ihn gleichzeitig von allen Seiten anzugreifen.

Nur 6 von vielen Fehlern

Korrigiere sie bitte, ehe du mit deiner Geschichte fortfährst.

Gruß
Ahorn
 



 
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