Der Schimpansendirektor

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Ubertas

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Es juckt ihn nicht mehr und es fand sich auch nichts mehr zum Kratzen. Die letzten Parasiten hatten offensichtlich sein Fell verlassen. Kein gutes Zeichen. Das einzige, das sich herausklopfen ließ, waren graue Ascheteilchen. Mit gesenktem Kopf und vorgewölbter Stirn rührte er mit seinem Strohhalm durch den Schaum der Bananenmilch eine liegende Acht.
Immer wieder. Seine Rührseligkeit half schier zu vergessen, was um und mit ihm geschehen war:
Sein Heimatwald in Flammen.
Kurz zog er den Strohhalm aus dem Glas, richtete sich auf. Er roch, er hörte, er sah. Fast spürte er unter dem sengenden Blattwerk noch den Schwung der einst kräftigen Arme auf der Liane. Doch ihr braunes Unterholz knackt und zischt. Wie halbtotes Schlangenfleisch windet es sich am Boden und stinkt.
An nichts davon will er sich erinnern.
 
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Ubertas

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Hallo @Nika ,
ich danke dir fürs Lesen:) der Schimpansendirektor und ich freuen sich sehr! Danke auch für deine tolle Bewertung.
Liebe Grüße ubertas
 

Nika

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Hallo Ubertas,
Deine Texte sind einfach stark, freue mich schon darauf etwas Neues von Dir zu lesen.
Liebe Grüße
Nika
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @Nika,
das sind so schöne Worte. Worte, die gut tun und motivieren:)
Werde nachher gleich stöbern, was es neues von dir gibt. Alles, was ich bisher von dir lesen durfte, hat mich zutiefst beeindruckt. Und wird es.
Es ist ein sehr großes Talent, nicht nur schreiben zu können, sondern die Fähigkeit zu besitzen, durch Worte den Leser/das Gegenüber nicht nur zu gewinnen, sondern ihn auch fühlen zu lassen. Das gelingt dir mit Leichtigkeit.
Dafür braucht es mehr als eine Tastatur. Du hast alles dafür und das ist bewundernswert in jeder Hinsicht!
Lieben Gruß ubertas
 



 
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