Hallo Heinrich,
danke für deine ausführliche Rückmeldung.
Du beschreibst sehr genau das, was dich als Leser gestört hat – und das ist nachvollziehbar.
Die Geschichte ist allerdings bewusst kein erklärendes Modell und kein Sinnangebot.
Sie versucht keinen höheren Zweck zu behaupten, sondern genau dessen Abwesenheit erfahrbar zu machen.
Das Ausbleiben von Widerstand, Ursache und Auflösung ist kein Versäumnis, sondern Teil des Bildes/Zustands.
Mir geht es weniger um eine Aussage über die Welt als um ein Erleben.
Die Geschichte ist kein Modell mit Ursache, Zweck und Lösung, sondern ein Zustand, der ausgehalten werden muss.
Diese Hoffnungslosigkeit ist für mich nicht die Wahrheit selbst, sondern eine notwendige Phase – ein inneres Grundgerüst, durch das man hindurchgeht, bevor sich überhaupt etwas verändern kann.
Der Text bleibt absichtlich darin stehen. Nicht, weil es „nichts dahinter“ gäbe, sondern weil jede vorschnelle Erklärung diesen Zustand entschärfen würde.
Dass das unbefriedigend wirken kann, verstehe ich gut. Für mich liegt genau darin die Funktion des Textes.
LG
Harle
P.S. Falls Interesse besteht, der Text "Ich erwachte ins nichts" den ich ebenfalls im Forum gepostet habe, zeigt genau dieses Grundgerüst auf dem diese Story (und alles andere) beruht.