Lieber sufnus,
Du bist tief und gründlich in den Text hineingegangen - herzlichen Dank dafür!
Die meditative oder philosophische Vorgabe 'Stille' ist, wie ich finde, sehr schwer zu fassen. Möglicherweise gibt es sie gar nicht, weil sie keinen Ort, keinen Ton, keine Gestalt hat ... nur durch uns selbst existentiell wird oder vergeht. In diesem Tanka schicke ich den Held in seine von ihm tagsüber verlassene Wohnung, zu erkunden, was eigentlich dort 'passiert', wenn nichts passiert. Es müsste das geschehen, was wir als Stille bezeichnen. Doch kaum angekommen, geschehen gleich zwei Dinge: Erstens ist jemand da, und zweitens will jemand rein. Der 'Zustand' Stille ist augenblicklich gar nicht mehr möglich. Nur vorher, in unserem Kopf, hat sie Platz. Als Idee?
Ich bin derzeit von einer gewissen Unruhe getrieben, wollte für einige Wochen die Lupe zur Seite legen, komme dann doch wieder zurück ... um was einzustellen, aber kaum was zu lesen. Unruhe könnte vielleicht die Schwester der Stille sein ...
Gruß
Béla