Ich bin ein Kind der 70er, aufgewachsen in einem liebevollen Elternhaus ohne störende Einschränkungen, in der vollen Freiheit der damaligen Zeit.
Ich würde gerne sagen, dass mein Leben außergewöhnlich gewesen wäre, aber leider war das nicht so. In meiner Jugendzeit war ich immer ein Durchschnitts-Typ gewesen: durchschnittlich hübsch, durchschnittlich intelligent und durchschnittlich mit Fähigkeiten ausgestattet. Ich hatte die Freiheit, durchschnittlich zu sein und kam damit gut zurecht. Obwohl ich schon damals ahnte, dass in mir noch weitere Fähigkeiten schlummerten. Aber mir fehlte der Ehrgeiz, etwas Besseres aus mir zu machen. Ich war mit meiner Durchschnittlichkeit zufrieden und entschied mich für eine einfache Ausbildung, ohne Gedanken an die Zukunft zu verschwenden.
Eine neue Lebensphase brach an, als ich mit 19 Jahren ganz allein nach Spanien reiste. Sehr zum Verdruss meiner Eltern und meines großen Bruders, die sich Sorgen um mich machten. Doch ich hatte gar keine Bedenken. Ich war zwar noch niemals im Ausland gewesen, hatte noch nie in einem Hotel übernachtet, wusste auch nicht, wie man Geld umtauschte und trotzdem war ich so sorglos, wie nur ein junger Mensch sein kann.
Spanien ist seitdem mein Lieblings-Urlaubsland. Die Sonne schien einfach jeden Tag warm vom Himmel, die Wellen klatschten leise an den Strand und die Palmen bewegten sich flüsternd im leichten Wind. Ich konnte stundenlang am Strand entlang laufen, immer mit den Füßen im Wasser. Manchmal versanken auch meine Füße im Sand. Meter für Meter bewegte ich mich dann schwerfällig vorwärts, weil der Sand mich nicht gehen lassen wollte. Bei diesen Spaziergängen spürte ich die Freiheit, die mein Innerstes durchdrang, wie der Wind meine Frisur durcheinander wirbelte.
Ich fühlte mich eins mit den Elementen, den Wellen, dem gewaltigen Meer und dem kühlen Wind. Ich konnte meine Probleme in die Weite des Ozeans einfach hinein schreien und sie somit los lassen. Es war überwältigend.
Dann war es Zeit für das erste Abendessen im Hotel. An meinem Tisch saß mein zukünftiger Mann. Ich lachte viel, während wir uns lebhaft unterhielten, auch später noch, als wir gemeinsam die Strandpromenade entlang liefen. Johannes zeigte mir sein Lieblingscafé und verriet mir, dass mein Lachen ihm sehr gefallen hatte. Seit diesem Tag waren wir unzertrennbar. Nach zwei Jahren Fernbeziehung heirateten wir. Es kamen auch ziemlich bald die ersten Kinder, obwohl mein Mann noch in Ausbildung war und ich lieber bei den Kindern blieb, als meinen gutbezahlten Job weiter zu führen. Die ersten zehn Jahre unserer Ehe waren sehr schön, obwohl wir kaum Geld hatten und daher sehr einfach lebten. Wir liebten uns und wir liebten unsere Kinder.
Mein Mann war ein sehr guter Ehemann und Vater. Immer wollte er Zeit mit uns verbringen und wenn er vom Job nach Hause kam, dann räumte er ohne Aufforderung als erstes die Spülmaschine ein. Ich fühlte mich geliebt und so machte es mir gar nichts aus, meine Freiheit zugunsten meiner Ehe und meiner Kinder zurückzustellen.
Als die Kinder dann in der Schule waren, wollte ich wieder halbtags arbeiten gehen. Doch jede Bewerbung wurde abgelehnt. Ich hatte zwar einen großen Haushalt geführt, jedes noch so kleine zwischenmenschliche Problem gelöst und einer Horde von Kindern bei den Schulaufgaben geholfen, doch für einen Bürojob war ich nicht mehr geeignet.
Frustriert durch diese Erfahrungen und mit viel zu viel freier Zeit fing ich an, unsere Familiengeschichte aufzuschreiben. Ich fand damals, dass es ein tolles Buch geworden war. Aber wenn ich es mir heute ansehe, dann schäme ich mich fast. Es war mein erster kläglicher Versuch, zu schreiben. Damals bot ich mein Werk bei verschiedenen Verlagen an, von denen ich nie wieder gehört habe. Ich verlegte es also selbst im book-on-demand-Verfahren und ließ es für meine Freunde und Verwandte drucken.
In den späteren Jahren erhielt ich einen Minijob, dann nahm ich noch einen weiteren Halbtagsjob dazu und für das Schreiben hatte ich fortan keine Zeit mehr. Ich dachte, ich könnte jetzt zufrieden sein, denn den Halbtagsjob hatte ich mir ja gewünscht.
Aber das Schreiben ließ mich trotzdem nicht mehr los. In meiner Fantasie durchlebte ich verschiedene Situationen, die sich durchaus für einen Roman eignen könnten. Und hatte ich am Anfang noch gezweifelt, woher diese Ideen kamen, so bin ich heute davon überzeugt, dass die schriftstellerische Gabe schon immer in mir schlummerte, ich hatte es nur nicht bemerkt.
Nachdem ich mehrmals versucht hatte, meine Gedanken in Form zu bringen und immer scheiterte, war mir klar, dass ich die Sache völlig falsch angepackt hatte. Am Anfang muss man in jedem Job lernen und später geht es dann leicht von der Hand, das wusste ich. Ich suchte also ein Fernstudium, bei dem ich mir die Zeit gut einteilen konnte, das mir aber alle notwendigen schriftstellerischen Grundlagen vermitteln würde.
Ich war kaum mit dem Fernstudium zum Ende gelangt, als mir klar wurde, dass ich nun meinen ersten richtigen Roman schreiben würde. Wegen meines Jobs war es aber nötig, oft abends zu schreiben. Solange ich diese Tätigkeit am Vormittag durchführte, war sie meinem Mann egal gewesen. Nun sah er die gemeinsamen Abende gefährdet. Er fühlte sich vernachlässigt und meinte, das wäre keine Ehe, wenn jeder seinen eigenen Interessen nachgehen würde.
Das brachte mich zum Nachdenken. Ich gab den Begriff „Ehe“ im Internet ein und bekam nur die Definition angezeigt, dass es eine gesetzlich und kirchlich erlaubte Lebensgemeinschaft zweier Menschen wäre. Wie diese Lebensgemeinschaft geplant und umgesetzt werden sollte, das war in keiner Weise beschrieben.
Für meinen Mann bedeutet unsere Ehe, dass wir alles gemeinsam machen, so wie früher. Aber nun war ich im Begriff, mich zu verändern und das machte ihm Angst.
Durch das Fernstudium „Literarisches Schreiben“ habe ich mich so sehr weiterentwickelt, dass es mir manchmal auch Angst macht. Da gibt es ein Feuer in mir für Themen, die mir wirklich wichtig sind. Darüber hinaus bin ich selbstbewusster geworden und zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich auch intelligent.
Manchmal denke ich, dass ich eins geworden bin mit meinen Romanfiguren, meinen starken Frauen. Ich stelle Frauen gerne als Heldinnen des Alltags vor, weil sie die nächsten Bürger erziehen und kaum dafür gewürdigt werden. Darüber hinaus habe ich Frauen kennengelernt, die in unglücklichen Beziehungen gefangen sind und ihre eigenen Lügen glauben. Ich kenne sogar welche, die in die Opferrolle gerutscht sind, unterdrückt vom Vater oder vom Ehemann und die das „Liebe“ nennen.
Ich denke an all die Frauen, die allein ihre Kinder erziehen und nicht mehr ein und aus wissen mit ihrer Kraft, ihrer Weisheit oder ihren Finanzen. Ich darf gar nicht darüber nachdenken, dass es weltweit Mädchen und Frauen gibt, die missbraucht werden und seelische und körperliche Gewalt erfahren.
Wo ist die Freiheit, glücklich zu leben, eigene Ziele zu planen und Wünsche zu erfüllen? Ich sehe in vielen Beziehungen nur, dass die Frau die Worte des Mannes im Mund trägt und alles nach seinen Wünschen ausführt, damit er zufrieden ist. Ihr eigenes Wesen nimmt immer mehr ab. Darüber könnte ich Tag und Nacht weinen.
Ich spüre das Feuer, für Frauen zu schreiben, die Heldinnen ihres eigenen Lebens sein sollten, tief in meinem Herzen brennen und ich kann es nicht löschen.
Ich möchte schreiben, um unterdrückten Frauen die Wahrheit aufzuzeigen und die Manipulationsversuche schlechter Männer offenzulegen.
Schon jetzt entschuldige ich mich bei all den guten Männern, die ihre Frauen lieben, achten und respektieren. Auch soll es vorkommen, dass Männer unter ihren Frauen leiden. Bitte fühlt Euch nicht angesprochen. Ich weiß, dass es Euch gibt. Ich freue mich über Euch und ich wünschte, ich könnte Euch kennenlernen.
Leider habe ich auch die andere Seite kennengelernt, vor allem bei meinen beiden Töchtern. Ich habe sie mit viel Liebe erzogen und sie gehen hin und suchen sich einen Kerl, der sie manipuliert, demütigt, ihnen seine Meinung aufdrückt und der dafür sorgt, dass ich meine eigene Tochter kaum noch erkennen kann.
Viele Nächte habe ich geweint. Aber Weinen bringt nichts. Es war mir klar, dass ich diese negativen Energien nehmen und dagegen ankämpfen muss. Gegen die Lügen. Gegen die Manipulationen. Tag für Tag.
Durch mein Schreiben unterzog ich mein ganzes eigenes Leben einer Prüfung.
Wie viel wiegt die Freiheit?
Ich hatte mich damals wegen der Familie entschieden, auf meine persönliche Freiheit zu verzichten. Es gab keine Zeit mehr für die Erfüllung meiner Wünsche, während ich hungrige Mäuler zu stopfen hatte. Aber nun bin ich in der Lage, meine Ehe neu zu definieren. Die Kinder sind längst erwachsen und mein Mann handelt oft nur noch aus Bequemlichkeit heraus.
Nun möchte ich wieder eigene Entscheidungen treffen, die akzeptiert werden sollen. Ich möchte eine Beziehung mit gegenseitiger Achtung und dem Versprechen, jedem die volle Freiheit für die Ausführung der eigenen Ideen zu gewähren. Das sollte doch machbar sein, wenn man auch gemeinsame Aktivitäten in die Planung mit aufnimmt, oder?
Das wäre eine wunderbare Ehe. Zeit für Gemeinsamkeit und Zeit für jeden persönlich, die er frei nutzen kann.
Es hat sich nichts verändert, ich bin immer noch dieses Kind der 70er, zwar inzwischen erwachsen, aber auch heute noch mit der freiheitsliebenden Persönlichkeit. Mit diesem starken Willen, das wichtigste Gut der Erde hoch zu achten und notfalls zu verteidigen.
Ich werde also künftig diesen Weg beschreiten, den ich so deutlich vor mir sehen kann. Den Weg, den schon viele Schriftsteller und Schriftstellerinnen vor mir gegangen sind. Der manchmal mit Rosen überwuchert ist und oft über spitze Steine führt. Ich werde auf diesem Weg Männer und Frauen begegnen, denen ich nacheifern und von denen ich noch viel lernen kann.
Ich möchte in meinen Büchern meine Erfahrungen mit meinen Lesern und Leserinnen teilen, die Freuden und Erfolge, aber auch die Manipulationen und die Fallstricke der zwischenmenschlichen Beziehungen darlegen. Es ist mir ein Anliegen, dass meine Geschichten die Herzen berühren.
Ob auf diesem Weg Erfolg oder Enttäuschung wartet, ich weiß es nicht. Wie weit mein Mann diesen Weg mitgehen kann, das weiß ich auch nicht. Und was noch alles geschehen wird, das ist mir bisher unbekannt. Aber ich möchte es wagen und dazu sollte ich die Freiheit haben!
Eure Aerdna
Ich würde gerne sagen, dass mein Leben außergewöhnlich gewesen wäre, aber leider war das nicht so. In meiner Jugendzeit war ich immer ein Durchschnitts-Typ gewesen: durchschnittlich hübsch, durchschnittlich intelligent und durchschnittlich mit Fähigkeiten ausgestattet. Ich hatte die Freiheit, durchschnittlich zu sein und kam damit gut zurecht. Obwohl ich schon damals ahnte, dass in mir noch weitere Fähigkeiten schlummerten. Aber mir fehlte der Ehrgeiz, etwas Besseres aus mir zu machen. Ich war mit meiner Durchschnittlichkeit zufrieden und entschied mich für eine einfache Ausbildung, ohne Gedanken an die Zukunft zu verschwenden.
Eine neue Lebensphase brach an, als ich mit 19 Jahren ganz allein nach Spanien reiste. Sehr zum Verdruss meiner Eltern und meines großen Bruders, die sich Sorgen um mich machten. Doch ich hatte gar keine Bedenken. Ich war zwar noch niemals im Ausland gewesen, hatte noch nie in einem Hotel übernachtet, wusste auch nicht, wie man Geld umtauschte und trotzdem war ich so sorglos, wie nur ein junger Mensch sein kann.
Spanien ist seitdem mein Lieblings-Urlaubsland. Die Sonne schien einfach jeden Tag warm vom Himmel, die Wellen klatschten leise an den Strand und die Palmen bewegten sich flüsternd im leichten Wind. Ich konnte stundenlang am Strand entlang laufen, immer mit den Füßen im Wasser. Manchmal versanken auch meine Füße im Sand. Meter für Meter bewegte ich mich dann schwerfällig vorwärts, weil der Sand mich nicht gehen lassen wollte. Bei diesen Spaziergängen spürte ich die Freiheit, die mein Innerstes durchdrang, wie der Wind meine Frisur durcheinander wirbelte.
Ich fühlte mich eins mit den Elementen, den Wellen, dem gewaltigen Meer und dem kühlen Wind. Ich konnte meine Probleme in die Weite des Ozeans einfach hinein schreien und sie somit los lassen. Es war überwältigend.
Dann war es Zeit für das erste Abendessen im Hotel. An meinem Tisch saß mein zukünftiger Mann. Ich lachte viel, während wir uns lebhaft unterhielten, auch später noch, als wir gemeinsam die Strandpromenade entlang liefen. Johannes zeigte mir sein Lieblingscafé und verriet mir, dass mein Lachen ihm sehr gefallen hatte. Seit diesem Tag waren wir unzertrennbar. Nach zwei Jahren Fernbeziehung heirateten wir. Es kamen auch ziemlich bald die ersten Kinder, obwohl mein Mann noch in Ausbildung war und ich lieber bei den Kindern blieb, als meinen gutbezahlten Job weiter zu führen. Die ersten zehn Jahre unserer Ehe waren sehr schön, obwohl wir kaum Geld hatten und daher sehr einfach lebten. Wir liebten uns und wir liebten unsere Kinder.
Mein Mann war ein sehr guter Ehemann und Vater. Immer wollte er Zeit mit uns verbringen und wenn er vom Job nach Hause kam, dann räumte er ohne Aufforderung als erstes die Spülmaschine ein. Ich fühlte mich geliebt und so machte es mir gar nichts aus, meine Freiheit zugunsten meiner Ehe und meiner Kinder zurückzustellen.
Als die Kinder dann in der Schule waren, wollte ich wieder halbtags arbeiten gehen. Doch jede Bewerbung wurde abgelehnt. Ich hatte zwar einen großen Haushalt geführt, jedes noch so kleine zwischenmenschliche Problem gelöst und einer Horde von Kindern bei den Schulaufgaben geholfen, doch für einen Bürojob war ich nicht mehr geeignet.
Frustriert durch diese Erfahrungen und mit viel zu viel freier Zeit fing ich an, unsere Familiengeschichte aufzuschreiben. Ich fand damals, dass es ein tolles Buch geworden war. Aber wenn ich es mir heute ansehe, dann schäme ich mich fast. Es war mein erster kläglicher Versuch, zu schreiben. Damals bot ich mein Werk bei verschiedenen Verlagen an, von denen ich nie wieder gehört habe. Ich verlegte es also selbst im book-on-demand-Verfahren und ließ es für meine Freunde und Verwandte drucken.
In den späteren Jahren erhielt ich einen Minijob, dann nahm ich noch einen weiteren Halbtagsjob dazu und für das Schreiben hatte ich fortan keine Zeit mehr. Ich dachte, ich könnte jetzt zufrieden sein, denn den Halbtagsjob hatte ich mir ja gewünscht.
Aber das Schreiben ließ mich trotzdem nicht mehr los. In meiner Fantasie durchlebte ich verschiedene Situationen, die sich durchaus für einen Roman eignen könnten. Und hatte ich am Anfang noch gezweifelt, woher diese Ideen kamen, so bin ich heute davon überzeugt, dass die schriftstellerische Gabe schon immer in mir schlummerte, ich hatte es nur nicht bemerkt.
Nachdem ich mehrmals versucht hatte, meine Gedanken in Form zu bringen und immer scheiterte, war mir klar, dass ich die Sache völlig falsch angepackt hatte. Am Anfang muss man in jedem Job lernen und später geht es dann leicht von der Hand, das wusste ich. Ich suchte also ein Fernstudium, bei dem ich mir die Zeit gut einteilen konnte, das mir aber alle notwendigen schriftstellerischen Grundlagen vermitteln würde.
Ich war kaum mit dem Fernstudium zum Ende gelangt, als mir klar wurde, dass ich nun meinen ersten richtigen Roman schreiben würde. Wegen meines Jobs war es aber nötig, oft abends zu schreiben. Solange ich diese Tätigkeit am Vormittag durchführte, war sie meinem Mann egal gewesen. Nun sah er die gemeinsamen Abende gefährdet. Er fühlte sich vernachlässigt und meinte, das wäre keine Ehe, wenn jeder seinen eigenen Interessen nachgehen würde.
Das brachte mich zum Nachdenken. Ich gab den Begriff „Ehe“ im Internet ein und bekam nur die Definition angezeigt, dass es eine gesetzlich und kirchlich erlaubte Lebensgemeinschaft zweier Menschen wäre. Wie diese Lebensgemeinschaft geplant und umgesetzt werden sollte, das war in keiner Weise beschrieben.
Für meinen Mann bedeutet unsere Ehe, dass wir alles gemeinsam machen, so wie früher. Aber nun war ich im Begriff, mich zu verändern und das machte ihm Angst.
Durch das Fernstudium „Literarisches Schreiben“ habe ich mich so sehr weiterentwickelt, dass es mir manchmal auch Angst macht. Da gibt es ein Feuer in mir für Themen, die mir wirklich wichtig sind. Darüber hinaus bin ich selbstbewusster geworden und zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich auch intelligent.
Manchmal denke ich, dass ich eins geworden bin mit meinen Romanfiguren, meinen starken Frauen. Ich stelle Frauen gerne als Heldinnen des Alltags vor, weil sie die nächsten Bürger erziehen und kaum dafür gewürdigt werden. Darüber hinaus habe ich Frauen kennengelernt, die in unglücklichen Beziehungen gefangen sind und ihre eigenen Lügen glauben. Ich kenne sogar welche, die in die Opferrolle gerutscht sind, unterdrückt vom Vater oder vom Ehemann und die das „Liebe“ nennen.
Ich denke an all die Frauen, die allein ihre Kinder erziehen und nicht mehr ein und aus wissen mit ihrer Kraft, ihrer Weisheit oder ihren Finanzen. Ich darf gar nicht darüber nachdenken, dass es weltweit Mädchen und Frauen gibt, die missbraucht werden und seelische und körperliche Gewalt erfahren.
Wo ist die Freiheit, glücklich zu leben, eigene Ziele zu planen und Wünsche zu erfüllen? Ich sehe in vielen Beziehungen nur, dass die Frau die Worte des Mannes im Mund trägt und alles nach seinen Wünschen ausführt, damit er zufrieden ist. Ihr eigenes Wesen nimmt immer mehr ab. Darüber könnte ich Tag und Nacht weinen.
Ich spüre das Feuer, für Frauen zu schreiben, die Heldinnen ihres eigenen Lebens sein sollten, tief in meinem Herzen brennen und ich kann es nicht löschen.
Ich möchte schreiben, um unterdrückten Frauen die Wahrheit aufzuzeigen und die Manipulationsversuche schlechter Männer offenzulegen.
Schon jetzt entschuldige ich mich bei all den guten Männern, die ihre Frauen lieben, achten und respektieren. Auch soll es vorkommen, dass Männer unter ihren Frauen leiden. Bitte fühlt Euch nicht angesprochen. Ich weiß, dass es Euch gibt. Ich freue mich über Euch und ich wünschte, ich könnte Euch kennenlernen.
Leider habe ich auch die andere Seite kennengelernt, vor allem bei meinen beiden Töchtern. Ich habe sie mit viel Liebe erzogen und sie gehen hin und suchen sich einen Kerl, der sie manipuliert, demütigt, ihnen seine Meinung aufdrückt und der dafür sorgt, dass ich meine eigene Tochter kaum noch erkennen kann.
Viele Nächte habe ich geweint. Aber Weinen bringt nichts. Es war mir klar, dass ich diese negativen Energien nehmen und dagegen ankämpfen muss. Gegen die Lügen. Gegen die Manipulationen. Tag für Tag.
Durch mein Schreiben unterzog ich mein ganzes eigenes Leben einer Prüfung.
Wie viel wiegt die Freiheit?
Ich hatte mich damals wegen der Familie entschieden, auf meine persönliche Freiheit zu verzichten. Es gab keine Zeit mehr für die Erfüllung meiner Wünsche, während ich hungrige Mäuler zu stopfen hatte. Aber nun bin ich in der Lage, meine Ehe neu zu definieren. Die Kinder sind längst erwachsen und mein Mann handelt oft nur noch aus Bequemlichkeit heraus.
Nun möchte ich wieder eigene Entscheidungen treffen, die akzeptiert werden sollen. Ich möchte eine Beziehung mit gegenseitiger Achtung und dem Versprechen, jedem die volle Freiheit für die Ausführung der eigenen Ideen zu gewähren. Das sollte doch machbar sein, wenn man auch gemeinsame Aktivitäten in die Planung mit aufnimmt, oder?
Das wäre eine wunderbare Ehe. Zeit für Gemeinsamkeit und Zeit für jeden persönlich, die er frei nutzen kann.
Es hat sich nichts verändert, ich bin immer noch dieses Kind der 70er, zwar inzwischen erwachsen, aber auch heute noch mit der freiheitsliebenden Persönlichkeit. Mit diesem starken Willen, das wichtigste Gut der Erde hoch zu achten und notfalls zu verteidigen.
Ich werde also künftig diesen Weg beschreiten, den ich so deutlich vor mir sehen kann. Den Weg, den schon viele Schriftsteller und Schriftstellerinnen vor mir gegangen sind. Der manchmal mit Rosen überwuchert ist und oft über spitze Steine führt. Ich werde auf diesem Weg Männer und Frauen begegnen, denen ich nacheifern und von denen ich noch viel lernen kann.
Ich möchte in meinen Büchern meine Erfahrungen mit meinen Lesern und Leserinnen teilen, die Freuden und Erfolge, aber auch die Manipulationen und die Fallstricke der zwischenmenschlichen Beziehungen darlegen. Es ist mir ein Anliegen, dass meine Geschichten die Herzen berühren.
Ob auf diesem Weg Erfolg oder Enttäuschung wartet, ich weiß es nicht. Wie weit mein Mann diesen Weg mitgehen kann, das weiß ich auch nicht. Und was noch alles geschehen wird, das ist mir bisher unbekannt. Aber ich möchte es wagen und dazu sollte ich die Freiheit haben!
Eure Aerdna