Der Zauberstein

Barsnah

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Der Zauberstein


1. Plötzlich da


Heute ist ein guter Tag um Zaubersteine zu finden, meint Manu. Gerade hat er schon den Dritten gefunden und das sogar schon vor dem Mittagsschlaf. Dabei hat er noch nicht einmal so richtig gesucht. Ist einfach nur so im Garten herum geschlendert und hat so ein bisschen rum gekuckt. Da lag auf einmal der Stein direkt vor seinem Fuß, beinahe wäre er sogar darauf getreten. Doch bevor das passieren konnte hat Manu den Stein schnell aufgehoben, damit auch sonst keiner drauf treten konnte. Denn mit Zaubersteinen muß man behutsam umgehen damit ihre Zauberkraft stark bleibt. Das dachte Manu sich so und war dabei sehr sicher dass das stimmt, auch wenn die Erwachsenen oft so komisch guckten wenn er von den Zaubersteinen sprach. Aber Erwachsene wissen auch nicht alles und von Zaubersteinen haben sie überhaupt keine Ahnung. Mal abgesehen von Oma Lise, die war immer ganz begeistert von den Zaubersteinen und manchmal half sie ihm sogar beim Suchen. Obwohl sie immer sagte:” Am Besten sind die die einfach da sind obwohl man überhaupt nicht danach gesucht hat. So wie eben. Papa sagt:” Das ist ein einfacher Kieselstein mit einer besonders schönen Farbe und Form .” Doch Manu weiß dass er einen tollen Zauberstein gefunden hat. Gerade weil er überhaupt nicht besonders gesucht hat. Und der Stein plötzlich da war, wo Manu bestimmt schon zig mal entlang gelaufen ist und gesucht hat ohne einen Zauberstein zu finden. Voller Stolzträgt er denStein zu Oma Lise, die gerade auf dem Liegestuhl ihre Mittagsruhe hält. Sie ist natürlich total begeistert und erkennt sofort dass das ein besonderer Zauberstein ist und freut sich mit Manu über den unverhofften Fund. Die Elter haben sich zum Ruhen in ihr Zimmer zurück gezogen.


2.Ausprobiert


Nach dem Mittagsschläfchen wird in Manus Familie immer eine Kleinigkeit gegessen. Alle sitzen zusammen draußen am Gartentisch Mama und Papa trinken einen Milchkaffee. Manu und seine kleine Schwester Elfi bekommen eine warme Milch oder Kakao. Heute ist Oma zu Besuch und bekommt auch einen Milchkaffee.


Nach dem Mittagssnack passiert es dann. Die Eltern bekommen sich in die Wolle. So nennt Mama das immer wenn die Eltern mal Streit haben. Am Abend ist die Familie bei Freunden eingeladen und die Eltern können sich nicht einigen ob dir Kinder mitkommen dürfen oder nicht. Bis dahin waren alle lustig und guter Laune. Aber ab dann will keiner der Erwachsenen mehr so richtig reden und lachen. Auch Manu ist etwas traurig geworden. Nun schnappt er sich seinen Zauberstein und nimmt ihm mit nach Oben in den Auskuck vom Spiel- und Kletterturm. Dort setzt er sich und hält den Stein auf den geöffneten Handflächen vor sich. Dabei denkt er an die Kraft des Zaubersteinsund sagt ihm seinen Wunsch:” Ich möchte dass mein doofes Bauchgefühl weggeht!” Das hält ihn davon ab seinen Lieblings Superhelden Spider- Man gegen die Wand zu werfen um dieses blöde Gefühl im Bauch los zu werden. Letztens hat er in der Kita gelernt dass die Gefühle alle einen Namen haben. Und Manu weiß sein doofes Bauchgefühl heißt Wut. Und “Wut tut nicht gut” hatte die Erzieherin in der Kita gemeint.Also sagt er zu dem Zauberstein:” Bitte, bitte nimm mir die Wut weg!” Dabei drückt er sich den Zauberstein ganz fest an sich . Als er sich das ganz doll wünscht, merkt er schon. Es funktioniert: Das drückende Gefühl im Bauch geht immer mehr weg von ihm. Er merkt schon wie er Innen drin immer leichter wird. Weggezaubert!! Da beginnt seine kleine Schwester Elfi, die auf ihrer Kuscheldecke unter ihm im Turm liegt um auch zu ruhen plötzlich ganz unruhig und quenelig wach zu werden, fängt zu weinen an, springt auf und tritt zornig gegen ihren Bobby -Car der neben ihr steht. Das ist sonst nicht ihre Art so wütend zu werden und Manu schaut skeptisch den Zauberstein an.Oma hat ihren Liegestuhl etwas zur Seite gerückt, geht zu Elfi und versucht das Mädchen zu beruhigen. Als Elfi ruhiger geworden ist setzt Oma sich wieder und ruft ihn zu sich. “Was machst du da Oben so allein?fragt sie ihn leise als er sich neben ihrem Liegestuhl hinhockt. Er zeigt ihr seinen Zauberstein und erklärt ihr welchen Zauber er schon geschafft hat und was er sich außerdem noch gewünscht hat. Sie fragt Manu ob sie den Zauberstein auch mal halten darf und schaut Manu ganz fest in die Augen als sie den Stein in die Hand bekommt. Manu entdeckt in ihren Augen etwas Freude, aber auch ein bisschen Traurigkeit. Dass es das Alles gibt hat er in der Kita schon gelernt. Dann meint Oma: “Ei verbibbscht( so komische Ausdrücke hat die Oma manchmal drauf dass Manu lachen muss)”Das scheint ja ein besonders starker Zauberstein zu sein. Mit dem musst du gut aufpassen. Der hat wohl die Wut aus dir hinaus und in die Elfi hinein gezaubert.” Später müsssen wir uns mal Gedanken machen wie du einen solchen Schlamassel in Zukunft verhindern kannst.


3. Gut nachgedacht


Da ist Manu aber froh dass er die Oma hat, mit der er über den Zauberstein sprechen kann. Und Elfi scheint es inzwischen auch wieder gut zu gehen. Sie hat mit Omas Hilfe Hüpfkästchen auf die Platten vom Gartenweg gemalt und die Beiden werfen kleine Steinchen in die Kästchen und hüpfen abwechselnd auf einem oder zwei Beinen durch die gemalten Kästchen. Als er sie lachen hört, schaut er seinen Zauberstein an und hat ganz plötzlich eine Idee. Die behält er aber lieber mal noch für sich bis er mit der Oma alleine reden kann. Die Möglichkeit hat er dann am Abend wenn er schlafen geht. Denn er und Elfi dürfen heute Abend bei der Oma übernachten. Beide Kinder freuen sich darauf und die Eltern können nun auch zusammen ihre Freunde besuchen gehen.Und mit dieser Lösung ist die ganze Familie so zufrieden, das beim gemeinsamen Abendessen wieder viel gelacht wird. Als er am Abend beim zu Bett gehen mit der Oma noch ein wenig kuschelt, erzählt er ihr von seiner Idee wegen den Schlamassel mit seinem Zauberstein:Ich dachte mir, wenn man nicht einfach nur das schlechte Gefühl weg wünscht sondern dem Stein auch noch sagt wo es hingehen soll,meinst du das könnte gehen?” Die Oma runzelt die Stirn, so angestrengt muss sie jetzt überlegen und sagt dann:” Das hast du dir gut ausgedacht, aber wohin hätte heute Nachmittag deine Wut denn gehen sollen?” Da merkt auch Manu dass die Sache mit dem Zauberstein gar nicht so einfach ist.Jetzt muss auch er so angestrengt überlegen dass er die Stirn runzelt.”Da hast du ganz recht, denn Wut tut nicht gut, niemandem. Vielleicht sollte man den Zauberstein lieber bitten das schlechte Gefühl mit einem guten Gefühl auszutauschen. Am Lächleln und bedächtigen Nicken der Oma kann Manu gut erkennen dass sie diese Idee für den Anfang schon mal recht gut findet.Dass man am Ausdruck im Gesicht eines Menschen ein Gefühl erkennen kann oder aber ob jemand etwas gut findet oder eher schlecht, auch darüber haben die Erziherinnen in der Kita letztens mit den Kndern beim Wochenthema:”Gefühle” gesprochen. Als die Oma dann noch mal lächelte und sagte:”Oh, was habe ich für einen klugen Enkelsohn.”Komm dann überlegen wir gleich mal weiter. Wie hieß nochmal das Gefühl das du da weg haben wolltest heute Nachmittag?” Das war Wut oder Ärger konnte Manu antworten und war gleich ein klein wenig stolz, dass Oma Lise ihn klug genannt hat.Was für ein Glück dass die Erzieherinnen so etwas Wichtiges und auch Schwieriges mit den Kindern besprochen hatten. Obwohl die Kinder in der Gruppe und auch Manu am Anfang gedacht hatten, das Thema Gefühle sei bestimmt langweilig und macht keinen Spaß.Aber als sie dann mit der Wut begonnen haben, durften die Kinder zuerst eine wütende Bärenmama sein, die ihr Junges verteidigt. Da haben sogar die Erzieherinnen Angst bekommen, die den Jäger gespielt haben, der das Junge fangen wollte. Ab da begann die Sache mit den Gefühlen schon mehr Spaß zu machen.Nun will die Oma auch noch wissen welches Gefühl er am Nachmittag gegen die Wut hätte tauschen wollen. Als Manu da wieder sein Stirn in Falten legt, weil er so angestrengt überlegen muss, steht die Oma auf und sagt:” Überleg du mal in Ruhe. Ich bringe noch die Elfi ins Bett und erzähle ihr eine kleine Gute Nacht Geschichte. Eine gute Idee welches Gefühl er sich hätte wünschen können, kam ganz von alleine als die Oma weg geht. Er denkt wieder an Zaubersteine und ist froh eine solche Oma zu haben. Auch wenn so starke Zaubersteine wie der von heute sehr selten sind, helfen die einfachen Zaubersteine auch schon viel, um mit doofen Gefühlen besser klar zu kommen..





4.Kuschelgefühle


Während Manu auf die Oma wartet, fällt ihm wieder die Kita ein, als sie bei dem Wochenthema”Gefühle” zu den guten Gefühlen kamen, fiel den Erwachsenen auf, dass diese Gefühle wie Liebe oder Glück für die Kinder sehr viel schwieriger darstellbar oder zu zeigen waren als Wut oder Ärger. Als die Erzieherinnen die Kinder darauf aufmerksam machten und wissen wollten was der Grund dafür sein kann, ware zuerst alle Kinder ratlos woran das bloß liegen mochte Manu hört noch dass die Oma und Elfi leise miteinander flüstern und kurz bevor ihm die Augen zufallen merkt er gerade das es ihm fehlt von der Oma gedrückt zu werden, und da fällt ihm auch wieder ein wie das schöneGefühl heißt gegen das er die Wut tauschen würde. Es hat einen super schönen Namen, nämlich genau wie es sich anfühlt. Es macht innen ganz warm und ruhig und heißt: “ Kuschelgefühl”
 



 
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