Die Ablösung des Sommers

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Tabasco

Gast
Die Ablösung des Sommers


Schmalz gedünstet, schnell zu Fuße,
Der Meister eilt dem Volk zum Gruße.
Mit Benzingeschmack im linken Ohr,
hört man ein Knack am Himmelstor.
Das Schloß bricht auf, die Sonne sinkt.
Ein Geruch der nach Vergeltung stinkt.
Hörner, Pferdefuß und Schwanz,
führen auf den Siegestanz.
Ein Licht, ganz rötlich im Erscheinen,
kindlich aufgesetztes Weinen.
Blut tropft aus der Wolkenwand,
Tod scheint das heilige Land.
Die Gefahr zu spät erkannt.
Nichts deutet auf Widerstand.
Gedauert hat das Groß-Spektakel,
nicht länger als ein See-Tenakel.
Wie Schlagwurst aus der Microwelle,
kross geröstet, warme Pelle,
steigt Nebel dann von unten auf,
durchdringt die Strassen,
nimmt seinen Lauf,
zum Himmelstor hinauf,
und rüttelt dort am Knauf.
Wo eben noch was Blaues war,
ist schwarzes Gefieder,
Rabenschar.
Grausige Tiefe entpuppt sich als Hügel,
eine schwüle Kuppel,
grad so wie ein Bügel,
umgibt das zackige Gemüt,
umgibt die Hölle,
die dort blüht.
In einer kühlen Gasse sitzt ein letzter Besinnter,
denkt nach,
und weiss...
Es wird ein heisser Winter!

Tabasco (1999)


(Übernommen aus der 'Alten Leselupe'.
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