Alubart
Mitglied
Draußen ist es dunkel. Ich liege in meiner Badewanne. Die kalte Winterluft, zieht durch das offene Badezimmerfenster herein und kontrastiert das heiße Badewasser, was durch einen dichten Dampf sichtbar wird. Mir läuft es kalt den Rücken herunter. Dieses beruhigende Gefühl zu wissen, das man im warmen ist, während es dicht um einen herum kalt ist, oder man im trockenen unter einer kleinen Bushaltestelle steht, während es um einen herum in Strömen regnet, hat bei mir schon immer eine merkwürdige Gänsehaut verursacht.
Von draußen höre ich leise Volksmusik spielen. Ein dünner, seelenloser, kraftloser Klang aus einem Küchenradio. Gewiss der Nachbar von unten, der scheinbar zu so später Stunde noch in der Küche steht und denkt "Ja man, jetzt ist die beste Zeit um ein deftiges Essen zu kochen!".
Der Geruch von gekochter Paprika und gebratenem Hackfleisch, vermischt sich in meiner Nase mit dem Meerefrische-Geruch meines Badeshampoos, zu einem widerlichen Gestank. Ich will doch nur entspannen. Der Tag war so stressig. Die Woche war stressig. Der Monat war stressig.
Aber heute war es wieder besonders schlimm. Auf der Arbeit läuft irgendeine Sixth Sense Sache, bei der alle so tun, als wäre ich ein Geist und wüsste es nicht. Meine Meinungen werden ignoriert, obwohl ich finde, dass sie dem aktuellen Projekt wirklich weiterhelfen würden. Zum Feierabend-Bier in der Stammkneipe unserer Abteilung, wurde ich als Einziger nicht eingeladen. So nervig kann ich doch nicht sein? Es muss ja nicht einmal jemand mit mir reden, ich will doch nur da sein und dort gewollt sein. Selbst einladen kann sich jeder. Na ja...
Als ich nach Hause kam, stand meine Ex-Freundin vor meiner Haustür. Weinend. Mit einem Blick, der sagt: "Ich brauche Hilfe!". Ja, ich hätte auch gerne Hilfe...
Ich ließ sie rein und machte Kamillentee, weil das die Nerven beruhigt, zumindest unsere. Zumindest war es immer so. Sie kotzte ihre Gefühle im Strahl heraus, beschwerte sich wie hart ihr Leben ist. Unbezahlte Rechnungen, Mieterhöhung, ihr Kater müsste zum Tierarzt und wie allein sie sich doch fühlt und das sie es schätzt und froh ist, das ich immer für sie da bin. Ja toll. Und wieso bist du nicht für mich da? Wieso kommst du immer nur wenn es dir scheisse geht? Warum hast du mich überhaupt verlassen, wenn du meine Anwesenheit so schätzt?
Fragen, auf die ich nie eine Antwort bekommen würde, weil ich sie ihr nie stellen würde.
Irgendwann meinte sie, sie müsse nach Hause, aber sie habe kein Geld für ein Taxi. Ich fuhr sie dann in meinem Auto heim. Vor einer schäbigen Bude irgendwo in einer dunklen Gasse am Stadtrand, sollte ich anhalten. Hier wohnt sie also. Noch schäbiger als meine Wohnung, auch wenn meine Wohnung auf eine eher metaphorische Art schäbig war. Ihre ist einfach nur heruntergekommen. Wildwuchs in dem kleinen Stück Rasen vor dem Gebäude, bröckelnde Fassade. Fast ein Spiegel des Bildes, das ich inzwischen von ihr hatte. Sie tat mir so leid. Sie gab mir einen Abschiedskuss als Dank und ich ihr einen Scheck, der ihre Miete und die Rechnungen decken würde, von denen sie mir ausführlich an diesem Abend erzählt hatte. Ja ich bin ein Idiot. Ich lasse mich ausnutzen. Ich lasse mich übergehen. Ich lasse mich ausgrenzen. Ich bin einsam.
Langsam lasse ich mich in der Badewanne heruntergleiten, bis mein Kopf unter Wasser ist. Alle Gerüche verschwinden, alle Geräusche werden dumpf. Ich schaue an die beige-farbene Zimmerdecke.
Welch angenehme Ruhe, fast so als gäb es die ganzen Probleme nicht. Nicht meine Ex, nicht meinen Job, nicht... mich.
Wie lange ich wohl die Luft anhalten kann?
Vielleicht ja nicht lang genug...
Von draußen höre ich leise Volksmusik spielen. Ein dünner, seelenloser, kraftloser Klang aus einem Küchenradio. Gewiss der Nachbar von unten, der scheinbar zu so später Stunde noch in der Küche steht und denkt "Ja man, jetzt ist die beste Zeit um ein deftiges Essen zu kochen!".
Der Geruch von gekochter Paprika und gebratenem Hackfleisch, vermischt sich in meiner Nase mit dem Meerefrische-Geruch meines Badeshampoos, zu einem widerlichen Gestank. Ich will doch nur entspannen. Der Tag war so stressig. Die Woche war stressig. Der Monat war stressig.
Aber heute war es wieder besonders schlimm. Auf der Arbeit läuft irgendeine Sixth Sense Sache, bei der alle so tun, als wäre ich ein Geist und wüsste es nicht. Meine Meinungen werden ignoriert, obwohl ich finde, dass sie dem aktuellen Projekt wirklich weiterhelfen würden. Zum Feierabend-Bier in der Stammkneipe unserer Abteilung, wurde ich als Einziger nicht eingeladen. So nervig kann ich doch nicht sein? Es muss ja nicht einmal jemand mit mir reden, ich will doch nur da sein und dort gewollt sein. Selbst einladen kann sich jeder. Na ja...
Als ich nach Hause kam, stand meine Ex-Freundin vor meiner Haustür. Weinend. Mit einem Blick, der sagt: "Ich brauche Hilfe!". Ja, ich hätte auch gerne Hilfe...
Ich ließ sie rein und machte Kamillentee, weil das die Nerven beruhigt, zumindest unsere. Zumindest war es immer so. Sie kotzte ihre Gefühle im Strahl heraus, beschwerte sich wie hart ihr Leben ist. Unbezahlte Rechnungen, Mieterhöhung, ihr Kater müsste zum Tierarzt und wie allein sie sich doch fühlt und das sie es schätzt und froh ist, das ich immer für sie da bin. Ja toll. Und wieso bist du nicht für mich da? Wieso kommst du immer nur wenn es dir scheisse geht? Warum hast du mich überhaupt verlassen, wenn du meine Anwesenheit so schätzt?
Fragen, auf die ich nie eine Antwort bekommen würde, weil ich sie ihr nie stellen würde.
Irgendwann meinte sie, sie müsse nach Hause, aber sie habe kein Geld für ein Taxi. Ich fuhr sie dann in meinem Auto heim. Vor einer schäbigen Bude irgendwo in einer dunklen Gasse am Stadtrand, sollte ich anhalten. Hier wohnt sie also. Noch schäbiger als meine Wohnung, auch wenn meine Wohnung auf eine eher metaphorische Art schäbig war. Ihre ist einfach nur heruntergekommen. Wildwuchs in dem kleinen Stück Rasen vor dem Gebäude, bröckelnde Fassade. Fast ein Spiegel des Bildes, das ich inzwischen von ihr hatte. Sie tat mir so leid. Sie gab mir einen Abschiedskuss als Dank und ich ihr einen Scheck, der ihre Miete und die Rechnungen decken würde, von denen sie mir ausführlich an diesem Abend erzählt hatte. Ja ich bin ein Idiot. Ich lasse mich ausnutzen. Ich lasse mich übergehen. Ich lasse mich ausgrenzen. Ich bin einsam.
Langsam lasse ich mich in der Badewanne heruntergleiten, bis mein Kopf unter Wasser ist. Alle Gerüche verschwinden, alle Geräusche werden dumpf. Ich schaue an die beige-farbene Zimmerdecke.
Welch angenehme Ruhe, fast so als gäb es die ganzen Probleme nicht. Nicht meine Ex, nicht meinen Job, nicht... mich.
Wie lange ich wohl die Luft anhalten kann?
Vielleicht ja nicht lang genug...