Die Dicke Berta

BYoooo

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Sie zielte über Kimme und Korn zur anderen Seite des Raumes. Der Lauf ihrer unterarmlangen Pistole ragte leicht aus der schattigen Ecke, in der die geheimnisvoll anmutende Frau allein saß, heraus. Ein schwaches Licht der Laternen an der Decke und an den im Raum stehenden Balken brachte die Spitze der Waffe zum Glänzen, allerdings nahm keiner der betrunkenen Gäste die Gefahr wahr. Die dicke Berta war eine gut besuchte Taverne. Jener Pöbel, der noch einen Groschen übrighatte, traf sich hier um die Sorgen im Alkohol zur ertränken und sein knappes Geld beim Würfeln zu verzocken. Ausgelassene Stimmung und Gelächter erfüllten den verwinkelten Kneipenraum. Die jungen Barmädchen liefen mit biergefüllten Humpen umher und entleerten die Eimer mit Erbrochenem. Ein paar Spielkarten flogen nach verlorenem Spiel durch die Gegend und jemand warf etwas Trinkgeld in den Hut vor einem alten Mann der gerade ein neues Lied auf seinem Schifferklavier anstimmte.
Die Frau in der dunklen Ecke hatte ihr Ziel noch fest im Blick. Am Rand ihres kantigen aber filigranen Hutes vorbeischauend, wartete sie geduldig und beobachtete belustigt die Situation. An drei Tischen vorbei saß eine Gruppe von etwas besser gekleideten Männern, welche offensichtlich die Geburt eines Sohnes feierten. Ihre auffällige, mit einem an Fäuste erinnernden Symbol bestickte Kleidung zeigte allen anderen Gästen, dass sie in dem Stadtteil das sagen hatten. Sie waren sichtlich angeheitert und ihr großer runder Holztisch war gefüllt mit halbleeren Krügen und kleinen Schnapsgläsern. Ein Trinkspruch.
Plötzlich wurde es lauter. Aufgeregte Rufe hallten durch den Raum und die feiernden Gäste sahen, wie sich ihnen mit schnellem, zielgerichtetem Schritt eine sehr große, schlanke Frau in dunklem Mantel näherte, ihre Waffe auf den frischgewordenen Vater gerichtet. Noch bevor jemand eingreifen konnte streifte die Unbekannte ihren nur über der Schulter hängenden Mantel ab. Stille. Keiner der Gäste wagte nur einen Mucks von sich zu geben, als sie die tiefblaue, mit goldenem Rand verzierte Kleidung erkannten. Nun stellte sich ihr niemand in den Weg. Ihr Ziel bedeutete den anderen Männern mit einer Handbewegung, dass sie Abstand halten sollten. Das kalte Ende des Laufs dieser imposanten Waffe erreichte ihn und drückte auf seine Stirn. Sein Gesicht zog eine wütende Grimasse, doch sein Blick war stark und unabwendbar in die Augen seines Todes gerichtet. Dennoch löste sich eine Träne und glitt seine Wange hinunter. Die Frau strich eine Strähne ihres dunklen Haares beiseite und betrachtete den Mann vor ihr. Er war kleiner und unterlegen, jedoch war sie von dem eisernen Funkeln in seinen Augen überrascht. Sie sahen aus, als würden sie etwas planen. Noch bevor sich ein weiterer zögernder Gedanke in ihr regen konnte drückte sie ihre Pistole fester gegen seine Stirn.
„Für den König.“
 
Hi @BYoooo

eine Geschichte, die vor unserer Zeit spielt.

Was mir auffällt und was mich beim Lesen bremst, sind die zu vielen Adjektive und Adverbien. Kürzer, prägnanter würde mich der Text viel mehr mitnehmen.
Beispiel (zieht sich durch den gesamten Text):

Der Lauf ihrer unterarmlangen Pistole ragte leicht aus der schattigen Ecke, in der die geheimnisvoll anmutende Frau allein saß, heraus. Ein schwaches Licht der Laternen an der Decke und an den im Raum stehenden Balken brachte die Spitze der Waffe zum Glänzen,
Die Dicke Berta

eine sehr große, schlanke Frau
Kürzen: eine Hagere

vor einem alten Mann
kürzen: einem Alten

Die Frau in der dunklen Ecke
Es wurde schon erwähnt, dass sie in einer schattigen Ecke sitzt.

Die Frau strich eine Strähne ihres dunklen Haares beiseite
Wofür ist die Haarfarbe wichtig?

betrunkenen Gäste
allen anderen Gästen
die feiernden Gäste
Keiner der Gäste
Viel zu viele Gäste.
Variiere:
die Betrunkenen
alle anderen
die Feiernden
keiner

Noch bevor sich ein weiterer zögernder Gedanke in ihr regen konnte (KOMMA) drückte sie ihre Pistole fester gegen seine Stirn.
doch sein Blick war stark und unabwendbar in die Augen seines Todes gerichtet. Dennoch löste sich eine Träne und glitt seine Wange hinunter. Die Frau strich eine Strähne ihres dunklen Haares beiseite und betrachtete den Mann vor ihr. Er war kleiner und unterlegen, jedoch
doch, dennoch, jedoch
Vorschlag: doch, trotzdem, aber

Schönen Tag und
LG, Franklyn
 



 
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