Die Frau im Boot I
An einem heißen Sommertag ging ich durch den High-Park in Toronto. Das Ahornblatt mit dunkelroten Tulpen bepflanzt, stand in voller Blüte.
Ich setzte mich ans Ufer des Ontariosees. Sah voller Erwartung über das glitzernde Wasser, dessen Oberfläche vom Flügelschlag vieler rotgeflügelter Amseln und bunten Enten, in Bewegung gehalten wurde. Ich schaute ihnen zu und überließ mich meinen Erinnerungen und meine Füße dem Wellenspiel.
Ob ich sie heute finden würde? Ich saß noch nicht lange dort, da glaubte ich sie zu sehen. Zunächst nur schemenhaft. Aber leise Ruderschläge verrieten ihr Näherkommen. Mein Herz begann schneller zu klopfen. Ich sprang auf. Hielt meine Hand über die Augen, um nicht vom Sonnenlicht geblendet zu werden und suchte den See nach ihr ab.
Wo ist sie? Am aufgewühlten Wasser erkannte ich, daß sie hier war. Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet und immer noch trennten uns Ewigkeiten.
Ein Boot glitt am Ufer entlang. Ich wollte rufen. Bekam keine Silbe heraus. Der Wind wehte ihren Duft zu mir herüber und meine Sehnsucht brach aus mir heraus:
„Oh, laß mich Dich finden! Ich spüre Deine Nähe und warte, warte auf Dein Wort!“
Das Echo hallte über den See und kam von allen Seiten zurück.
Die Abendsonne verwandelte das Meer in ein flammendes Inferno und zog sich still in die Nacht zurück.
II
In der Nacht war sie bei mir, die Frau im Boot.
Sie saß an meinem Bett und ließ den Mond herein. Ihre Augen leuchteten Liebe und tiefes Verstehen. Ich suchte nach ihren Händen, wollte sie halten, aber sie schüttelte den Kopf.
Meine Angst, daß sie fortgehen würde, war groß. Gleichzeitig erkannte ich, daß es für sie keine Zeit gibt.
Eben noch spürte ich ihren Atem, nur einen Hauch. Doch gebannt von ihr, sah ich zu spät, die wehenden Vorhänge am geöffneten Fenster.
Sie ließ mich zurück mit meinen unausgesprochenen Worten.
„Hörst Du die Stille, die mich umhüllt? Fühlst Du die Wortlosigkeit in mir? Dein Stillschweigen, Unbekannte, tut mir weh. Wer von uns beiden findet das erste Wort?“
III
Das Abendlicht ruhte auf dem See. Ich sah den Mond seines Weges ziehn und die Wolken an ihm vorbeistürmen. Ich träumte sein Lächeln und seine Helle in mich hinein. Und wartete.
Ich rief nach der Frau im Boot.
Sie war da. Ich spürte ihre Nähe.
Ein paar Ruderschläge trennten mich noch von ihr.
Ihr Licht tanzte über den Wellen. Kam näher. Als ich nach ihm greifen wollte, war es fort.
Irrlichter, ringsumher Irrlichter.
Und plötzlich hörte ich eine leise Melodie
„Mit dir im Schein des Mondes träumen,
mit seinem Licht die Welt umsäumen,
bis dir das neue Morgenlicht,
die Klarheit bringt und Zuversicht.“
Stumm lag ich im Ufersand und erkannte
„ Im aufgehenden Morgen liegt meine Hoffnung“
An einem heißen Sommertag ging ich durch den High-Park in Toronto. Das Ahornblatt mit dunkelroten Tulpen bepflanzt, stand in voller Blüte.
Ich setzte mich ans Ufer des Ontariosees. Sah voller Erwartung über das glitzernde Wasser, dessen Oberfläche vom Flügelschlag vieler rotgeflügelter Amseln und bunten Enten, in Bewegung gehalten wurde. Ich schaute ihnen zu und überließ mich meinen Erinnerungen und meine Füße dem Wellenspiel.
Ob ich sie heute finden würde? Ich saß noch nicht lange dort, da glaubte ich sie zu sehen. Zunächst nur schemenhaft. Aber leise Ruderschläge verrieten ihr Näherkommen. Mein Herz begann schneller zu klopfen. Ich sprang auf. Hielt meine Hand über die Augen, um nicht vom Sonnenlicht geblendet zu werden und suchte den See nach ihr ab.
Wo ist sie? Am aufgewühlten Wasser erkannte ich, daß sie hier war. Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet und immer noch trennten uns Ewigkeiten.
Ein Boot glitt am Ufer entlang. Ich wollte rufen. Bekam keine Silbe heraus. Der Wind wehte ihren Duft zu mir herüber und meine Sehnsucht brach aus mir heraus:
„Oh, laß mich Dich finden! Ich spüre Deine Nähe und warte, warte auf Dein Wort!“
Das Echo hallte über den See und kam von allen Seiten zurück.
Die Abendsonne verwandelte das Meer in ein flammendes Inferno und zog sich still in die Nacht zurück.
II
In der Nacht war sie bei mir, die Frau im Boot.
Sie saß an meinem Bett und ließ den Mond herein. Ihre Augen leuchteten Liebe und tiefes Verstehen. Ich suchte nach ihren Händen, wollte sie halten, aber sie schüttelte den Kopf.
Meine Angst, daß sie fortgehen würde, war groß. Gleichzeitig erkannte ich, daß es für sie keine Zeit gibt.
Eben noch spürte ich ihren Atem, nur einen Hauch. Doch gebannt von ihr, sah ich zu spät, die wehenden Vorhänge am geöffneten Fenster.
Sie ließ mich zurück mit meinen unausgesprochenen Worten.
„Hörst Du die Stille, die mich umhüllt? Fühlst Du die Wortlosigkeit in mir? Dein Stillschweigen, Unbekannte, tut mir weh. Wer von uns beiden findet das erste Wort?“
III
Das Abendlicht ruhte auf dem See. Ich sah den Mond seines Weges ziehn und die Wolken an ihm vorbeistürmen. Ich träumte sein Lächeln und seine Helle in mich hinein. Und wartete.
Ich rief nach der Frau im Boot.
Sie war da. Ich spürte ihre Nähe.
Ein paar Ruderschläge trennten mich noch von ihr.
Ihr Licht tanzte über den Wellen. Kam näher. Als ich nach ihm greifen wollte, war es fort.
Irrlichter, ringsumher Irrlichter.
Und plötzlich hörte ich eine leise Melodie
„Mit dir im Schein des Mondes träumen,
mit seinem Licht die Welt umsäumen,
bis dir das neue Morgenlicht,
die Klarheit bringt und Zuversicht.“
Stumm lag ich im Ufersand und erkannte
„ Im aufgehenden Morgen liegt meine Hoffnung“