Die geheime Sehnsucht in uns allen ...

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petrasmiles

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... ist die Sehnsucht danach, geliebt zu werden für das, was wir sind - ohne uns verbiegen zu müssen.
Wenn wr das immer wüssten, könnten wir nachsichtiger sein mit den anderen.
Das Gemeine daran: Das ist dieser blinde Fleck in uns, was ist es denn, das, was wir sind? Was treibt uns im Innersten an?
Und um das Gemeine noch zu potenzieren: Da gibt es andere, die wissen gleich, was mit uns los ist. Die riechen es, subtrahieren es aus der Summe unserer Verlautbarungen, legen den Finger auf die Wunde und lassen uns flüchten oder zumindest Ausflüchte suchen. Schließlich wissen wir selbst am besten, wer wir sind - oder nicht?
Und intelligent sind wir auch. Als wäre Intelligenz nicht das geeignete Mittel, uns selbst immerzu in eine Wolke aus Worten zu hüllen, in denen dieses kleine, verletzliche Selbst sich zu verbergen sucht.
Dabei gibt es nur den einen Weg, herauszufinden, wer wir sind. Den anderen zuhören, die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass sie etwas in uns sehen oder erkennen, was wir selbst ausblenden.
Und mit dieser Ehrlichkeit uns selbst gegenüber stellen wir vielleicht fest: Wir werden schon längst dafür geliebt, wer wir sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja und zum kleineren Teil nein, liebe Petra.

Und intelligent sind wir auch. Als wäre Intelligenz nicht das geeignete Mittel, uns selbst immerzu in eine Wolke aus Worten zu hüllen, in denen dieses kleine, verletzliche Selbst sich zu verbergen sucht.
Bis hierher beim Lesen emsiges Kopfnicken meinerseits. Beim folgenden Satz würde ich für mich das Wörtchen "nur" ausblenden, da ich noch andere Möglichkeiten sehe. Eine Revision des Selbstbildes ist unabhängig vom Fremdbild z.B. auch aufgrund von neuen Erfahrungen oder im kritischen Rückblick denkbar.

Der abschließende Satz kam mir zuerst zu optimistisch vor, dann habe ich mich entschlossen, die Betonung auf "vielleicht" zu legen.

Schöne Morgengrüße
Arno

P.S. Nur zum Formalen, drei Flüchtigkeitsfehler: 1. In Zeile 1 fehlt ein Komma ("für das, was wir sind"). 2. In Zeile 3 richtig: "das Gemeine". 3. In Zeile 4 hat "subtrahieren" ein s zu viel.
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Arno,

ich hatte Dich schon vermisst - danke für Deinen Besuch!
Bei den Fehlern - die habe ich verbessert. Das Substrahieren kam bei mir vom Substrat, aber das ist wohl eher ökologisch oder biochemisch in Verwendung. Subtrahieren ist nicht genau das, was ich meinte, aber besser als falsch. Danke!
Eine Revision des Selbstbildes ist unabhängig vom Fremdbild z.B. auch aufgrund von neuen Erfahrungen oder im kritischen Rückblick denkbar.
Ja, das schafft man - vielleicht. Ich möchte das niemandem absprechen, aber ich sehe mehr von der 'anderen' Art.
Und ja, das ist optmistisch gedacht und trifft leider nicht immer zu - was ja auch daran liegt, welche Verbiegungen man schon machte bei der Partenerwahl, ganz zu schweigen von den seelischen Monstern, die ihr 'Wissen' für Machtspielchen nutzen.

Danke für Deine Gedanken!

Liebe Grüße
Petra
 

Maria O

Mitglied
Liebe Petra,
wie recht Du hast.
Eines Tages wirst Du erkennen, was Dich im Innersten antreibt. Eines Tages, wenn Dein Innen und Dein Außen eins sind und mehr noch, sich Dir das Dritte öffnet, dann wirst Du erkennen können, wer Du in Wahrheit bist - und dass Alles-was-ist pure Liebe ist.
Alles Liebe
Maria
Ach noch etwas:
sinn
geformt zu worten
zerschnitten
zerstückelt zu wörtern
werden worte hohl
Ich mag das Zerstückeln nicht!
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Maria,

danke für Deine Zustimmung zu meinem Text.

Das Dritte ... ja, das braucht man, wenn man sich über das bloße Sein erheben will, wenn ein größerer, vielleicht göttlicher Plan alles Seiende bestimmt.
Ich halte 'das Dritte' für eine Zutat zum Leben, die man haben kann, aber nicht muss, vielleicht sogar nur eine weitere Ablenkung davon bildet, was den Menschen davon abhält, sein Innen und Außen in Einklang zu bringen. Es ist mir noch nicht begegnet, dass ein Anhänger des Dritten Vorteile bei dieser Seinsaufgabe hätte - oder dass ihm das gar erst ermöglichte, dies zu schaffen.

'Pure Liebe' folgt dem Geist, aber ignoriert die Materie. Ich halte das für einen Fehler, der zu Zirkelschlüssen führt.

Deine angehängten Zeilen erscheinen mir ein bisschen 'anti-intellektuell', aber vielleicht verstehe ich sie auch nur nicht. Das könnte mit unseren unterschiedlichen Auffassungen von Geist und Materie zusammenhängen: Wenn Du den 'Sinn' als Kind des Geistes absolut setzt, als hätte er ein eigenes Leben, dann wäre seine Fassung in Worte fast schon eine Art der Gewalt, die man ihm antut, ungeachtet dessen, dass wir Menschen Worte brauchen, um einander zu verstehen, erst Recht, wenn es um Abstraktes geht. Dann wäre das Abwägen der Worte und der Versuch, sie zu definieren, damit sie eine allgemeine Bedeutung haben können, dieses Zerstückeln.
Für mich hat der Menschen die Worte erfunden und wendet sie an, um letzten Endes auch dem Sinn näher zu kommen; dabei die Materie außen vor zu lassen, erscheint mir unzulänglich.
Habe ich Dich richtig verstanden?

Liebe Grüße
Petra
 



 
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